Etwas abseits des Lagerfeuers.

Ich kam beim Lagerfeuer an und setzte mich etwas abseits hin.
Zuerst lag ich als Wolf da, dann verwandelte ich mich zurück.
Mir war nicht kalt oder so.
Mir war gar nichts.
Eine Zeit lang saß ich einfach nur da.
Dann nahm ich mein Handy heraus und beschloss meinen Bruder Neville anzurufen.
Wenn ich Glück hatte war dieser gerade bei Cosette.
Die Zwei hatten mich bis jetzt immer aufgebaut.

Ich lief ohne Ziel durch das Camp und versuchte größeren Ansammlungen von Campern aus dem Weg zu gehen.
Nicht gerade einfach, wenn Cliquen-Politik herrschte, aber ich schaffte es die Geheimnisse für mich zu behalten und nicht um zu kippen.
Nach einiger Zeit kam ich beim Lagerfeuer an.
Es war schon mitten am Tag, also war es kein Wunder, dass kam Jemand hier war.
Etwas weiter abseits entdeckte ich Cora und ging auf sie zu.
Hey. begrüßte ich sie und lächelte matt.

Zum ersten Mal in meinem Leben schafften Neville und Cosette es mich nicht komplett aufzuheitern.
Aber meine Laune hatte sich erheblich gesteigert was ich als gut empfand.
Ich saß noch etliche Zeit lang da und starrte mein Handy an, bis mich jemand ansprach.
Als ich aufsah entdeckte ich Cody.
Hey., begrüßte ich ihn grinsend.
Es wunderte mich, dass jemand hier her kam mitten am Tag.
Dennoch freute ich mich irgendwie über Gesellschaft.
Alles wieder okay? Du sahst gestern nicht gerade gut aus., meinte ich dann.

Ich setzte mich neben sie und versuchte ihre Gedanken auszublenden, was mir einigermaßen gut gelang.
Wenn ich so weiter machte müsste auch Lucas bald nicht mehr an die Mauer denken, wenn ich dabei war.
Ja, ich hatte rausgefunden, was er gemacht hatte, indem ich an der Fee, die es ihm erzählt hatte vorbei gelaufen war.
Es war nicht sehr nett mir gegenüber woran sie gedacht hatte bevor sie mich bemerkt und die Barrikade erstellt hatte, aber diese Information konnte ich herausfischen.
Ich schüttelte kurz den Kopf.
Schon okay, ich hoffe nur, dass ich nicht allzuviele Geheimnisse ausgeplaudert habe. sagte ich und lachte kurz.

Ich lachte kurz auf.
Also was ich weiß nur irgendwas über ein paar Paare. Oder wer wem den Freund ausgespannt hat aber sonst nicht viel.
Ein Zeit lang herrschte schweigen.
In der Nähe hörte man ein paar Camper reden, aber nur sehr leise.
Erst jetzt viel mir auf wie hell es eigentlich war.
Hatte ich echt die ganze Nacht nicht geschlafen?
Innerlich schüttelte ich den Kopf über mich.
Was bringt dich in diese abgelegene Gegend?, fragte ich Cody stattdessen.

Ich zuckte mit den Schultern.
Ich bin einfach mal wieder drauf los gelaufen so wie Gestern.
Wo sollte ich sonst hin?
Ich kenn mich hier schließlich so gut aus wie ein Goldfisch der ins Meer geschmissen wird.
Ein sanfter Wind kam auf und ich schloss die Augen, während mein Herz schneller schlug.
Keine Ahnung warum, aber so reagierte ich immer, wenn es windig wurde.
Ich öffnete die Augen wieder.
Und du?

Ich strich mir ein paar Haare aus dem Gesicht.
Der kühle Wind tat echt gut.
Ich bin nachdem jeder abgehauen ist gestern auch einfach weggerannt. Dann hab ich meine Geschwister angerufen und habe wies scheint die ganze Nacht nicht geschlafen.
Wieder herrschte kurzes Schweigen.
Wenn du willst könnte ich dir das Camp zeigen., fragte ich dann eher als ich sagte.
Mein Blick wanderte vom Lagerfeuer zu den Bäumen.

Mich durchzuckte kurz ein Stich Eifersucht, als sie ihre Geschwister erwähnte, aber ich ließ mir nichts anmerken.
Gut, ich hatte keine Familie, aber deswegen musste ich ja wohl kaum auf jeden neidisch sein, der eine hatte.
Klar. sagte ich und lächelte wieder.

Ich nickte.
Cool.
Dann stand ich langsam auf.
Anschließend hielt ich Cody meine Hand hin um ihm aufzuhelfen.
Spezielle Wünsche wohin du willst? Oder einfach irgendwohin?

Ich ergriff grinsend ihre Hand und stand auf.
Langsam wurde ich doch neugierig, worum sich ihre Gedanken momentan drehten.
Vielleicht...
Nein Cody das lässt du bleiben. fuhr ich mich selbst innerlich an.
Das ist unmoralisch und gemein.
Ich biss mir auf die Lippe.
Warum musste ich immer Recht mit sowas haben?
Einfach irgendwohin. antwortete ich dann lächelnd auf ihre Frage.

Ich überlegte mir ein paar Orte.
Also auf Anhieb würden mir der See, die Höhle der Todesengel, die Dinoabdrücke und die Sporthalle einfallen., meinte ich.
Kurz dachte ich nach, konnte mich aber nicht entscheiden.
Wohin willst du zuerst? Mir ists egal., sagte ich dann lächelnd.
Die Sonne schien und langsam trocknete der Boden wieder.
Es sah aus als ob das Wetter eine gute Botschaft verkünden wollte.

Ich zuckte wieder mit den Schultern.
Die Höle der Todesengel klingt doch ganz nett. meinte ich lächelnd.
Vielleicht war es eine Art Mythos oder so und ich liebte Mythen also kein Wunder, dass ich mich dafür entschied.
Außerdem brauchte ich unbedingt eine Ablenkung, denn es wurde langsam schwerer der Versuchung Coras Gedanken zu lesen zu wiederstehen.

Ich lächelte erneut.
Okay dann ab zum Wasserfall., meinte ich und setzte mich in Bewegung.
Wir gingen zuerst zum See und von dort aus dann zum Wasserfall.
Oder eben eher hinter den Wasserfall.
Ich fand es dort von anfang an schön.
Es war ruhig und man konnte sehr gut nachdenken.


----> Wasserfall, in der Höhle

Ich lief Cora hinterher und hörte mir sogar freiwillig die Gedanken der Anderen an, an denen wir vorbei kamen, um mich abzulenken.
Warum ich allerdings ihre Gedanken lesen wollte wusste ich nicht.
Vielleicht lag es ja in der Natur von Telepathen die Gedanken anderer kennen zu wollen.
Nicht, dass es eine Ausrede war, aber es wäre eine Möglichkeit.

---> Wasserfall, In der Höle

Ich trat aus der Lichtung heraus und kam beim Lagerfeuer heraus.
Ein paar Baumstämme waren besetzt und ich setzte mich ein wenig abseits hin.
Dann sah ich zu Boden. Mein Handy klingelte noch immer und genervt zog ich heraus und schaltete es ab.
Ich war wirklich müde und erschöpft, was aber auch daran liegen konnte, dass ich in meiner Wut viele Gegenstände herteleportiert hatte.
Ich vergrub den kopf in meinen Händen und seufzte tief.
Dann war ich endlich mal von meinen gebieterischen Eltern weg und machte nur Fehler.
Soviel war mir in den letzten Jahren nicht passiert. Vielleicht musste ich doch zurück zu meinen Eltern.

Ich landete ziemlich in der Nähe von Ava und sah somit wie fertig sie war.
Hatte ich sie vielleicht zu hart dran genommen? fragte ich mich leise.
Schuldgefühle machten sich in mir breit, deshalb lies ich mich neben ihr nieder.
Hey. Das war nich Böse gemeint, aber du solltest einfach aufpassen. erklärte ich leise und sah sie an.

Erschrocken hob ich den Kopf und erkannte Lucas.
Ich hatte keine Kraft um mit ihm zu diskutieren, deshalb nickte nur.
Ich hob den Kopf und sah ins Lagerfeuer.
Die Blicke der anwesenden weiblichen Übernatürlichen ignorierte ich.
Warum ist dir so wichtig, dass ich nicht in den Wald gehe? Ich sah wieder zu ihm.
Ich bin nicht völlig hilflos und bin zwischen Übernatürlichen aufgewachsen. Es war nur ein dummer Fehler von mir, bei Vollmond in den Wald zu gehen und...
Ich brach ab und schaute wieder zum Lagerfeuer.

Ich schüttelte den Kopf und legte ihr meine Hand auf den Rücken, um ihr aufmunternd über den Rücken zu streichen.
Es geht nicht um das Ritual, das haben wir schon geklärt, aber das du wieder in den Wald gegangen bist, obwohl du es versprochen hast.... Versteh einfach, irgendwer is da draußen und ich bin nicht immer da um dir zu helfen. sagte ich vorsichtig und sah ebenfalls ins feuer.
Erst jetzt sah ich mich um und lies den Blick über die anwesenden Camper schweifen.
Cody sah ich nicht, was mich etwas wunderte, aber es war schließlich seine entscheidung was er tat.
Nachdenklich sah ich wieder ins Feuer.

Ich lächelte leicht. Danke, murmelte ich.
Dafür das du für mich da warst, obwohl ich nur schei** baue. Ich grinste leicht und lehnte mich gegen seine Schulter.
Die Blicke der anderen Camperinnen konnte ich schon fast schmerzlich spüren, doch es war mir egal.
Ich sah wieder ins Feuer und beobachtete, wie die Flammen Richtung Himmel tanzten.
Mir ging erst jetzt auf, dass ich in der menge kein bekanntes gesicht außer Lucas sah.

Ich legte meinen Arm um ihre Schulter.
Schon okay. Aber versprichst du es mir nun? fragte ich noch einmal.
Ich wollte einfach nur, dass sie nicht mehr allein in den Wald ging, dann wäre ich beruhigt und müsste nicht mehr so pampig zu ihr sein.
Ich setzte wieder mein Grinsen auf und wartete darauf, was sie sagen wird.

Ich sah müde zu ihm hoch. Ich hatte keine Kraft mehr zum Diskutieren.
Klar, ich verspreche dir, dass ich nie wieder alleine in den Wald gehe.
Ich lächelte Lucas noch einmal an, bevor ich wieder in die Flammen starrte.
Naja, wenigstens ein Problem wäre gelöst.

Grinsend sah lehnte ich mich zurück und stüzte mich auf dem Baumstamm ab.
Meinen Kopf legte ich in den Nacken und schaute zum Mond empor.
Der Abend war echt schön, doch irgendwas machte mich nervös, auch wenn ich nicht wusste was es war.
Zumindest noch nicht.

Ich rieb mir die Augen.
Die Flammen tanzten noch immer zum Himmel empor und obwohl ich den Anblick als Hexe gewohnt war, faszinierte er mich.
Die Blicke der anderen Camper ignorierte ich nach wie vor und lehnte mich weiter gegen Lucas.
Kurz dachte ich an das Handy in meiner Tasche, doch mir waren meine Eltern grade völlig egal.
Als ich den Kopf ein wenig höher hob, sah es fast so aus, als würden die Flammen um den Mond tanzen.
Ich lächelte leicht bei dem Gedanken.

Wir saßen eine ganze weile schweigend da.
Es war nicht schlimm, aber irgendwann wurde die Stille peinlich und sie blicke der anderen Camper wurden immer nervender.
Alles okay? fragte ich Ava, da sie so verträumt in das Feuer starrte.
Sie sah echt abwesend aus und das weckte meine neugier.
Ich wollte wissen an was sie denkt.