Die Sporthalle

>>>>>>>>> Krankenhütte <<<<<<<<<<<

Still schweigend kamen wir in der Sporthalle an.
Daniel war wohl ziemlich sauer, deshalb traute ich mich nichts zu sagen.
Unsicher setzte ich mich auf eine der Bänke am Rande und sah Daniel zu wie er sich abreagierte.
Mittlerweile hatte ich auch mitbekommen was passiert war und es gefiel mir gar nicht so gut.
Cody war weg, das hieß er würde irgendwann kommen und mich holen.
Aber wann?

Wütend kam ich in der Sporthalle an.
Das Ava auch wirklich nur glauben konnte, dass ich sie bei ihren Eltern verrate, enttäuschte mich zutiefst und dass sie mir auch nicht sagte, dass sie siche teleportieren kann, schmerzte.
Bestimmt war dieser Werwolf Schuld.
Der streunte doch stets in ihrer Nähe herum. Und der war jetzt mein Partner!
Wütend schnaubte ich einmal und lief dann los.
Einfach nur irgendwie rennen, dass hatte mir schon immer geholfen.
Irgendwann blieb ich schlitternd vor der Bank stehen, auf der Siox saß und setzte mich neben sie.
Mir gings jetzt erheblich besser und ich nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, die in einer Kiste unter der Bank stand.

Da Danny eine weile rannte, war ich schon wieder in Gedanken versunken.
Ich dachte an meine Zukunft und fragte mich was wohl alles noch passieren würde.
Ob ich und Cody das hinbekommen würden?
Was ist dann mit Daniel wenn er später mal gegen mich arbeitete?
Würde alles kaputt gehen?
Am liebsten wäre ich gleich weggerannt, dann würde es nicht so sehr weh tun, allerdings wollte ich
die ganze Zeit mit Daniel genießen.
Das ging mir alles durch den Kopf, deshalb merkte ich nicht das er schon neben mir saß.

Ich sah Siox verträumten blick, als wäre sie ganz weit weg.
Sanft strich ihr über die Wange und musterte sie.
Woran denkst du grade, fragte ich leise und lächelte sanft.
Noch immer ging mein Atem vom Rennen etwas schneller und ich hatte Seitenstecher, doch es kümmerte mich nicht.
Daran musste ich mich warscheinlich gewöhnen, spätestens morgen beim ersten Training würde ich bestimmt wieder Seitenstechen haben.

Verwirrt sah ich Daniel an.
Seit wann saß er neben mir?
Oh...ähm... an nichts wichtiges. lächelte ich sanft.
Ich wollte ihm nicht nerven damit wenn ich immer an das dachte was vor uns lag.
Schließlich wollte ich das hier und jetzt genießen und nicht das was noch passieren wird.
Auch wenn das nicht sonderlich schön werden wird.

Ich zog die Augenbraue in die Höhe, als Beweis das ich ihr nicht glaubte.
Trotzdem lehnte ich mich zurück und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.
ich würde sie nicht drängen, mir zu erzählen woran sie dachte, doch ich war mir sicher, dass es wegen der Zukunft war.
Den diese bereitete mir schon die ganze Zeit Kopf zerbrechen, doch damit wollte ich Siox nicht belasten.

Seufzend lehnte ich mich an Daniel.
Er war zwar ein wenig verchwitzt, aber das machte mir nichts aus.
Ich beschloss nun einfach nicht mehr dran zu denken, sonst würde ich noch bauchschmerzen bekommen.
Wie aufs Stichwort kamen sie.
Alles okay bei dir? fragte ich ihn leise.
Diese Frage war doof, dass wusste ich, aber ich wollte einfach seiner Stimme zuhören.

Ich strich Siox über das Haar.
Naja, wirklich okay kann man es nicht nennen. Eher... verwirrt. Das passt schon eher.
Und bei dir?
Meine Atmung htte sich nun weitesgehend beruhigt, nur Seitenstechen hatte ich noch immer.
Ich sollte eindeutig wieder mehr laufen, besonders jetzt wo ich eine Ausbildung habe.
Ein lauter Seufzer entrang mir und ich strich Siox weiter über das Haar.

Ich hielt den Wagen auf dem Parkplatz des Campes und schaltete den Motor aus.
Mein Blick fiel auf Kim, die wärend der Fahrt eingeschlafen war.
Einen Augenblick betrachtete ich sie und entschied mich dann dafür sie schlafen zu lassen
Seufzte kurz und stieg aus.
Ich war ihr gegenüber weniger schroff, als sonst und auch mein Tonfall ihr gegenüber war netter geworden.
Ob das so gut war?
Immerhin konnte es gut möglich sein, dass mal etwas unvorhersehbares passierte, da würden mir diese familiären Gefühle zimlich im Weg stehen.
So wie die freundschaftlichen Gefühle Codys mir jetzt schon im Weg standen.
Mein Schritte führten ohne zu zögern und bestimmt auf das Tor des Camps zu und ich öffnete meinen Geist um Siox zu finden.
Es dauerte auch nicht lang, bis ich sie orten konnte und ich joggte zur Sporthalle.
Ich öffnete langsam und leise die Tür, dann lehnte ich mich zunächst unbemerkt an eine Wand und beobachtete die Szene, die sich mir dort bot.
Herzallerliebst Siox. sagte ich auf meine typische Art und Weise hämisch lächelnd.
Wenn du dann mal dein kleines Spielchen unterbrechen könntest, wir müssen los.

Ich wollte Daniel gerade antworten, als Cody plötzlich dastand und redete.
Erschrocken sprang ich auf und starrte ihn einen Moment an.
Erst nach kurzer Zeit registrierte ich was er gesagt hatte und wendete mich zu Daniel.
Ich... muss gehen. sagte ich leise.
Zum letzten Mal für eine ungewisse Zeit verschränkte ich unsere Hände und lächelte ihn an.
Dann gab ich ihm einen kurzen Kuss und ging.
Ging ohne ein weiters Wort auf Cody zu und ohne Daniel nochmal anzusehen, da ich Angst hatte.
Angst ihn verletzt zu haben, aber das hatte ich doch so oder so. Oder?
Hey. murmelte ich und blieb vor Cody stehen.
Ich bemühte mich ihn anzulächeln.

Ich sah Siox traurig nach, doch wie sagt man so schön?
Die Pflicht ruft.
Ich stand ebenfalls auf, nahm noch einen Schluck aus der Wasserflasche und lief dann langsam los, vorbei an Siox und Cody und trat nach draußen.
Jetzt musste ich langsam los, meinen Flieger erwischen.
Schließlich war ich eingeladen, zwar bei meiner besten freundin mit der ich grade gestritten habe, aber es war meine Pflicht dort aufzutauchen.

----> Villa von Ava

Ich musterte den Jungen kurz, mit dem Siox da gesessen hatte und der jetzt nach draußen ging.
Daniel Preston, ein alter Freund von Ava und Mitglied der FRU, das alles las ich aus seinen Gedanken ab.
Gerade die letzte Information interessierte mich mehr und ich sah mit erhobenen Augenbrauen zu Siox.
Wie tragisch. sagte ich erfreut und mein lächeln wurde breiter.
Das würde sich ja noch interessant entwickeln.
Etwas spannendes passiert während meiner Abwesenheit? fragte ich mit meiner sarkastisch, fiesen Art.

Der Vorteil an meiner Art ich konnte alles auf Stumm stellen.
Das tat ich auch.
Ich schaltete meine Gefühle und meine wirren Gedankengänge einfach ab.
Haste doch gesehen. sagte ich mit fester Stimme und sah ihn gleichgültig an.
Also wo gehts hin? fragte ich und lief dabei langsam nach draußen.
Daniel war ja schon weg, aber ich wollte sehen wer hier alles in der Nähe ist.
Da fiel mir ein das es hieß, dass Kim das blonde Mädchen mit Cody zusammen abgehauen war, aber wo war sie?
Naja ich würde später fragen.

Ich lachte kurz in mich hinein, da mir Siox Art und weise Stärke zu zeigen irgendwie gefiel.
Ja hab ich gesehen...und gehört. mein Lächeln wurde eine Spur fieser, doch dann wurde ich ernst.
Ich musste in Anbetracht der Informationen eines alten Freundes... Das Bild von der zerstochenen Leiche und des in Flammen stehenden Kaufhauses nur einige Minuten später kam in meine Gedanken zurück und mein Herzschlag erhöte sich ein wenig bei dieser herrlichen Erinnerung.
..meine Pläne umstellen.
Wir werden zu den Blutsbrüdern gehen und ihr Angebot annehmen. erklärte ich dann weiter.
Aber zuerst muss ich noch Jemanden sehen...

Mit einer erhobenen Augenbraue musterte ich ihn.
Wen musst du sehen? fragte ich ihn.
Da fiel mir auch wieder etwas ein.
Ich hatte mich informiert und da ich die einzige meiner art momentan war, hatte ich das anrecht bei den Ratssitzungen dabei zu sein.
Kein Mitglied aber ich durfte dabei sein.
Dies würde es uns einfach mach in das Gebäude zu kommen, aber das würde ich ihm auch erst später sagen, sobald ich wusste was er vorhatte.

Ähm..eine alte Freundin.. sagte ich etwas verlegen, was mich irgendwie wütend machte.
Cody reiß dich zusammen oder willst du unseren Plan riskieren? schrie ich gedanklich den Teil von mir an, der zu Cody gehört hat.
Er antwortete nicht, da er das nur schwer konnte, immerhin hat er mir freiwillig die Kontrolle gegeben, aber ich bekam meine Gefühle wieder unter Kontrolle.
Ein Abschied steht jedem zu. sagte ich jetzt wieder gefühllos und kalt, wie immer.
Ich schloss die Augen wieder und suchte nach ihrem Geist.

Langsam senkte ich meine Augenbraue und sah ihn an.
Innerlich musste ich schmunzeln, da er sich gerade noch so über mich Lustig gemacht hatte und nun selbst an dieser Stelle stand.
Am liebsten hätte ich ja mein Kommentar abgegeben, aber dazu kannte ich Cody zu wenig und ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher ob er darauf mit Humor reagieren würde.
Okay... Noch irgendwas das ich wissen sollte? fragte ich ihn, aber meinen Blick auf einem Punkt hinter ihm gerichtet.
Denn dort trugen sie gerade den Sarg des Werwolfs und ich konnte seine Seele noch immer hier im Camp spüren.
Ein kleines lächeln schlich sich wieder auf meine Lippen, da ich diese fähigkeit erst seit kurzem hatte.

Nur eines. sagte ich und drehte mich um, um den Sarg dort auch zu sehen.
Meine Schwester begleitet uns jetzt.
Sie ist nicht ganz so stark mit den Nerven, wie du, um nicht zu sagen dass sie ein verweichlichter Feigling ist
Sie ist geistig etwas zu stark um von meinen normalen Kräften manipuliert zu werden und sie scheint sich von mir nicht viel sagen zu lassen.
Darum wäre es nett, wenn du einen..positiven Einfluss auf sie ausüben würdest.
Ich kann Niemanden gebrauchen, der es nicht schafft Jemanden zu töten, aber Kim ist zu mächtig um sie zurück zu lassen.
Ich sah Siox wieder an.
Würdest du mal mit ihr reden?
Mein Geistiger Sensor weitete sich noch weiter aus, da ich Cora noch nicht gefunden hatte, bis hin zum See und dort spürte ich sie dann.
Irgendwie vorhersehbar.
Allerdings waren noch andere bei ihr... Leute die ich nicht kannte.

Irgendwie war es ja Lustig das er ausgerechnet mich fragte, schließlich bin ja eigentlich ich die jenige, die mit fremden nicht klar kam.
Ich kanns versuchen.... aber was soll ich ihr sagen? fragte ich ihn.
Bis gerade eben wusste ich ja nicht einmal das er eine Schwester hatte, aber anscheinend hatte er ja eine.
Ob Kim seine schwester war?
Vermutlich.
Ein wenig sahen sie sich ja auch ähnlich.
Ich nahm mir vor mich einfach an mein neues selbstvertrauen zu klammern und das gespräch schnell hinter mich zu bekommen.

Ok gut danke. sagte ich und erlaubte mir ein kurzes, schwaches Lächeln.
Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde die Kontrolle zu behalten, aber das würde ich irgendwie hinkriegen.
Hoffte ich.
Aber zuerst müssen wir noch mal zum See. sagte ich dann und schlug die entsprechende Richtung ein.
Ein mal mehr nahm ich diesen Weg, aber diesmal wohl wissend, dass es vermutlich das letzte Mal war.
Innerlich wappnete ich mich schon gegen den Anschwall von Gefühlen, der höchst wahrscheinlich gleich ausbrechen würde.
Wenn ich schon nur an sie dachte wurde mir das Herz schwer und jetzt musste ich mich von ihr verabschieden.
Super...

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