Treffpunkt

Bevor wir aus dem Camp verschwunden sind führte ich Siox und April noch auf den Parkplatz zu dem gestohlenem Auto, in dem Kim noch immer schlief.
Aufwachen. sagte ich laut und öffnete die Beifahrertür.
Die Verwirrung in ihren Augen war klar und deutlich zu sehen, aber es war nicht die Zeit etwas zu erklären.
Als sie ausgestiegen war hatte ich Siox zugenickt und ihre Hand genommen, mit der anderen hatte ich ich Kims Hand umschlossen.
Siox griff noch nach der Hand von April, was sie scheinbar nicht gern tat und Augenblicke später standen wir in einem großen Saal.
Kälte kroch in mir hoch und gefrierte meine Knochen.
Das war wahre Macht.
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, dann sah ich mich kurz um.
Hier waren wir also, im Versteck der Blutsbrüder.
Nicht lange und wir würden unser Ziel erreicht haben, danach konnte mit den Blutsbrüdern meinetwegen geschehen, was es wollte, sie waren nur ein Mittel zum Zweck.
Sicher wusste der Anführer, dieser Mario Esparza, dass ich nicht wirklich vor hatte mich ihnen anzuschließen, aber wenn er lebensmüde genug war sich diesem Risiko auszusetzen war es ja wohl seine eigene Schuld.

Als wir ankamen schüttelte ich sofort die Hand des Mädchens ab, diese knickte ein und saß auf dem Boden.
Es war fürchterlich gewesen, diese Reise.
Mein Knochen und alles fühlte sich noch kälter an als zuvor.
Mach das nie wieder! fauchte ich und lief ein wenig durch den Raum.
Also.... Wo gedenkt ihr zu schlafen? fragte ich und sah dabei Cody an.
Wenn es sein musste würde ich sie in meine Wohnung bringen, aber würden sie nur einen gegenstand kaputt machen, dann wären sie alle schneller platt als sie denken konnten.
Oder ich würde sie in das Aquarium mit den kleinen Haien in meinem Schlafzimmer schmeißen.

Erschöpft sackte ich zusammen.
Jetzt war auch das letzte bisschen energie aus mir raus und am liebsten würde ich die der Vampirin nehmen, aber die war ja schon so schlau und enfernte sich zu schnell von mir.
In meiner Tasche suchte ich nach einem kleinen Stück Ambrosia, als ich endlich eins fand, knabberte ich daran, aber wirklich essen wollte ich nicht.
Noch immer waren meine Gedanken getrübt von Daniel und momentan war ich auch nicht gerade zurechnungsfähig.
Seufzend sah ich zu den anderen auf und beschloss einfach sitzen zu bleiben.

Als Cody mich aus dem Auto riss war ich noch irgendwo in meiner Traumwelt. Erst als wir in einem großen Raum standen wachte ich richtig auf und bemerkt zwei andere Gestalten.
Ich blickte mich kurz, dann blieb mein Blick an Cody hängen. I
ch bildete mir ein das er mir irgendwie halt verlieh aber er machte nciht den Anschein als wolle er mir helfen oder irgendetwas erklären.
Es müsste sicherlich reichen den Grundplan zukennen.
Ich beschloss nicht zu fragen.
Mein Blick schweifte nun zu ein Mädchen das durch den Raum lief. Sie hatte gefragt wo wir schlafen wollten. Ich hatte gearde sicher genug geschlafen und würde nicht so schnell nochmal so viel schlafen.
Ich griff mir in den Nacken und rieb massierend darüber da er vom schlafen ganz steif war.
Ich drehte mich weiter und ich erblickte ein Mädchen auf dem Boden. Ich nahm mein Arm runter und steckte ihn in meine Tasche.
Für mich war der Raum viel zu kühl und ich wollte am liebsten raus in die Sonne. Ich ging zu dem Mädchen und hockte mich neben sie.
Alles okay fragte ich leise.
us welchem grund auch immer.

Im Moment schläft hier keiner. sagte ich ruhig aber bestimmt und sah dabei kurz zu Siox und Kim.
Siox schien ziemlich erschöpft zu sein, es war sicher nicht leicht vier Personen durch Schatten hindurch zu teleportieren.
Ich ging zu ihr und ging vor ihr in die Hocke.
Nimm die nötige Energie von mir. sagte ich und nahm ihr Hand in die meine.
Es war keine Bitte gewesen und das versuchte ich ihr mit meinem Blick klar zu machen.
Ich hatte einen Überschuss an Energie, der sich im Laufe der vergangenen sechzehn Jahre vergrößert hat.
Einen Teil davon konnte ich entbehren.
Weiterhin blickte ich emotionslos, wie schon die ganze Zeit in ihre Augen.
Alle Reste von Gefühlen und damit Codys Macht und sein Bewusstsein hatte ich in ein Mentales Gefäß verbannt, so wie er es unbewusst all die Jahre mit mir getan hatte.
Und dort würde er auch bleiben, wenn er nicht kooperierte.

Augenverdrehend wand ich mich von ihnen ab.
Also mich braucht ihr ja nicht mehr. Falls es euch Interessiert ihr seid hier am üblichen Treffpunkt der Blutsbrüder.
Ich muss gehen, sonst vermissen mich meine Kollegen.Geschickt zog ich meine Karte und gab sie dem blonden Mädchen, dessen Namen ich noch nicht kannte.
Da ist die Adresse meiner Wohnung drauf, das heißt wenn ihr mal nicht wisst wo ihr Schlafen könnte geht dorthin, aber wehe ihr macht was kaputt.
warnte ich sie vor und gab dem Mädchen einen Schlüssel.
Dann verschwand ich in Vampirgeschwindigkeit um endlich nachhause zu kommen.

>>>>>>>> Aprils Büro <<<<<<<<<

Ohne zu zögern fing ich an Codys Lebensenergie zu nehmen.
Nur soviel, dass ich mich die nächsten Stunden auf den Beinen halten könnte.
Schließlich wollte ich ihn nicht umbringen.
Das warme Gefühl durchströmte meine Adern und lies mich wieder Stärker werden.
Danke. murmelte ich und stand mit etwas zitternden Knien auf.
Ich musste einfach noch ein wenig üben, aber zum Glück war diese Vampirin endlich weg, denn mit dieser kam ich gar nicht gut aus.
Sie war doch an allem Schuld, so wie ich es mir schon habe denken können.

Ich sah etwas verwirrt auf das Mädchen und dann wanderte mein Blick auf die Karte. Kurze zeit später hatte ich dann auch einen Schlüssel in der Hand und sie war verschwunden.
Ich war mir zu 100% sicher das sie ein Vampir war.
Ich sah zu Cody und dann auf das Mädchen das es nicht für nötig hielt mir zu antworten.
Das fing ja schon super an.
Ich erhob mich wieder und hielt Cody die Karte und den Schlüssel hin.
Ich denke das es besser ist wenn du das alles nimmst meinte ich zu ihm. Ich fühlte mich wie seine kleine Schwester obwohl ich ein Jahr älter war.
Es lag sicher daran das er einfach mal viel mehr Ahnung von dem hatte, was wir hier taten.

Ich richtete mich auf, als Siox fertig war.
Das war sicherlich kein angenehmes Gefühl, aber es gab eindeutig schlimmeres.
Dann nahm ich von Kim die Karte und den Schlüssel entgegen und steckte beides in meine Jackentasche.
Mein Plan für diesen Moment war gewesen mit Mario zu reden, aber er schien uns nicht für würdig zu halten um uns mit seiner Anwesenheit zu beehren.
Ich schloss die Augen und weitete meinen Geist um die Umgebung abzusuchen.
Zwar spürte ich hier und da einen Gedankenstrom, aber Mario Esparza schien nicht in unserer Nähe zu sein.
Jedenfalls nicht im Umkreis von den Nächsten hundert Kilometern.
Weiter wollte ich jetzt nicht suchen, da das nicht viel bringen würde.
Denn wenn er nicht hier war, war er gerade irgendwo unterwegs und das konnte bei seinen Mitteln überall sein.
Ohne weitere Informationen würde ich ihn also nicht finden.
Wütend schlug ich die Augen wieder auf.

Cody schien etwas beschäftigt zu sein, vermutlich suchte er jemanden, deshalb sah ich mich nach dem anderen Mädchen um und ja ein gewisse Ähnlichkeit war da.
Also du bist Kim oder? fragte ich sie freundlich.
Momentan war mir eigentlich nich nach reden, aber ich wollte nicht ständig über Daniel nachdenken.
Wieso machte er auch sowas? Hatte er von anfang an nur Spaß haben wollen?
Und wieder dachte ich über ihn nach.
Seufzend sah ich das Mädchen wieder an und verdrängte jegliche Gedanken an Daniel aus meinem Kopf.
Er wars nicht wert.
Er gehörte nun auch zu meinen Feinden und da würde ich lernen müssen damit umzugehen.

Ich sah zu ihr und lächelte freundlich. Da hatte sie es ja doch geschafft und sich dazu bequemt mit mir zu reden.
Ja ganz Recht antwortete ich ihr und drehte mich in ihre Richtung.
Und du bist....?? setzte ich fragend an, da ich sie nirgendwo hin zu ordnen konnte.
Mir stellte sich nun die Frage warum sie hier war und was sie mit uns zutun hat.
Alles sehr kompliziert und ich hatte das Gefühl bei etwas mitzumachen wovon ich null Ahnung hatte.
Auch von den personen hier hatte ich keine Ahnung.
War ich denn vollkommen lebensmüde?? War ich bekifft als ich ja gesagt hatte oder was??

Ich lauschte dem Gespräch kurz, aber da es für mich mehr als belanglos gewesen war widmete ich mich etwas anderem: Siox Gedanken.
Da ich mit dem Rücken zu den Beiden stand sahen sie es nicht, aber meine Augen färbten sich abermals schwarz, vollkommen, ohne auch nur eine Spur von Gefühlen oder einer Seele zu hinterlassen.
Ich drang unbemerkt in die Gedanken Siox' ein und fand nun endlich den Grund für das, was ich schon im Camp aufgeschnappt hatte.
Der Grund, warum sie so verletzt und soe wütend auf Daniel war.
Die Gedanken, die sie hegte würden sie auf lange sicht entweder in tiefen Hass oder aber zurück in seine Arme treiben.
Es war mir zu unsicher und deshalb beschloss ich etwas zu ändern.
Ich begab mich in eine hintere Ecke ihre Unterbewusstseins und fing an einen kleinen, leisen Gedanken zu weben, unbemerkt von Siox oder ihren Gedanken.
Dieser kleine Gedanke würde von hier aus nach oben treiben und je höher er kam, desto größer würde er werden, wie eine Luftblase unterwasser würde er schließlich an der Oberfläche ihre Bewusstseins zerplatzen und der Gedanke würde zu ihrer Realität werden.
Sie würde denken, dass dieser Gedanke von ihr war, sie würde denken, er wäre war.
Jedenfalls wenn es glatt lief.
Ich ließ den kleinen Gedanken in ihrem Unterbewusstsein los und schickte ihn auf die Reise, dann zog ich mich aus Siox Geist zurück.
Es war ein Gedanke, der wirklich viel ausrichten würde, zu meinen Gunsten natürlich.
Er sagte aus "Daniel hat mich betrogen. Er wusste, was mein Schicksal ist, was ich erreicht würde. Er wollte mich hindern, indem er mir etwas vorspielt. er wollte mich verraten!".
Ein schlichter Gedanke, aber wenn er sich erst einmal eingebrannt hatte würde er ihr Wut und damit Macht schenken.
Ein Lächeln verzog meine Lippen und ich schloss meine noch immer schwarzen Augen.
Nun zu Kim.

Wieder versuchte ich zu lächeln, aber das war nun mal schwierig momentan für mich.
Ich bin Siox. antwortete ich.
Für mich war das Gespräch nun vorbei, da in meinem Kopf wieder alles durcheinander kam.
Wieder segelten meine Gedanken zurück zu Daniel.
Eine gewisse Zeit dachte ich wieder über das nach, was passiert war und kam nun zu einer anderen Sichtweiße, die viel mehr passen würde, als das was ich bisher glaubte.
Es war kein Spiel für ihn.
Daniel hat mich betrogen. Er wusste, was mein Schicksal ist, was ich erreichen würde. Er wollte mich hindern, indem er mir etwas vorspielt. er wollte mich verraten! schrie es plötzlich in mir.
Aber ob das wirklich stimmte?

Wooooooooahhhhoooo Mensch da hatte sie sogar ganze 10 Worte gesprochen und wenn sogar ncoh mehr, mensch mensch da konnte ich mich ja richtig glücklich schätzen in solch einer netten und auch aufgeschlossenen Gesaellschaft zu sein.
Ich verdrehte die Augen und drehte mich weg.
Sie schien mir so als würden ihre Gedanken irgendwo anderes sein und wir wollten sie ja auch nciht stören.
Ich wollte mir den Raum genauer anschauen aber es gab nciht viel zusehen ausser Schwärze.
Co.. setzte ich an, merkte aber dann das er mir wahrscheinlich nciht z7uhörte also ließ ich es bleiben.

Ich hatte angefangen mich nun in ihrem Geist umzusehen.
Was ich ändern musste war wohl eindeutig, aber das würde ein bisschen schwieriger werden.
Hier musste ich eine feste und gestandene Überzeugung zum wanken bringen und nicht einfach einen Gedanken aufkommen lassen.
Nicht gerade die leichteste Aufgabe.
Doch dann hörte ich etwas, was meine Konzentration nachlassen ließ und ich mich in meinem eigenen Körper wieder fand.
Ich war wohl doch erschöpfter, als ich dachte.
Vielleicht hatte Siox doch mehr Energie genommen, als ich so leicht wegstecken konnte, oder aber ich hatte mich überschätzt.
Gerade wollte ich es noch einmal versuchen, doch dann spürte ich etwas warmes meine rechte Wange hinunter laufen.
Ich öffnete die Augen, kniff das rechte aber sofort wieder zu, als ich den stechenden Schmerz spürt, der von ihm Ausging.
Ich wischte mir über die Wange und betrachtete sie dann mit dem linken Auge, das nur geringfügig schmerzte.
Es war Blut, was da auf meiner Haut glitzerte.
Meine Augen wurden schlagartig wieder normal, als eine weitere Schmerzwelle durch meine Augen zuckte.
Mit dem Ärmel meiner Strickjacke wischte ich mir das Blut vom Gesicht und drehte mich zu Siox und Kim um.
Natürlich hatte ich jetzt auch das rechte Auge offen und versuchte den Schmerz zu ignorieren.
Ja? fragte ich Kim und versuchte wieder eine eiskalte Miene aufzusetzen

Codys Stimme riss mich zurück in die Gegenwart, deshalb erhob ich erschrocken meinen Kopf.
Auf seiner Wange war ein dunkler Strimen und ich könnte wetten, dass das Blut war.
Ich holte aus meiner Hosentasche eine Packung Taschentücher, dass hatte ich mir seit dem ich im Camp war angewöhnt.
Wisch das Weg. Das sieht nicht gerade toll aus. sagte ich und drückte ihm die Packung in die Hand.
Dann drehte ich mich um und lief durch den Saal.
Er war groß und überall standen auf verschiedenen Ebenen Tische mit Edlen Stühlen.
Alle waren auf die Throne unten gerichtet.
Meiner Meinung nach ein wenig zu Angeberisch.

Als er mich so ansah, mit dem eisernen Blick und der Wunde im Gesicht, wollte ich nichts mehr sagen sondern einfach nur noch hier weg.
Angst. Angst, vor meinem eignen Bruder, durchfuhr mich und ich drehte mich kopfschüttelnd von ihm weg.
Schon gut meinte ich dann leise aber mit sehr fester Stimme.
Jetzt fing ich mich wieder an zu fragen warum ich das tat. Ich hatte es doch nicht nötig, oder??? Ich war glücklich gewesen, mit dem was ich hatte. Ich wollte doch gar nciht mehr.
Ich biss mir auf die Unterlippe und suchte einen Ausgang. Ich wollte weg, wie jemand mit Platzangst in einem kleinen Raum.
Ich brauchte nochmal Zeit um alles zu überdenken aber das konnte dauern und es war unwahrscheinlich das ich diese Zeit bekam.

Ich öffnete die Packung und wischte das Blut weg.
Ok diese Kraft hatte eindeutig Nachteile...
Was könnte auch sonst der Grund sein, dass ich plötzlich angefangen hatte aus dem Auge zu bluten?
Wenn ich so weitermachte konnte ich vielleicht das Augenlicht verlieren...
Nein, ich würde einen Weg finden das zu verhindern und meine Macht trotzdem zu nutzen.
Ein neuer Schmerz durchzuckte mein Auge und ich presste meine Hand darauf.
Planänderung. sagte ich zu Siox und Kim.
Wir ruhen uns alle ein bisschen aus.
Ich ging an ihnen vorbei und machte mich auf den Weg zu Aprils Wohnung.

---> Aprils Wohnung