Eine Große Wiese

Ich dachte kurz nach.
Krankenschwester?
Ehm. Ich denke normalerweise macht das Holiday oder eine der Feen mit Heilkräfte. Ich hab mich nie ernsthaft verletzt darum hab ich auch nie zu einer von ihnen müssen. Etwas zum Kühlen reicht aber sicher., sagte ich schließlich.
Durch den Wind wurde die Hitze die sich langsam aber sicher breit machte erträglicher.

Ah ok. sagte ich und nickte kurz.
Meine Sorge versuchte ich runterzuschlucken, was mir allerdings nicht unbedingt so gut gelang.
Immerhin könnte es ja doch etwas ernstes sein, wie zum Beispiel Reumer oder ähnliches.
Ich schüttelte kurz den Kopf um diese Gedanken los zu werden.
Das war ja wohl wirklich mehr als unwahrscheinlich und wenn sie wirklich schmerzen hatte würde sie garantiert zu einer dieser Feen mit den Heil-Kräften gehen.
Ich sah sie wieder an und lächelte aufmunternd.
Also, was machen wir jetzt?

Ich lächelte zurück.
Also ich flieg jetzt schnell mal um was zu kühlen und dann... keine Ahnung. Willst du irgendwo spezielles hin?
Unbewusst biss ich mir auf die Unterlippe.
Nebenbei hielt ich mein Handgelenk noch immer fest.
Ein paar Camper waren hier her gekommen und hatten sich am Rand der Wiese niedergelassen.
Ich winkte einem Gestaltenwandler unter ihnen.
Dann sah ich wieder zu Cody.

Kaum hatte ich die Camper gesehen fing ich auch schon an ihre Gedanken zu hören.
Ein ständiges "Liebt er mich jetzt oder nicht?" oder ein "Verdammt ich will meine Eltern nicht sehen" tönte in meinem Kopf wieder und reizte meine Nerven.
Erst versuchte ich die Blockade, die ich gegen Coras Gedanken verwendete zu erweitern, doch damit wurde sie schwächer und anstatt die Gedanken der anderen Camper hörte ich nun die von Cora.
Sofort ließ ich es bleiben und beschränkte die Blockade auf Cora.
Besser ein paar belanglose Gedanken hören, als den Vertrauensbruch zu vergrößern.
Nein, keine Ahnung wohin, das musst du entscheiden. gab ich lächelnd zurück.

Wie wärs mit....
Ich überlegte.
An welchem Ort waren wir noch nicht?
Ehm. dem See? Oder so., meinte ich dann.
Ich hatte es wieder mal geschafft und mir die Lippe aufgebissen, wie ich merkte als ich anfing Blut zu schmecken.

Ähm, klar warum nich?! sagte ich und zuckte mit den Schultern.
Hauptsache du machst nicht zu viel mit deiner Hand. fügte ich lächelnd hinzu.
In diesem Moment schaltete sich einmal mehr meine ach so geliebte Gedankenstimme ein, die die Gedanken der anderen sogar noch übertönte.
Du bist eifersüchtig, als du erfährst, dass sie auf Lucas Parker steht und machst dir Sorgen um sie, als sie sich verletzt und du fragst immer noch was mit dir los ist?
Wie dumm bist du eigentlich?
Das ist ja wohl Offensichtlichkeit pur!
Du stehst auf... An dieser Stelle unterbrach ich meine Eigenen Gedanken, indem ich mich auf die Gedanken eines Mädchens in meiner Nähe konzentrierte und diese lauter wurden.

Ich lächelte Cody zu und bedeutete ihm kurz zu warten.
Dann ging ich ein paar Schritte weg.
Ein paar Funken flogen um mich herum als ich mich in einen Raben verwandelte, zur Mensa flog um etwas zum Kühlen und wieder zurück.
Dort verwandelte ich mich zurück.
Während ich zu Cody ging legte ich das Eis um mein Handgelenk.
Kanns losgehen?, fragte ich wieder lächelnd.

Ich sah ihr bei der Verwandlung zu und sah ihr hinterher, als sie davon flog.
Kaum war sie weg ging die Gedankliche Diskussion auch schon los.
Was für ein Mist redest du da eigentlich?
>Ach komm, das sieht ja wohl jeder Blinde.
Ach halts Maul!
>Wenn ich das Maul halten soll musst du das auch, weil ich du bin. Schon allein die Tatsache dass ich der Meinung bin zeigt, dass du auch der Meinung bist, es dir aber nicht eingestehen willst.
...Ach sei ruhig.
Als Cora diesmal in Menschengestalt zurück kam lächelte ich und verschob die Diskussion mit mir selbst irgendwo anders hin.
Ja klar.

Ich lächelte Cody nochmal an.
Anschließend wandte ich mich ab und ging langsam los in Richtung See.
Das Gras raschelte als wir hindurch gingen und gleichzeitig der Wind hindurch fuhr.
Meine Gedanken kreisten irgendwo im Universum herum.
Ich hielt das Eis weiter auf mein Handgelenk, welches langsam nicht mehr schmerzte.
Gedankenverloren lächelte ich.
Eis ist ein kleines Wundermittel., murmelte ich.
Ein paar Minuten danach kamen wir beim See an.

----> am Ufer.

Ich lächelte abermals, als ich sah, dass ihr das Eis anscheinend wirklich half.
Mit den Händen in den Taschen meiner Strickjacke folte ich ihr weiter in Richtung See, die Hände in den Taschen zu Fäusten geballt.
So sehr ich mich auch bemühte diese Gedanken loszuwerden schafften sie es doch immer wieder durch zu brechen.
Eine Gedanken fiel mir ein, den ich seit meiner Ankunft schon öfters gehört hatte: Manipulation von Gedanken.
Viele waren der Ansicht, dass ich das könnte oder bald noch lernen würde.
Ob das stimmt?
Ob ich damit mich selbst manipulieren kann?
Auf lange Sicht war es zwar nicht klug meine eigenen Gedanken zu ändern, aber das war mir in diesem Moment egal.
Darüber grübelnd lief ich weiter neben Cora her und versuchte nicht zu sehr so auszusehen, als hätte ich vor meine Gedanken an sie zu löschen.

---> am Ufer

Als Lucas plötzlich stehen blieb, knallte ich frontal in ihn.
Aus irgendeinem Grund ging ich dabei zu Boden, warscheinlich vor Erschöpfung.
Kurz schüttelte ich meinen Kopf, um die tanzenden Flecken vor meinen Augen zu vertreiben.
Ich atmete einmal tief durch, bevor ich wieder aufstand. Ich zitterte jetzt endgültig vor Kälte und fühlte mich unendlich erschöpft.
Dieses dumme Katzenvieh ins Wasser zu verfrachten, was anstrengender als erwartet. Erst jetzt bemerkte ich die Blicke von den anderen Campern und lief prompt rot an.

Ich verwandelte mich im Landen zurück in einen Menschen.
Meine Augen waren noch immer in einem Rot-Gold Ton was sich so schnell auch nicht ändern wird vermutlich.
Daher schenkte ich einfach ein paar Campern böse Blicke.
Sofort sahen sie weg.
Ich setzte ein Lächeln auf und sah mich mit verschränkten Armen um.
Und was machten wir hier nun?

Ich zog Ava in meine Arme, da ich eine hohe Körpertemperatur hatte, musste ihr bestimmt wieder warm werden.
Klar sahen uns die Mädchen auf der Wiese hier böse an, doch das war mir egal und Cora hatte diese sehr gut unter kontrolle.
Also. Findet ihr das mit den Vampiren da auch komisch? fragte ich die beiden vorsichtig und setzte mich zusammen mit Ava hin.
Grinsend klopfte ich neben mich, damit Cora sich auch setzte.

Ich lehnte mich an Lucas.
Langsam hörte das Zittern auf und ich biss mir auf die Unterlippe.
Wieso durfte Jack ins Camp, fragte ich leise.
Ich konnte mir nicht erklären, warum Holyday so etwas erlauben würde.
Langsam wich die Erschöpfung der Müdigkeit, und zwar so extrem, dass ich die Blicke der anderen Camperinnen nicht mehr bemerkte.
Vor meinen Augen tanzten Flecken, aber wenigstens war mir jetzt wieder warm.

Ich setzte mich neben Lucas.
Keine Ahnung wieso die hier sind.
Xiaomeng, die eine da, würde das sicher nicht gut finden., murmelte ich.
In Gedanken versank ich schon wieder in der Vergangenheit als ich noch eine Freundin von Noah gewesen war.
Klar, wir hatten noch Kontakt aber beste Freunde waren wir schon lange nicht mehr.
Als ich so neben Lucas saß fiel mir auch wieder ein, dass Cody herausgefunden hatte, dass ich eine Schwäche für den Wolf hatte.
Ich schüttelte den Kopf.
Das ist vorbei. Hör auf daran zu denken., ermahnte ich meine Gedanken.

Ich zog Ava näher zu mir und merkte ziemlich schnell das sie müde war.
Von mir aus konnte sie ruhig schlafen.
Mein Blick fiel auf Cora.
Warum warst du eigentlich im Wald? fragte ich sie interesiert und grinste sie an.
Mir fiel auf, dass ich noch nicht mal mein Hemd nicht zu geknöpft hatte, aber jetzt würde ich es auch nicht tun.
Langsam lehnte ich mich nach hinten und legte meinen Kopf in den Nacken, dabei schloss ich die Augen und genoss die Sonne in meinem Gesicht.

Ich genoss die Wärme von Lucas und starrte auf den Boden, wobei noch immer Flecken vor meinen Augen tanzten.
Meine Augen wurden schwerer und mit einem leichten Lächeln driftete ich ins Traumreich ab.
Doch wie erwartet waren es keine guten Träume, so wie immer wenn ich erschöpft war.
Dabei waren es meistens nur sinnlose Fetzen von irgendwelchen erinnerungen.

Ich zuckte zusammen und schreckte hoch als Lucas mich plötzlich anredete.
Ich bin Cody gefolgt nachdem er vom Ufer abgehauen ist.
Jetzt ist er irgendwo und ich hatte beschlossen mir die Dino Fußabdrücke anzugucken.
Nachdem dort keiner war, bin ich zurück zum Ufer., erklärte ich kurz.
Meine Stimme überschlug sich fast so schnell redete ich.
Mein Bruder hatte mich damit immer aufgezogen.
Der Gedanke an meine Geschwister ließ mich wieder abdriften.
Wieso war ich heute so nachdenklich?

Diese abdrücke wollten doch irgendwie alle Mädchen sehen oder? fragte mich mein unterbewusstsein.
Wenn du willst können wir nachher nochmal zusammen hingehen. schlug ich vor und sah wieder zu ihr.
Die Sonne hatte mein Haare wieder getrocknet und auch meine Klamotten watren allesamt trocken.
Viele Camper waren nicht hier aber ein paar waren es schon.
Mir machte es ja nichts aus, aber ich wusste was Ava von diesen Blicken hielt.
Zum glück schlief sie.

Ich hatte das Gefühl zu fallen und riss ruckartig die Augen auf.
Doch das gefühl verschwand noch immer nicht.
Ich brauchte einen kurzen Moment, um zu verstehen, wo ich nun war.
Verwirrt setzte ich mich auf und fuhr mir durch das haar.
Dann bemerkte ich die Blicke der anderen Camper und mir fiel ein, wo wir wieder waren.
Wenigstens war mir jetzt wieder warm und ich versuchte die Blicke der anderen wieder zu ignorieren und drehte mich zu Lucas und Cora.
Wohin gehen?, murmelte ich leise.

Ich zuckte mit den Schultern.
Klar können wir machen., sagte ich mit einem Lächeln.
Na endlich!, rief eine innere Stimme die ich zum Schweigen brachte.
Ich hatte keine Schwäche mehr für Lucas.
Über das war ich hinweg.
Hoffentlich.

Ich sah zu Ava runter.
Du gehst vermutlich nirgends hin. Ich merk doch das du erschöpft bist, deswegen bringen wir dich erst mal in deine Hütte. Wir holen dich dann zum Abendessen wieder ab. sagte ich mit besorgter Miene.
Ich machte mir sorgen um sie, deswegen sollte sie sich erst mal erholen, bervor ich sie auf eine halbe Wanderung mitnahm.
Am ende würde sie mir noch umkippen.
Mein Blick ging wieder zu Cora und hoffte sie würde mir helfen sie zu überreden, da ich wusste auf mich würde sie eh nicht hören.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust.
Mir gehts gut. Außerdem hab ich keine Lust, die ganze Zeit in der Hütte herum zuhocken.
Natürlich war ich total erschöpft, aber das würde ich nicht zugeben.
Ich ließ meinen Blick woeder über die anderen Camper schweifen und warf dem einen oder anderem Mädchen einen gehässigen Blick zu.
Tja, ich war halt gerne zickig und schlechtgelaunt, wenn ich erschöpft war. Fast schon Morgenmuffelmäßig.

Ich lachte kurz.
Klar Ava, du bist nicht erschöpft.
Du siehst nur aus als wärst du gerade einen Marathon gerannt.
Du solltest wirklich in die Hütte und etwas schlafen.
Wir holen dich zum Abendessen wieder, versprochen.
Ich strengte mich an und schaffte es meine Augen weiß zu machen.
Dies sollte Ehrlichkeit ausdrücken.
Ich sah sie mit einem sanften Lächeln an.
Normalerweise konnte ich so nicht dreingucken.
Zumindest nicht wirklich.

Ich lächelte Cora an, was ihr meine Dankbarkeit ausdrücken sollte.
Also komm. Oder soll Papii dich etwas tragen? fragte ich Lachend und stand auf.
Ich zog Ava gleich mit hoch und Cora hielt ich nun meine Hand hin.
Hinter Cora sah ich wie einige Camper ebenfalls aufstanden und in ihre Hütten gehen.
Wo ist deine Hütte? fragte ich sie und hatte noch immer etwas besorgnis im Gesicht.