Ein großer Park

Wir kamen am Park an.
Ich parkte den Wagen in der Nähe.
Wir stiegen aus und liefen zum Haupteingang.
Uns kamen einige Leute entgegen.
Doch soweit ich es erkennen konnte waren das alles Menschen.
Wir gingen den Hauptweg entlang.
An den Seiten standen jeweils mehrere Baumgruppen.
Wir kamen an einer Abzweigung an.
Laut dem Plan, den Xiaomeng im Zimmer rausgesucht hatte, mussten wir nach rechts.
Nach ungefähr 5 Minuten Fussmarsch kamen wir an der Stellen an wo später das Treffen stattfinden wird.
Wir sind da.
Ich sah mich nach einem passenden hohen Baum um.
Dort könnte ich dann landen.
Ausserdem hätte ich von da oben eine gute Sicht.

Ich brauchte jedes Quentchen meiner Konzentration, damit ich auch alles mitbekam.
Sie haben den Ort gut ausgesucht, hier gibt es keine Deckung für mich.
Ich steh hier wie ausgestellt.
Doch die Laternen reichen nicht bis hierher.
Und der Ort ist weit genug ab vom Schuss, dass sich hier sonst niemand herverläuft.
Ich drehte mich langsam im Kreis, nahm jede Einzelheit in mich auf.
Sie waren noch nicht hier, das hätte ich gemerkt.
Du solltest dich verstecken, sie werden auch zu früh hier sein.
Sie dürfen dich nicht sehen, denn sonst werden sie Ji töten.
Ich sah ihn an, zog ihn am Nacken zu mir runter und küsste ihn.
Wenn du dich töten lässt, schwöhr ich dir das ich dich umbringen werde.
Ich hatte Angst ihn zu verlieren, ich hätte das lieber alles alleine durchgezogen.
Ich war kein Teamplayer, ich war es gewohnt alleine zu arbeiten.
Ich hatte das Leben zweier Menschen in meinen Händen, die mir beide viel zu viel bedeuteten.
Mein Vater sagte immer, dass mir das noch zum Verhängnis werden würde.
Mir wurde wieder schwindlig, ich hielt mich an Dereck fest, atmete tief, bis es vorbei war.
Das war nicht normal...

So schnell sterbe ich nicht.
Ihr schien es nicht gut zu gehen.
Was ist los?
Geht es dir nicht gut?
Ich strich ihr über den Kopf.
Wenn es dir nicht gut geht....
Ich brach den Satz ab.
Sie würde das nicht abbrechen.
Es ging schliesslich um das Leben ihres Bruders.
Sie würde sich davon nicht abbringen lassen.
Ich seufzte einmal kurz.
Ich werde unauffällig auf den Baum dahinten landen.
Der ist weiter weg, als ich es mir wünschen würde aber immer noch näher als die anderen.
Ich sah sie besorgt an.

Ich riss mich zusammen, drückte meinen Rücken durch, ich musste das hinkriegen.
Es ist alles ok, mir gehts gut. Ich hab nur ein schlechtes Gefühl.
Ich küsste ihn nochmals, bevor er sich auf den Baum zurückzog.
Ich stand bereit, wartete darauf, dass sie endlich kamen.
Ich mag Pünktlichkeit bei Frauen.
Flüsterte mir jemand von hinten ins Ohr.
Ich drehte mich blitzartig um, doch er war nicht mehr hinter mir.
Ich suchte mit meinen sinnen die Umgebung ab.
Er war noch hier, doch ich konnte ihn nicht lokalisieren.
Wo ist mein Bruder? Ich schwöhre dir, du wirst für jede seiner Verletzungen büssen.
Er ist nicht verletzt, ganz im Gegenteil.
Wieder stand er direckt hinter mir.
Doch als ich mich diesmal umdrehte, war er noch da.
Er blieb allerdings ausser meiner Reichweite.
Ich bin hier, du hast was du willst, also wo ist er?
Hier bin ich Schwesterherz.
Deine Gefühlsduselei wird dich noch ins Grab bringen.
Ich drehte mich wieder um, da stand er, putzmunter und hielt ein Katana in den Händen.
Ji? Was soll das? Wieso tust du das?
Ich war total verwirrt. Konnte keinen klahren Gedanken fassen.
Wieder wurde mir schwindelig, ich torkelte leicht.
Es scheint funktiuniert zu haben, Jiang.
Sie kann sich ja kaum auf den Beinen halten.
Er lachte auf, lief auf mich zu. Ich drehte ihm immer noch den Rücken zu.
Plötzlich wirbelte ich herum und liess den Wurfstern los, der seine Halsschlagader traf.
Sein Blut spritzte, er hielt sich den Hals, fiel auf die Knie.
Als er vornüberfiel kam nur noch ein leises Röcheln aus seinem Mund.
Seine Blicklosen Augen starrten mich an.
Mein Vater hat dich schon immer unterschätzt, auch wenn du nicht von unserem Blut bist.
Ich drehte mich wieder zu Jiang um.
Nicht euer Blut?? Was meinst du damit??
Meine Kräfte waren fast aufgebraucht, ich sank auf ein Knie.

Er wird sie umbringen.
Aber ich durfte mich nicht zeigen.
Das würde uns nichts bringen.
In dem Zustand konnte sie nicht wegrennen.
Aber mir war das egal.
Ich flog runter und verwandelte mich vor ihr zurück.
Mein Gehirn war wie ausgeschaltet.
Nur noch mein Beschützerinstinkt arbeitet.
Ich schob sie schützend hinter mich.
Ich würde dir empfehlen abzuhauen.
Lass sie in Ruhe.
Töte mich dafür.
Da wird dein Vater stolz auf dich sein.
Du hast den Grossneffen von Bartolomäus Kalamack getötet.
Doch lass sie dafür laufen.
Später hast du doch immer noch die Gelegenheit sie zu töten.
Doch du hast nur einmal die Chance mich umzubringen, denn sonst habe ich vom Rat Schutz.
Ich bitte dich darum bring mich um und lass sie laufen.

Ich war entsetzt, als Dereck sich direkt vor mir verwandelte.
Nein, Dereck! Ich werd nicht zulassen, dass er dich tötet.
Ich schob mich vor ihn, er war nicht darauf gefasst, deswegen schaffte ich es.
Kalamack?? Im ernst Xi? Wie tief bist du eigentlich gesunken?
Er sah mich angewiedert an, ging aber langsam in Posititon.
Ich zog meine Sia`s aus den Stiefeln.
Wenn du ihn töten willst, musst du an mir vorbei.
Ich lief aus Derecks Reichweite, umkreiste Jiang langsam.
Ich hatte meine Lederjacke ausgezogen, um besser kämpfen zu können.
Ich hätte euch so oder so beide getötet.
Wen ich zuerst erledige ist nicht von Belang.
Glaubst du wirklich du bist fit genug, um gegen mich zu kämpfen, Xiaomeng?
Er hatte mich noch nie bei meinem richtigen Namen genannt.
Ich will nicht gegen dich kämpfen, aber wenn du Dereck auch nur ein Haar krümst, werde ich dich töten.
Meine Sehkraft liess langsam nach, da mir langsam schwarz vor Augen wurde, ich musste das beenden, sonst war ich tot.
Dein Blut ist schwach, dein Vater war nichts weiter als ein mikriger Mensch.
Du wirst nie gegen mich bestehen. Ist dir schwindlig?
Hattest du einen Alptraum?? er lachte leise vor sich hin.
Götter, du bist ein Traumwandler, du warst in meinem Traum.
Jetzt ergab es endlich einen Sinn, er musste mir die Energie entzogen haben.
Du warst schon immer eine Schnellmerkerin. Mit diesen Worten griff er an.
Ich parierte seinen Schlag, auch den nächsten, eigentlich konnte ich nur parieren, da ich zu wenig Kraft für einen Angriff hatte.
Nach schier endlosen Attacken, ging ich in die Knie, meine Seite war schutzlos.

Ich wollte ihr helfen doch ich konnte nicht.
Ich musste nur zusehen.
Ich durfte sie jetzt nicht ablenken.
Sie sank auf die Knie.
Sie hatte keine Kraft mehr.
Er machte sich bereit ihr sein Schwert in die Seite zu rammen.
Ich griff automatisch ein.
Er durfte ihr nichts tun.
Ich warf mich zwischen sie und das herannahende Katana.
Es durchbohrte meinen Bauch.
Er zog es lachend wieder raus.
Mein Shirt färbte sich sofort rot.
Ich verlor eine menge Blut.
Es bildete sich sehr schnell eine kleine Blutlache um mich rum.
Die Schmerzen waren kaum auszuhalten.
Aber ich durfte jetzt nicht aufgeben.
Ich verwandelte mich in einen riesigen Löwen und griff ihn an.

Mein Schrei erstarb auf meinen Lippen, als Dereck den Hieb für mich abfing.
Nein! Dereck!
Er verwandelte sich in einen Löwen und griff Jiang an.
Doch der Wehrte ihn spielend ab. Er sprang über ihn hinweg und landete wieder vor mir.
Sein Schwert hatte er erhoben, doch ich sprang auf und hielt sein Handgelenk fest.
Dafür musste ich jedoch eines meiner Sia`s fallen lassen, doch das Andere stiess ich ihm in seine Brust.
Er wich geschockt zurück, was ich aber nicht zu liess.
Ich brach ihm das Handgelenk, mit dem er das Katana hielt.
Er schrie auf und liess es fallen. Ich schlug ihm mit der nun freien Hand ins Gesicht und brach ihm die Nase.
Sein Blut spritzte auf mich. Gleichzeitig zog ich das Sia aus seiner Brust und stach es ihm direkt ins Herz.
Seine Augen sahen mich an.
Xi? Wieso? Nur wegen eines Gestaltwandlers...?
Er fiel zu Boden, Blut lief ihm über die Lippen, er spuckte Blut.
Das selbe könnte ich dich fragen...
Wer war mein Vater? Weisst du es? Sag es mir! Tränen liefen mir über die Wangen.
Du bist so schwach...genau wie er...du bist es nicht wert den Namen Chen zu tragen...
Mit den Worten auf den Lippen starb er. Ich strich ihm über sein Gesicht.
Meine Tränen liefen über meine Wangen, tropften auf sein Gesicht.

Ich verwandelte mich zurück.
Ich wagte es nicht was zu sagen.
Ich wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht.
Aber es kamen wieder neue.
Sie hatte das wegen mir machen müssen.
Es tut mir Leid.
Ich konnte ihren traurigen Blick nicht ertragen.
Ich versuchte bei Bewusstsein zu bleiben.
Aber ich hatte zu viel Blut verloren.
Es tut mir Leid.
Es tut mir Leid.
E-Es tut m-mir Leid.
Ich sagte das immer wieder bis mir dann endgültig schwarz vor den Augen wurde.
Ich verlor immer noch Blut.
Ich sank bewusstlos zu Boden.

Ich hatte nicht bemerkt, dass Dereck so schwehr verletzt war.
Ich lief sofort zu ihm, konnte ihn aber nicht auffangen.
Dereck? Nein, bitte nicht, du darfst nicht sterben!
Ich hatte dir doch gesagt, dass ich dich umbringe wenn du das tust!
Ich strich ihm sein Haar aus dem Gesicht, küsste seine Lippen.
Bitte bleib bei mir! Du kannst mich doch jetzt nicht verlassen!
Ich lieb dich doch, bitte Dereck, ich brauch dich!
Diese Worte hatte ich noch nie zu einem Mann gesagt, doch es war nur die Wahrheit.
Ich drückte auf seine Wunde, doch sein Blut floss zwischen meinen Fingern durch.
Ich konnte nichts mehr tun, ich hatte nicht die Kraft ihn wegzutragen.
Ich weinte nur noch mehr. Das Leben war doch scheisse!
Ich liess meinen Kopf auf seine Brust sinken, weinte um ihn.
Murmelte immer wieder, dass ich ihn liebte.
Plötzlich wurde es unter meiner Hand warm, die die auf seiner Wunde lag.
Doch ich bekam nicht wirklich mit was passierte.
Doch seine Atmung wurde wieder tiefer, sein Herzschlag stärker.

Sie schien mir neue Kraft zu geben.
Der Schmerz wurde weniger.
Die Blutung war gestillt.
Ich kam wieder zu Bewusstsein.
Heilte sie mich etwa?
Langsam öffnete ich meine Augen.
Sie hatte ihren Kopf auf meine Brust gelegt und weinte.
Xi weinte wirklich um mich.
Sie sagte, dass sie mich liebte.
Das liess mein Herz noch höher schlagen.
Ich liebe dich auch.
Ich strich ihr mit meiner Hand über den Kopf.
Ich liebe dich.
Ich hatte noch nie eine Frau so stark geliebt wie sie.

Ich bildete mir ein seine Stimme zu hören, doch das konnte nicht sein.
Ich weinte nur noch mehr. Als seine Hand über meinen Kopf strich, schreckte ich hoch.
Sah in seine geöffneten Augen.
Dereck? Du lebst ja! Götter du lebst!
Ich umarmte ihn, konnte es kaum glauben, doch er lebte wirklich.
Meine Lippen fanden die seinen, ich musste ihn einfach spühren.
Aber wie? Du hast so viel Blut verlohren, es hörte einfach nicht auf zu bluten.
Ich sah ihn erstaunt an, strich ihm immer wieder über sein Gesicht, seine Lippen.
Ich untersuchte seine Wunde, doch da war keine Wunde mehr.
Nichts, nur noch sein Blut zeugte davon, dass er verletzt war.
Wie konntest du dich heilen?
Ich half ihm sich aufzusetzen. Liess ihn aber nicht los.
Ich hatte Angst, dass alles nur ein Traum war.

Ich habe mich gar nicht geheilt.
Das warst du.
Du hast mir heute zweimal das Leben gerettet.
Danke.
Ich küsste sie erneut.
Du hast mir nie erzählt, dass du heilen kannst.
Ich sah ihren verwirrten Gesichtsausdruck.
Du hast es nicht gewusst.
Das ist ja mal was.
Deine Kräfte haben sich zum richtigen Zeitpunkt weiterentwickelt.
Meine Lippen fanden ihre wieder.
Sie fühlten sich so weich an.
Mir war eins klar ich liebte sie wirklich.
Langsam löste ich mich wieder von ihr und sah ihr tief in die Augen.

Was? Ich sollte ihn geheilt haben? Das konnte nicht sein.
Wenn Jiang die Wahrheit gesagt hatte, war ich noch nicht mal ein Reinblut.
Ich konnte keine so starken Fähigkeiten entwickeln.
Ich schüttelte den Kopf.
Nein, das kann nicht ich gewesen sein, ich bin doch noch nicht einmal ein Reinblut.
So starke Fähigkeiten entwickelt man nicht, wenn man nur zur Hälfte Übernatürlich ist.
Deine Kräfte müssen sich weiterentwickelt haben.
Ich stand auf und sah zu Jiang hinüber.
Doch dort wo er liegen sollte war nichts...
Was zum...?
Ich rannte zu der Stelle, sein Katana lag noch auf dem Gras, auch sein Blut war noch da, aber sein Körper war weg.
Jemand musste ihn mitgenommen haben.
Jemand muss ihn mitgenommen haben.
Götter er hätte dich töten können, während ich nur geheult habe.
Ich bin sowas von unfähig, ich kann doch nichts richtig machen!
Ich drehte mich im Kreis, versuchte die Gegend nach Gefahren abzusuchen.
Niemand mehr hier...
Ich sah betreten zu Bodne Jiang hatte recht, ich bin schwach...

Ich stand auf und ging zu ihr.
Nein du bist nicht schwach.
Ganz im Gegenteil.
Du hast mir das Leben gerettet sogar zweimal.
Du hast mich geheilt.
Normalerweise hast du ja auch schon starke Heilkräfte.
Jetzt kannst du sie auch an anderen einsetzten und nicht mehr nur an dir.
Ich sah mich um.
Hoffentlich war dieser jemand weg.
Woher willst du wissen, dass Jiang die Wahrheit gesagt hat.
Er hat dich vielleicht angelogen oder Fehlinformationen erhalten.
Da gibt es viele Möglichkeiten.
Ausserdem können Halbblute auch sehr mächtig werden.

Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte.
Wer war ich wirklich? Wer waren meine Eltern?
Ich kam mir so entwurzelt vor, alles schien nicht das zu sein, was es sein sollte.
Woher wusste ich denn, das ich das Richtige tat?
Lass uns einfach von hier verschwinden, ich muss hier weg.
Mein Kopf schmerzte, mir wurde wieder schwindlig.
Ich hielt mich an ihm fest.
Wenn uns jetzt wieder jemand angriff, konnte ich mich nicht mehr verteidigen.
Geschweige denn Dereck. Ich nahm seine Hand und lief den Weg zurück, den wir gekommen waren.
Es fiel mir unendlich schwehr einen Fuss vor den Anderen zu setzen.
War es vorher schon so weit gewesen?
Ich versuchte durch belangloses Gequatsche meine Schwäche zu vertuschen.
Jiang gehörte zu den Schattenkriegern, sein Katana trug ihr Zeichen.
Ich hatte es aufgehoben und trug es nun an meiner Hüfte.
Mein Vater...Li Chen wird jetzt erst recht hinter mir her sein.
Er wird den Tod seines Sohnes nicht ungestraft lassen.
Ich hatte Dereck noch mehr in Gefahr gebracht, meine Schwächen werden seinen Tod bedeuten.
Ich stolperte, meine Kraft war am Ende.
Ich fiel und war im Dunkeln der Ohnmacht versunken, bevor ich auf dem Boden auftraf.

Ich fing sie ab bevor sie auf den Boden aufkam.
Ich hob sie hoch.
Ich trug sie zum Auto und setzte sie rein.
Dann fuhr ich los zum Hotel.
Wir kamen an.
Ich trug sie hoch in unser Zimmer.
Ich blendete die Blicke der Leute aus.
Ich legte sie auf dem Bett ab.
Wach auf, bitte.
Ich streichelte ihr die Zeit über den Kopf.


--> Las Vegas, Hotel