Hütte 4. Jayden Corey, Jason James Maritato, Daniel Preston und Derek Lakes

Ich seufzte einmal tief.
Du stellst gerne schwierige Fragen oder?, lächelte ich in ihre Richtung, sehr wohl wissend, wie wichtig das für sie war.
Ich kenne ein Leben ohne Familie nicht.
Meine Eltern sind immer für mich da und unterstützen mich, wie ich ja schon gesagt habe, aber das ist nicht in jeder Familie so.
Ava beispielsweise würde dir was ganz anderes erzählen.
Ich schwieg für einen Moment, da ich mit den Gedanken abdriftete.

Stumm und aufmerksam hörte ich ihm zu.
So wie er es sagt, stellte ich es mir auch vor.
Ob seine Familie mich Akzeptieren würde? Dieser frage würde wohl offen bleiben, da ich einschlief.
Wie nicht anders zu erwarten, träumte ich nichts.
Trotzdem war ich unruhig.

Als Siox nichts mehr fragte, sah ich wieder zu ihr und bemerkte, dass sie eingeschlafen war.
Vorsichtig stand ich auf und breitete die Decken über ihr aus.
Mir selber war noch nicht nach Schlafen, weswegen ich noch eine Weile in der Hütte herum lief.
Irgendwann kehrte ich ins Zimmer zurück und sah auf die schlafenden Siox hinab.
Schlaf gut, murmelte ich leise als ich mich neben sie legte und ebenfalls die Augen schloss.

Als ich aufwachte, war Daniel noch am Schlafen.
Deshalb stand ich leise auf und ging ins Bad.
Dort wusch ich meine Kleider und duschte selbst auch, damit ich nicht ganz so schlimm aussah.
Als ich endlich fertig war ging ich in die Küche und machte uns ein Frühstück.
Da Daniel noch immer schlief, setzte ich mich auf einen Stuhl und wartete.

Als ich aufwachte schien draußen schon die Sonne.
Blinzelnd setzte ich mich auf und sah mich um, bis ich Siox entdeckte.
Leicht lächelte ich und fuhr mir durch die Haare.
Gute Morgen, gähnte ich.
Riech ich da etwa Frühstück?, fragte ich gleich etwas wacher.

Lächelnd drehte ich mich zu Daniel um und stand auf.
Bei ihm nahm ich ihn in den Arm.
Morgen. Ja aber nur ein kleines. Ihr hattet nicht mehr viel da und ich wollte nicht einfach so verschwinden, falls du aufwachst.
meinte ich und zog ihn zum Tisch.

Danke, meinte ich und küsste Siox auf die Stirn.
Ich setzte mich und fing dann an zu essen.
Aber schon nach ein paar Bissen bekam ich nicht wirklich mehr was runter.
Mein Blick lag auf dem Koffer, den ich bereits ins Wohnzimmer gerollt hatte.
Etwas beklommen legte ich das Brötchen zurück auf den Teller, da mir grade vom Geruch schlecht wurde.

Stumm sah ich Daniel beim Essen zu, selbst konnte ich auch nichts essen.
Wann müssen wir los? fragte ich leise und zog meine Beine auf den Stuhl.
Langsam legte ich meine Arme um diese und meinen Kopf darauf.
Er sah wirklich nicht gut aus und ich machte mir langsam echt sorgen um ihn.
Aber was konnte ich noch machen? Ich war nie gut im Umgang mit Menschen gewesen und war schon glücklich als ich es gestern geschafft hatte ihn ein wenig lachen lassen zu können, aber jetzt?
Wie sollte ich es schaffen? Vor allem spürte ich wie sie immer wieder versuchte her zu kommen.
Wenn ich nichts vorsichtig war, würde die Mauer brechen und sie würde wieder vor mir stehen.
Und mit ganz viel glück würde Daniel sie dann auch wieder sehen.

Ich sah auf die Uhr, ohne wirklich zu verstehen, wie spät es ist.
Schließlich ergaben die Zahlen doch Sinn und ich sah zu Siox.
Wir haben noch eine Stunde, dann fahren wir zum Flughafen, meinte ich leise.
Ich war noch nicht bereit, nach Hause zu fahren und bei der Beerdigung meiner Cousine dabei zu sein, wie mir grade auffiel.
Ruckartig stand ich auf und floh ins Bad.
Dort duschte ich erstmal, in der Hoffnung, dass alles für ein paar Minuten zu vergessen.
Doch auch eine Dusche half nicht viel, außer dass ich jetzt wirklich wach war.

Am liebsten würde ich ihm nach gehen, aber naja.
Wenn er duschte musste ich ja nicht bei ihm stehen und Händchenhalten.
Etwas niedergeschlagen räumte ich den Tisch ab und setzte mich dann ins Wohnzimmer.
Dort rollte ich mich auf dem Sofa zusammen und wartete darauf, bis Daniel wieder kam.
Seine Laune machte mich fertig, aber was sollte ich machen?
Ich konnte es ja verstehen.

Als ich aus dem Bad wiederkam, lag Siox zusammengeroll auf der Couch.
Ich sezte mich neben sie und legte ihren Kopf in meinen Schoß, um ihr dann über das Haar zustreichen.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, oder ob ich überhaupt was sagen sollte.
Meine Stimmung war am Tiefpunkt angekommen und Siox schien das zu spüren.
Vielleicht sollten wir doch nicht gehen, doch ich sprach die Worte nicht aus.

Langsam richtete ich mich auf und kuschelte mich an Daniel, dabei legte ich meinen Kopf in seine Halsbeuge.
Wir sollten los gehen. murmelte ich leise.
Mit einer Hand zog ich seine Wange zu mir und lächelte ihn an.
Er war fertig mit den Nerven.

Ich erwiederte Siox Blick mit trüben Augen.
Ja, lass uns gehen, murmelte ich leise.
Ich sand auf und zog den Koffer hervor, den ich mi schmerzerfüllten Blick ansah.
Aus diesem Grund wollte ich nicht nach Hause,
Aus diesem grund wollte ich Siox meine Eltern nicht vorstellen.
Doch es ließ sich momentan nicht ändern.
Da ich mich nicht in der Lage fühlte zu fahren, rief ich uns ein Taxi das uns bis zum Flughafen brachte.
Und von dort aus zu mir nach Hause.

---> Haus von Daniel Preston/ Salt Lake City