Am Tor

Ich lief eine Weile bis meine Ausdauer nachgab.
Mittlerweile war ich beim Tor angekommen.
In Hinsicht auf die letzten Stunden vielleicht nicht die schlauste Idee, aber egal.
Ich ließ mich erschöpft am Boden nieder.
Mir war schwindelig.
Jack hatte mich scheinbar doch mehr geschwächt als vermutet.

Seit Tagen fuhr ich hinter dieser komisch Frau und diesem komischen Mann in dem Auto.
Sie holten mich aus dem Heim und wollten mich in ein Camp stecken.
Ich hatte nicht gefragt wo das Camp ist oder was das für ein Camp ist, da ich Angst hatte.
Angst vor den Leuten und Angst sie zu verletzen.
Es wäre für mich einfach ab zu hauen, da ich durch die Schatten reisen konnte, doch mein Vater Thanathos Gott des Todes hatte mir gesagt sie würden kommen und mich holen.
Ja sie waren endlich da, aber es war zu spät.
Ich hatte vor zwei Tagen ein Mädchen aus dem Heim getötet.
Das wollte ich nicht.
Wir hatten geredet und dann hatte ich ihr an die Schulter gefasst.
Irgendwann fing sie an etwas zu murmeln, dann fiel sie um und war tot.
Kurz darauf sind diese Leute aufgetaucht, doch ich hatte noch kein einziges Wort mit ihnen geredet.
Was wenn sie mich nun auch töten? fragte ich mich und machte mir so noch viel mehr Angst, als ich schon hatte.
Nach einer weiteren endlos erscheinenden Stunde hielt der Wagen und der Mann zog mich unsanft aus dem Auto.
Fast wäre ich gestolpert, aber konnte mich im letzten Moment noch fangen und blickte auf.
Vor mir stand eine Rothaarige Frau.
Sie war etwas größer als ich und erschien mir Nett, doch das täuschte, denn in ihr herrschte Unruhe.
War ich dafür Verantwortlich? Mit mulmigen gefühl folgte ich dem großen Mann, während die kleine Frau meinen Koffer aus dem Auto holte.

Ich merkte wie ein Auto zum Tor fuhr.
Verwirrt sah ich mich um.
Jack?
Der kleine Funke Hoffnung wurde zerstört als drei Personen ausstiegen.
Ein Mann, eine kleinere Frau und ein Mädchen.
Mir fiel wieder ein wieso.
Das Mädchen hier war eine Halbgöttin und sollte lernen mit ihrer Gabe umzugehen.
Ich ging lächelnd auf die Personen zu und grüßte sie alle.
Hey. Ich bin Holiday. Und wie heißt du?, fragte ich das Mädchen nett.
Die anderen, FRU-Agenten, sahen mich nur wütend an.
Ich funkelte sie böse an und sie sahen weg.

Ich sagte nichts, da ich wusste, dass diese komischen Leute es eh für mich übernehmen würden.
Wenn du nicht redest machst du es schlimmer. hörte ich die Stimme meines Vaters in meinem Kopf.
Siox. murmelte ich und zog dabei die Schultern hoch.
Wenn die Leute hier böse auf mich waren, war jetzt der beste Zeitpunkt um mir den Kopf abzuschlagen.
Vermutlich sollte mutiger sein. Schließlich bin ich eine Halbgöttin, doch was heißt das, wenn du gerade deine Freundin gekillt hast? Gar nichts mehr.
Der Mann boxte mir in den Rücken.
Sioxeas Lambert. Ma´am. korrigierte ich, der Mann nickte der Frau zu und trottete davon, zusammen mit dieser komischen Frau.
Nun stand ich hier allein mit einer fremden Frau, die mich vermutlich foltern würde.

Ich lächelte.
Nenn mich Holiday. Und bleiben wir doch beim "du" okay? Wir haben es hier nicht so mit förmlichkeit.
Ich führte Siox ins Camp und stellte mich mit ihr etwas abseits von dem Tor hin.
Wieso glaubst du dass du hier bist?

Ich zuckte mit den Schultern, nur um nichts sagen zu müssen.
Klar jetz würde bestimmt dieses " Es gibt Übernatürlich usw." kommen.
Als ich meinem Vater dieses einemal begegnete hatte er mir alles erzählt, doch mein Hals war wie zugeschnürt und somit kam kein einziger ton raus.
Unsicher sah ich mich um.
Das Auto von dem Mann war weg und überall standen hier Hütten.
Alles wirkte sehr friedlich auf mich, doch der Schein konnte trügen.

Ich hab das Gefühl du weißt das alles schon. Also Willkommen im Shadow Falls Camp. Willst du in deine Hütte?
Ich lächelte das Mädchen an.
Irgendwie glaubte ich, dass sie sehr misstrauisch war.
Innerlich schob ich alle meine Probleme auf die Seite.
Ich dachte nur darüber nach wie ich ihr das Misstrauen nehmen konnte.

Ich versuchte leicht zu lächeln, als sie meinte ich wüsste das ganze schon.
Dann nickte ich, doch ich fragte mich noch immer ob das Camp gut war.
Bei meinen Spaziergängen die ich Abends immer gemacht hatte, bin ich Vampiren begegnet die meinten es gäbe ein Camp, doch dieses war nicht gut.
Warum wusste ich nicht, da ich zusah dass ich weg kam.
Das hatte mir mein Vater gesagt.
Mein Blut war anders, mein Blut war für Vampire verlockend und das wollte ich nicht austesten.
Schweigend sah ich noch immer Holiday an.

Ich lächelte nochmal.
Anschließend musterte ich das Mädchen erneut.
Man hatte mir etwas über ihre Gaben gesagt, aber bei dem Stress hatte ich das alles wieder verworfen.
Während wir zu ihrer Hütte gingen herrschte Schweigen.
Was sind deine Gaben?

Sofort wurde ich unsicher und sah von Holiday weg.
I..ich kann... Schattenreisen, mit Geistern kommoniezieren, aber anders wie ihr Geisterseher.....und..... und Leuten oder Tieren Energie entnehmen bis sie sterben. erzählte ich ihr und sah dabei auf den Boden.
Ein Träne kullerte meine Wange herunter, doch ich hielt sie auch nicht auf.
Eine Gruppe von Jugendlichen liefen gut gelaunt an uns vorbei und musterten mich dabei etwas komisch.
Ich lief stur weiter und zog dabei meinen Koffer mit.

>>>>>> Die Hütte von Sioxeas und Anjanka <<<<<<<<

----> geht mit ^^

>>>>> Testhalle 3

Während der Fahrt lehnte ich mich gegen die Fensterscheibe und sah nach draußen.
Ich hatte schon mehrmals darüber nachgedacht selber einen Führerschein zu machen.
Doch die Vorstellung, mich irgendwann teleportieren zu können, hat diesen Traum nie für wichtig empfunden.
Ich hatte die Hände in den Schoß gelegt und sah ab und zu zu der Vampirin.
Irgendwann hielten wir vor dem Tor an und sie schaltete den Motor aus.
Danke das sie mich hergeracht haben, murmelte ich leise.
Anschließend öffnete ich die Tür und stieg aus dem Auto aus.

----> Hütte von Cora, Ava, Kim und Maddy

Da meine Pflegemutter den Tag für die Abfahrt ins Camp verwechselt hat war ich einen Tag zu spät dran. Von mir aus hätte sie es auch ganz vergessen können, schließlich hatte ich keine Lust meine Ferien in einem Camp zu verbringen. Und das ließ ich sie auch die ganzen 5 STunden die wir bis zum Camp fuhren spüren. Als wir ankamen, stieg ich wiederwillig aus und holte meinen Koffer aus dem Kofferraum. Ohne ein weiteres Wort zu sagen wendete sie und fuhr davon.
Nun war ich auf mich allein gestellt.

Mit einer definitiven Geschwindigkeitsüberschreitung fuhren wir den Weg zum Camp entlang und hielten mit einem quietschenden Geräusch.
Es eilte nicht, hier her zu kommen, aber ich fuhr gern schnell.
Das Auto war natürlich gestohlen, aber wen interessierte das schon?
Ich sprang aus dem Auto und öffnete augenblicklich meinen Geist.
Die Gedanken fast aller Camper drang in meine Bewusstsein und ich brauchte einen Moment sie zu verstehen.
Ein zuteil erfreutes und zuteil selbstzufriedenes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.
Perfekt.

Ich stieg langsamer als Luke aus dem Auto.
Es war komisch hier zu sein.
Meine Zunge fuhr über meine Unterlippe und ich steckte meine Hände in die Taschen.
Langsam ging ich ums Auto rum und stellte mich neben Luke.
Ich sah ihn an und verzog leicht das Gesicht.
Ein lächeln war bei ihm komisch anzusehen.
Was ist?? fragte ich und sah in das Camp hinein.

Ich sah zu Kim und lächelte ein wenig mehr.
Sie erinnern sich nicht.
Kaum Jemand erinnert sich an die Geschehnisse der letzten Wochen.
Niemand weiß, was wir vorhaben, was wir getan haben oder noch tun werden.
Ich sah wieder zum Camp hinüber.
Hätte ich jetzt noch Gefühle hätte ich garantiert so etwas wie Glück oder Freude verspüren.
Das eröffnet uns so viele Möglichkeiten.

Seit langem schossen meine Mundwinkel wieder in die Höhe und mein wunderschönes Lächeln war wieder da.
Luke??? Ich werd jetzt erstmal allein losgehen. Wenn du mich vielleicht zufällig suchen solltest ich bin in meiner Hütte, auf meinem Boot oder irgendwo am Wasser sagte ich zu ihm.
Dann verschwand ich auch schon ohne ihn auch nur antworten zu lassen, vielleicht wollte ich die Antwort gar nicht hören.

>>>>>>>>>>Shadow Falls Camp, Wasserfall

Ich sah Kim einen Augenblick lang hinterher, zuckte dann aber mit den Schultern.
Sie würde das Camp schon nicht in Flammen legen.
Stattdessen zog etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich.
Siox.
Sie war hier und das bisschen, was ich von ihren Gedanken bis hier hören konnte war ziemlich interessant.
Mein Lächeln wurde wieder zu einer bitterbösen Grimasse und ich machte mich auf dem Weg zu ihrer Hütte.
Zugegeben, ich war kein sehr guter Mensch...aber das störte mich nicht weiter.

---> Hütte von Siox, Kylie und Anjanka

>>>> Krankenhaus <<<<<

Während der Autofahrt wurde ich wach und starrte müde vor mich hin.
Draußen war es stock dunkel und wieder einmal fragte ich mich wie es so schnell Nacht werden konnte.
Irgendwann kamen wir am Tor an.
Langsam und total ungeschickt stolperte ich aus dem Auto, konnte mich aber vor dem hinfallen noch fangen.
Ich geh schlafen. murmelte ich und torkelte wie ein betrunkenes Mädchen auf das Tor zu, aber irgendwann gaben meine Beine wieder nach und ich fiel hart wie ein nasser Sack auf den Boden.

Fast schon Vampirschnell war ich aus dem Auto ausgestiegen und kniete neben Siox.
Ich bring dich mal lieber zur Hütte, sagte ich und verabschiedete mich mit einer Geste von den anderen beiden.
Dann hob ich Siox wieder hoch, obwohl ich fast genauso erschöpft war wie sie und machte mich auf den Weg zu ihrer Hütte.
Wir brauchten beide eine ordentliche Portion Schlaf, soviel war sicher.

---> Hütte von Sioxeas, Kylie und Anjanka

Ich sah den beiden nach und musste leicht lächeln.
Sie waren einfach nur für einander geschaffen, eine andere Möglichkeit gab es nicht.
Müde rieb ich mir die Augen und seufzte tief, bevor ich ebenfalls ausstieg und die frische Nachtluft einsog.
Ich weiß nicht wie es dir geht, doch gegen eine Runde Schlaf hätte ich auch nichts einzuwenden.
Leicht lächelte ich Lucas an und gähnte dann einmal.
Und so leid es mir auch tut, sagte ich mit einem grinsen und die ironie war deutlich herauszuhören, wirst du wohl mit in meine Hütte kommen müssen, denn ich werd dich auf keinen Fall heute Nacht alleine lassen.
Irgendwie kam mir das grade wie vertauschte Rollen vor, was mich noch mehr grinßen ließ.

Seufzend lief ich die letzten schritte die mich von Ava trennten und hob sie hoch.
Zwar taten mir meine Verletzungen noch weh, aber rumzusitzen und zu weinen wie ein Schlosshund brachte auch nichts.
In zwei Tagen ist Vollmond, was hieß das mein Körper sowieso schnell heilen würde.
Na dann gehen wir mal Schlafen. grinste ich und lief mit Ava auf dem Arm los.

>>>>>>>>>> Ava´s Hütte <<<<<<<<<<<<<<<<<

> Ein Café (portland)

Während der Fahrt redeten Nash und ich über Belangloses Zeugs.
Wir fuhren den ganzen Weg zum Camp, da ich nicht wirklich in ein Flugzeug wollte.
Beim Camp stieg ich mit Nash aus.
Na dann war schön dich kennen gelernt zu haben.
Man sieht sich ja immer zwei Mal im Leben also bis irgendwann dann.
Ich winkte Nash grinsend zu und stieg dann wieder ins Auto.
Jetzt würde ich erstmal zu Jack fahren.
Mal sehen was der zu sagen hat.

----> Wohnung von Jack

Ich lachte kurz auf. Hm, und meistens ist dieser
Satz negativ gemeint. grinste ich und stieg aus. Dann
winkte ich ihr noch kurz nach und blickte auf das Tor. Na toll,
und jetzt unauffällig reingehen. Das würde doch eh nichts.
Hm... ich zog meine Jacke aus, da es hier
wieder beinahe unerträglich warm war und ging auf das Tor zu
und betrat das Camp.


----> Das Ufer