Hütte 4. Jayden Corey, Jason James Maritato, Daniel Preston und Derek Lakes

Ich bin nicht sauer, murmelte ich leise.
Trotzdem, erst die Aktion mit meinen Eltern und jetzt dieser Scherz machte mich doch irgendwie völlig wuschig.
Mir war es eigentlich ganz Recht, wenn Lucas Aufmerksamkeit jetzt auf Daniel und Siox gerichtet war.
Obwohl Siox es bestimmt nicht gut fand, wenn ich auch mitkam zu ihr.
Aber ich war jetzt zur sehr mit den Gedanken woanders um irgendwas alleine zumachen, weshalb ich dankbar war, dass Lucas mich mitzog.

---> Siox Hütte

>>>>> Am Fluss <<<<<<<

Wir kamen im Camp an und liefen schweigend in Daniels Hütte.
Irgendwie war mir nach dem gerade erlebten ein wenig komisch.
Da ich nicht wusste was ich sagen sollte, setzte ich mich auf seine Couch und rollte mich dort zusammen.
Ich war wirklich verdammt müde und würde bestimmt gleich einschlafen.

Ich holte mir und Siox aus der Küche etwas zu trinken, doch als ich wiederkam, hatte sie sich bereits auf der Couch zusammen gerollt.
Leicht lächelnd stellte ich ihr Getränk auf den Tisch und setzte mich neben sie.
Sanft hob ich ihren Kopf an und legte ihn in meinen Schoß.
Anschließend fing ich an, ihr über das Haar zu streichen.
Ich war bestimmt nicht weniger müde als Siox, doch ich konnte nicht schlafen.
Ausdruckslos starrte ich die wand gegenüber an, völlig in Gedanken versunken.

Nachdem Daniel bei mir war, schlief ich ein.
Allerdings nicht lange, nach ein paar Minuten wachte ich wieder auf und musste erst einmal Blinzeln.
Alles okay? gähnte ich und sah den in Gedankenversunkenen Daniel an.
Er starrte an die Wand, daher wusste ich das er nachdachte.
Sanft legte ich meine Hand an seine Wange und strich ihm darüber.

Ich wusste nicht, wie lange ich die Wand anstarrte, aber bei Siox Berührung kam ich wieder in der Realität an.
Sanft strich ihr noch einmal über das Haar und lächelte auf sie herunter.
Sie wusste gar nicht, wie viel sie mir bedeutete.
Wieder wurde ich abgelenkt, diesmal durch mein Handy.
Vorsichtig stand ich auf und griff nach meinem handy.
Überrascht starrte ich auf den Display, als die Nummer als die meiner Eltern erkannte.
Ich lief ein paar Schritte bevor ich ranging.
Ja?, fragte ich und starrte wieder die Wand an, während meine Mutter redete.

Verwirrt sah ich ihm nach und setzte mich auf.
Schnell richtete ich meine Haare, da diese Bestimmt zu allen Seiten abstanden.
Langsam lief ich Daniel nach und umarmte ihn von hinten.
Leider konnte ich nicht verstehen mit wem er telefonierte oder was die Person zu ihm sagte, aber ich genoss die Nähe von Daniel und das reichte mir schon.

Ich starrte noch immer die Wand an und hörte meiner Mutter zu, als Siox mich von hinten umarmte.
Kurz sah ich über die Schulter zu ihr, bevor ich mich wieder auf das Gespräch konzentrierte.
Ja, natürlich, ich nehm den nächsten Flieger.
Daraufhin fing meiner Mutter wieder an, wie ein Wasserfall zu reden und ich verdrehte die Augen.
Ja, ich beeil mich. Bis dann.
Ich legte auf und starrte noch kurz die Wand an, bevor ich mich aus Siox Umarmung befreite und anfing, meine Sachen zusammen zu suchen.

Er ging?
Er konnte mich doch hier nicht alleine lassen! Ich wurde hier gehasst und gemieden! Das ging nicht.
Schnell stellte ich mich in seine Zimmertüre und sah ihn leicht geschockt an.
Wo willst du hin? fragte ich ihn mit hoher Stimme.
So schnell wie er seine Sachen packte, konnte das ja nicht so gut sein.

Nach Hause, meinte ich, ohne von meinem Koffer auf zu sehen.
In meinen Gedanken drehte sich alles, weshalb ich den Unterton von Siox einfach überhörte.
Momentan war ich viel zu aufgekratzt, als das ich irgendwie Rücksicht auf anderen nehmen konnte.
Ich hoffte, dass meine Mutter mal wieder nur übertrieben hatte und es nicht so schlimm war, wie sie erzählt hatte.
Ich warf einfach nur irgendwelche Sachen in den Koffer und kämpfte anschließend darum, ihn irgendwie zu zu kriegen.

Er durfte nicht gehen, wenn er ginge, dann würde ich hier ganz allein sein und ich wäre alleine.
Du kannst nicht gehen! gab ich zurück.
Automatisch fing ich an zu zittern und wurde ein klein wenig Hysterisch.
Ava würde unter lucas Aufsicht stehen und ich... Ich würde allein sein, da mich hier niemand mochte.
Mitgehen durfte ich auch nicht, da ich unter Arrest stand.

Erst jetzt hörte ich den Unterton von Siox und sah auf.
Sofort ließ ich den Koffer Koffer sein und nahm Siox in den Arm.
Hey, ganz ruhig, murmelte ich in ihr Haar, da ich fühlte, wie sie zitterte.
Ich muss jetzt aber los, es ist wirklich dringend.
Willst du vielleicht mitkommen?
Fragend sah ich sie an und hielt sie ein wenig von mir weg.

Wütend schüttelte ich seine Arme ab und ging ein paar Schritte von ihm weg.
Er würde mich tatsächlich hier allein lassen!
Du weißt das ich das nicht darf! zischte ich.
Jetzt wusste ich wie ich mich fühlen sollte und sah ihn wütend an.
Klar vielleicht hatte er einen Notfall zuhause und bräuchte eigentlich meine Hilfe, aber konnte er es mir nicht richtig sagen?
Und mit mir zusammen eine Lösung suchen??

Verwirrt fuhr ich mir durch die Haare und trat einen Schritt zurück.
Als ob uns das aufgehalten hätte, meinte ich schließlich und sah sie verwirrt an.
Und da sollte noch jemand sagen, Männer waren kompliziert.
Eigentlich würde ich gerne meinen Koffer weiter einräumen, doch das erschien mir jetzt taktlos.

Ich merkte, das ich es zwischen uns schon wieder schwieriger machte als es war.
Nicht mehr so wütend, aber immer noch sauer sah ich ihn an.
Du könntest mir mal erklären was los ist und nicht einfach deine Sachen einpacken.
murmelte ich.
Mein Blick lag nun auf seinem Koffer.

Unruhig fuhr ich mich durch das Haar und starrte meinen Koffer an.
Es gibt familäre Probleme, meinte ich schließlich.
Natürlich wusste ich, dass es Siox nicht reichte, doch es war schwer darüber zu sprechen.
Seufzend ließ ich mich aufs Bett fallen und vergrub mein Gesicht in den Händen.
Meine Cousine ist gestorben, meinte ich schließlich.
Bei einem Autounfall. Sie war ein Mensch und ich hab sie seit knapp 7 Jahren nicht mehr gesehen.
Ich ließ die Hände sinken und starrte an die Decke.

Mein Herz zog sich zusammen.
Seine Cousine war Tod und ich benahm mich so? Am liebsten würde ich mich jetzt schlagen.
Ich setzte mich vor ihn und nahm seine Hände, dabei sah ich hoch zu ihm.
Der Tod bedeutet nicht das du sie nicht mehr sehen kannst. murmelte ich.
Er wusste ja noch nicht was ich konnte.
Es wusste ja noch niemand und ich hatte auch lange gebraucht bis ich kapierte wie ich es in den Griff bekam.

Ich nahm Siox in den Arm und zog sie fest an mich.
Am liebsten wollte ich sie nicht mehr loslassen.
Nein, lass es, meinte ich sanft, allerdings auch mit brüchiger Stimme.
Vielleicht ist das besser so. Ich will mich nicht noch einmal verabschieden müssen.
Noch immer starrte ich die Wand an, als ob sich dort eine Lösung auftun würde.

Ich lies mich stumm von Daniel umarmen und strich ihm in kreisender Bewegung über seine Brust.
Er tat mir so verdammt leid.
Leider hatte ich das ganze nicht unter kontrolle und da ich mich zu sehr in Daniels Situation reindachte, spürte ich nicht wie eine Seele ins Zimmer kam.
Es musste seine Cousine sein und da ich Daniel berührte konnte er sie auch sehen.
Sie war ein hübsches Mädchen und sah ihm so ähnlich.
Sie wusste noch nicht was los war und sie sah aus wie kurz nach dem Unfall, überall hatte sie Blut und sie weinte.

Als ich aufsah und meine Cousine erkannte, wich ich zurück.
Siox hör auf! Bitte hör auf!
Ich konnte meinen Blick nicht von dem Mädchen abwenden, dass nun als Seele hier war.
Das Mädchen, mit dem ich aufgewachsen war.
Das Mädchen, dass wie eine Schwester für mich gewesen war.
Das Mädchen, in dem immer so viel Lebensfreude gesteckt hatte.
Ich konnte mich nicht von ihr verabschieden.
Das könnte ich nie. Alle möglichen Erinnerungen fluteten auf mich ein, als ich dieses bekannte Gesicht sah.

Mein Kopf schmerzte und als ich versuchte sie fort zu schicken hörte ich etwas wie ein kreischen in meinem Kopf.
Das tat mir so verdammt weh, das ich meinen Kopf auf meine Beine legte und mir die Ohren zu hielt.
Das Daniel das hörte bezweifelte ich, da ich der Meinung war, das dieses Mädchen das tat.
Sie weigerte sich zu gehen und ich konnte sie nicht weg schicken.
Es wurde immer lauter und würde es nicht bald aufhören, würde ich meinen Kopf auf den Boden schlagen, solange bis es aufhörte.
Das Geräusch machte mich verrückt.
Das ich mittlerweile auch schrie, merkte ich nicht.

Als Siox anfing zu schreien, sah ich verwirrt zu ihr.
Sie schien große Schmerzen zu haben und sofort legte ich schützend den Arm um sie.
Hör auf, schrie ich die Seele an, die vor wenigen Stunden noch meine Cousine gewesen war.
Vielleicht hatte ich mit meiner Cousine wirklich tolle Momente erlebt, aber ich liebte Siox und niemand durfte ihr so einfach wehtun.
Geh einfach... bitte, meinte ich mit brüchiger Stimme, da ich es kaum schaffte, diese Worte auch nur zu denken.

Mein Blick wurde starr und langsam sah ich Punkte, da ich noch immer versuchte sie zu zwingen.
Aber sie weigerte sich.
Ein Donnergrollen war über uns zu hören und es wurde kurz schwarz.
Die Zeit schien still zu stehen wie immer wenn mein Dad sich erkennbar machte.
Er verschwand so schnell wie er da war und das Mädchen mit ihm.
Jetzt war sie im Hades.
Das wollte ich nicht.
Tut mir leid. murmelte ich und stand schwankend auf.
So schnell es eben ging, torkelte ich in Daniels Bad und schloss mich da ein.

Verwirrt sah ich mich um, als Siox sich plötzlich im Bad einschloss.
Ich stand jetzt ebenfalls auf und folgte ihr bis zu Badezimmertür.
Siox, mach bitte die Tür auf!
Seufzend klopfte ich gegen die Tür und lehnte mich gegen die Wand neben der Tür.
Ich mach dir keine Vorwürfe!, rief ich noch einmal und ließ mich auf den Boden sinken.

Langsam schüttelte ich den Kopf, aber das konnte er ja nicht sehen.
Geh auf dein Flug. murmelte ich.
Ich setzte mich auf den Rand der Badewanne und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht.
Jetzt konnte ich ihn nicht ansehen und falls sie zurück kommen sollte, würde er sie so nicht sehen.
Wenn er weg ging, würde ich wieder rauskommen.

Nicht ohne dich, gab ich zurück.
Ich stand wieder auf und fuhr mir durch die Haare.
Siox bitte, ich werde nicht ohne dich gehen!
Ich lass dich auf keinen Fall hier zurück!
Sie brauchte vielleicht auch mal eine Auszeit vom Camp, außerdem wollte ich nicht ohne sie fahren.