Ein Park

Ich setzte mich unsicher neben Jack.
Cora.
Ja ist mein erster Auftrag.
Noah hat mich erst gestern zu den Blutsbrüdern geholt., murmelte ich.
Das Wort "eliminieren" kam mir etwas komisch vor.
Sollten wir echt jemanden umbringen?
Machte Noah das öfter?
Mir fiel wieder ein dass ich nicht wusste wieso ich mit ihm mit gegangen war.
Er hatte mich sicher manipuliert.
Kennst du Noah?, fragte ich unsicher und sah zu Jack hoch.

Sehr erfreut Cora.
Ich sah sie freundlich an.
Dann bist du wirklich sehr neu.
Ich seufzte resigniert.
Ja ich kenne Noah.
Aber wir mögen uns nicht sonderlich.
Ich mag seine Methoden nicht.
Ausserdem provoziert er die Leute gerne.
Ich sah sie ernst an.
Ich würde verstehen, wenn dir das mit dem Auftrag nicht geheuer ist.
Du musst das nicht machen, wenn du nicht willst.
Das ist schliesslich sehr viel von dir verlangt.
Ich lächelte sie mitfühlend an.

Ich legte meinen Kopf schief und lachte kurz auf.
Das klingt wirklich sehr nach Noah., meinte ich belustigt.
Lächelnd wank ich ab.
Das passt schon.
Wenn ich jetzt hier bin sollte ich langsam lernen was hier abgeht oder?
Auch wenn ich keine Ahnung hab wieso ich eigentlich hier bin., murmelte ich nachdenklich.
Wo ist Noah?, fragte ich dann schließlich.
Irgendwie wollte ich immer noch dass er her kam.
Ich wusste nur nicht genau wieso.

Ja das solltest du wohl.
Ich beobachtete die vorbeigehenden Leute weiter unauffällig während ich mich mit Cora unterhielt.
Noah.
Naja Noah ist wohl gerade bei Laney.
Seid er ins Haus gekommen ist, hängen die nur noch gemeinsam rum.
Mir gefällt nicht, dass er ihr so nah ist.
Aber da kann man wohl nichts machen.
Ich seufzte erneut resigniert.
Wolltest du nicht zu den Blutsbrüdern?
Mein Interesse war geweckt.
Ich sah sie fragend an.

Ich erinnerte mich dunkel an den Namen Laney.
War die nicht auch kurz in Portland gewesen?
Ach keine Ahnung.
Schulterzuckend zog ich meine Knie an.
Wenn ich ehrlich bin weiß ich das nicht.
Noah war früher mein bester Freund bis wir uns zerstritten haben.
Er ist jedoch wieder zu mir gekommen und nachdem ich am Boden zerstört zuhause gesessen bin... hat er mich irgendwie mitgenommen.
Stört mich nicht so hätte ich ihn wieder bei mir gehabt aber dann ist er wieder weggegangen und hat mich allein gelassen. , murmelte ich.

Er wird sicherlich wieder kommen.
Du scheinst ihm wichtig zu sein, sonst hätte er dich wohl niemals mitgenommen.
Ich wuschelte ihr durch die Haare.
Es wird sicherlich alles gut werden.
Ich lächelte sie an.
Ein Mann lief an uns vorbei.
Das ist er.
Ich nahm ihre Hand und zog sie hoch.
Wir folgten ihm unauffällig.
Wir mussten alleine mit ihm sein.
Wir konnten dabei keine Passanten gebrauchen.

Eine wohlige Wärme machte sich in mir breit bei dem Gedanken dass ich Noah wichtig war.
Wie sehr hatte mich der eigentlich beeinflusst?!
Ich lief Jack nach und verwandelte mich wieder in eine Katze.
Der Mann bemerkte uns nicht.
Nach der Zeit kamen wir in eine ziemlich Abgelegene Ecke die auch noch durch lauter Bäume geschützt war.
Dort verwandelte ich mich leise wieder zurück.

Er schien uns bemerkt zu haben.
Es war ein Vampir.
Er drehte sich zu uns um.
Denkt ihr ich werde zulassen, dass ihr mich umbringt.
Seine Augen flackerten Rot auf.
Er zog ein Messer hervor.
Wir beide fingen auch schon in der nächsten Sekunde an zu kämpfen.
Ich merkte, das er sehr stark war.
So stark hatte ich ihn gar nicht eingeschätzt.
Er warf das Messer in die Richtung von Cora.
In Vampirgeschwindigkeit lief ich zwischen Cora und das Messer und fing es.
Dann warf ich es in seine Richtung zurück.
Er konnte gerade noch ausweichen.
Wir fingen erneut an zu kämpfen.

Ich stand etwas reglos daneben und wusste nicht sonderlich was ich tun sollte.
Als das Messer auf mich zuraste wachte ich dann endlich auf.
Kopfschüttelnd überlegte ich nicht sonderlich lang.
Dann verwandelte ich mich in einen Panter und sprang den Mann an.
Ich hielt seine Arme und Beine fest sodass er sich nicht bewegen konnte.
Als Mensch hätte ich das nicht können.
Allerdings hatte Jack so Chance ihn auszuschalten.
Oder Ähnliches halt.
Ich knurrte als er versuchte mich anzugreifen.

Gerade als ich das Messer auf ihn einstechen wollte, war er verschwunden.
Wie hatte er das gemacht?
Cora hatte ihn doch festgehalten.
Ausserdem konnte er sich doch nicht einfach in Luft auflösen.
Er musste noch irgendwo in der Nähe sein.
Ich lauschte in die Umgebung hinein.
Ich sah zu Cora.
Komm mit.
Wir schlichen leise einen kleinen Pfad entlang.
Ich spürte, das wir ihm näher kamen.
Aber immer wenn ich dachte den genauen Standort von ihm zu kennen, war er weg.
Er war sehr flink.
Schneller als ich ihm zugetraut hätte.

Ich wurde langsam wütender darum verwandelte ich mich in einen Jaguar.
Jetzt war ich so schnell wie er.
Eine längere Zeit lang lieferten wir uns eine Jagd.
Bis ich ihn dann endlich fing und besser festhielt.
Knurrend biss ich ihn in den Arm damit er nicht wegrannte.
So wartete ich dann auf Jack.

Ich hatte die beiden schnell eingeholt.
Wow.
Du bist echt gut.
Dann richtete sich meine Aufmerksamkeit auf den Vampir.
Ich nahm mein Messer und fuhr ihm damit schnell und schmerzlos über die Kehle.
Er war sofort tot.
Nun waren wir jedoch voller Blut.
Die Leiche wird abgeholt werden.
Aber mit all dem Blut können wir nicht wieder unter die Leute gehen.
Aber ich muss sagen, für deinen ersten Auftrag warst du mehr als sehr gut.
Ich lächelte sie an.
Komm lass uns von dem Toten weggehen, bevor man ihn findet und uns mit ihm in Verbindung bringt.

Ich verwandelte mich zurück und sah das Blut an.
Ist ja ekelhaft., murmelte ich.
Etwas entsetzt und gleichzeitig geschockt lief ich rückwärts.
Ich fing an zu zittern.
Hatte ich gerade echt geholfen jemanden umzubringen?
Wieso tat ich das?
Wieso musste der Typ sterben?
Wieso war ich eigentlich dabei?
Ich ging langsam weiter und war froh dass ich kein Blut an mir hatte.
Wenn ich mich verwandelte sah man mir nichts mehr an wenn ich meine Gestalt wieder wandelte.

Ich sah ihr in die Augen.
Sie schien das sehr mitzunehmen.
Mir ging es damals nicht anders als dir bei meinem ersten Auftrag.
Überleg dir gut ob du zu den Blutsbrüdern willst.
Ich will nur nicht das du dich hiermit kaputt machst.
Du scheinst eine sehr reine Seele zu haben, die nicht will das andere sterben.
Es wäre Schade, wenn du dich selbst wegen dieser Organisation verlierst.
Aber das ist einzig und allein deine Entscheidung.
Wenn du hier bleibst freue ich mich natürlich und wenn du austrittst freue ich mich auch.
Es hat beides Pro und Contra aber wäge es gut ab.
Ich lächelte sie warmherzig an.
Werde nicht zum Mörder, wenn du es nicht willst.
Ich sah sie traurig an.

Ich schüttelte den Kopf.
Sonst kann ich nicht wirklich wo hin.
Im Camp will ich grade nicht bleiben.
Zuhause ist alles zu normal.
Bei den Blutsbrüdern hab ich wenigstens Noah bei mir.,, murmelte ich.
Etwas verzweifelt verschränkte ich die Arme.
Ich wollte nicht wirklich zur Mörderin werden aber scheinbar sollte ich.

Du kannst Noah doch auch haben, wenn du nicht zur Mörderin wirst.
Vielleicht findest du es jetzt im Moment langweilig aber das ändert sich doch noch.
Es warten noch viele interessante Dinge auf dich.
Es gibt doch noch so viele andere Möglichkeiten.
Statt zu Noah zu den Blutsbrüdern einzutreten, könnte er doch zu dir austreten.
Wenn er dich liebt, sollte er das für dich machen.
Mein Gefühl sagt mir, dass du nicht unbedingt andere Menschen umbringen willst.
Ich seufzte kurz.
Aber letztendlich ist das allein deine Entscheidung.

Ich schüttelte den Kopf.
Noah würde nicht austreten.
Sonst hätte er das schon längst gemacht.
Früher hab ich ihn oft darum gebeten aber er wollte nicht. , murmelte ich.
Stumm musterte ich Jack.
Irgendwoher war mir sein Name bekannt.
Ich wusste nur nicht mehr woher.
Ein kleiner Verdacht schlich sich in meinen Kopf.
Bist du der Typ der Holly entführt hat?
Der Freund von Laney?, fragte ich unsicher.

Du wirst es schaffen ihn zu überzeugen.
Da bin ich mir sicher.
Ich will nur nicht, das du dein Leben einfach so wegwirfst.
Denn wenn du einmal tötest wirst du das nie wieder los.
Aber genug mit dem Thema.
Das einzig und allein deine Entscheidung.
Ich sah sie erstaunt an.
Ja das bin ich.
Das hast du also mitbekommen.
Ich fing an zu lachen.
Ja ich muss zugeben, da mit Holly habe ich zu überstürzt gehandelt.
Ich hätte alles besser durchdenken sollen.
Ausserdem habe ich sie dann ja gehen lassen.
Okay das erste mal ist sie einfach abgehauen.
Das zweite mal habe ich sie gehen lassen.

Ich würde bei den Blutsbrüdern bleiben.
Aus irgendeinem Grund wollte ich auch gar nicht gehen.
Wahrscheinlich wirklich wegen Noah.
Ich sah Jack belustigt verwirrt an.
Dann bist du also dieser Jack von dem Burnett geredet hat.
Der mit den drei Freundinnen stimmts?
Unbewusst schüttelte ich den Kopf.
Drei Freundinnen!
Wie schafft man sowas überhaupt?

Drei Freundinnen richtig.
Ich weiss, ich müsste mich entscheiden, aber es ist so schwer.
Ich meine mit der einen bin ich verheiratet.
Mit der zweiten habe ich eine Prägung.
Und die dritte st die Mutter meines Sohnes.
Wie soll man sich da bitte entscheiden.
Ich nahm Cora in den Arm. Mehr für mich als für sie.
Du hast Glück.
Du hast nur einen und der hoffentlich auch nur dich.

Ich sah Jack etwas geschockt an.
D-Du hast Holly aber nicht geschwängert oder?, fragte ich alamiert.
Allerdings klang Prägung und Heirat nicht besser.
Burnett würde durchdrehen!
Oder war das der Grund wieso er so komisch drauf war?
Naja es würde das alles erklären.

Nein.
Laney hat mein Kind zur Welt gebracht.
Holly und ich sind verheiratet.
Und mit Anjanka habe ich eine Prägung.
Das ist alles so kompliziert.
Aber ich liebe alle, da kann man nicht ändern.
Ich seufzte auf.
Ich wünschte die Entscheidung wäre einfacher.

Ich sah Jack überrascht an.
Er hatte Holiday geheiratet?
Gegen ihren Willen oder wollte sie das?
Ich wagte jedenfalls nicht zu fragen.
Liebe ist schon was blödes.
Man bräuchte etwas um das auszuschalten.
Mein Kopf driftete ab in ein paar Erinnerungen von mir und Noah.
Mir fiel auf dass ich ihn eigentlich schon immer gemocht hatte.
Oder hatte er mir das alles nur eingepflanzt?
Das war so verwirrend!
Wieso konnte er nicht einfach hier sein?!
Ich merkte gar nicht wie sich meine Augen mit Tränen füllten.

Ja da hast du Recht.
Ich seufzte.
Mein Blick ruhte in ihren Augen, die sich langsam mit Tränen füllten.
Was ist denn los?
Ist alles in Ordnung.
Ich sah sie besorgt an.
Ich schloss sie in meine Arme.
Was auch immer es ist, es wird sich alles zum Positiven wenden.
Davon bin ich überzeugt.

Ich schluchzte kurz und setzte meine Maske wieder auf.
Noah... beherrscht die emotionale Manipulation wirklich sehr gut.
Er hat bei mir zuhause meine Gedanken verdreht.
Jetzt weiß ich nicht mehr was meine Gedanken waren.
Und was er mir eingepflanzt hat.
Eigentlich hatte ich ja einen anderen... nein Freund kann man es nicht nennen.
Aber der ist aus dem Camp abgehauen.
Dann ist Noah wieder aufgetaucht.
Der ist jetzt ja auch wieder weg.
Wieso erzählte ich ihm das eigentlich?
Ich hörte wie irgendjemand herkam und knurrte.
Als mich jemand am Arm anfasste, drehte ich mich schneller um als sonst.
Rein aus Instinkt heraus drehte ich ihm die Hand um und hatte ihm schneller einen Kinnhaken gegeben als er etwas sagen konnte.
Kurz darauf saß ich auf seinem Rücken.
Der Typ konnte sich nicht bewegen.
Wer war das überhaupt?