Im Bus.

Du bist noch mehr. murmelte ich kaum hörbar und drehte mich wieder um.
Draußen fing es an zu regnen und der bus wurde aufällig langsamer.
Das war heute ja mal echt verrückt. dachte ich.

Ist schon Okay. sagte ich immer noch mit gerunzelter Stirn.
Also entweder hatten sich ihre Augen gerade von golden zu blau verfärbt oder ich müsste mir anfangen Sorgen um mich selbst zu machen.
Da ich mir nicht sicher war ob ich selbst noch bei Sinnen war beschloss ich sie nicht darauf anzusprechen.
Es ist eigentlich gar nicht so schlimm Waise zu sein. sagte ich stattdessen und versuchte positiv zu klingen.
Ich hatte schon unzählige male so getan als wär ich gut drauf, damit es den Leuten um mich herum besser ging.
Keine Eltern die einem vorschreiben was man tun soll, keine Pflichten. fuhr ich fort.´und setzte dabei ein perfekt gespieltes lächeln auf.

Ich ahnte das seine Laune gespielt war erwähnte aber nichts. Auch ich bemerkte wie der Bus langsamer wurde, worüber ich sehr dankbar war, denn er war voller als sonst. Ich streckte mich erschöpft, meine Muskeln taten noch vom Rennen vorhin weh. Natürlich hätte ich als Tier kommen können, aber das war noch zu auffällig. Okay. Und noch eine Frage an dich: Was glaubst du, um was geht es im Camp? fragte ich, das wollte ich echt wissen.

Ich stand auf und ging zu dem Busfahrer vor, um mich kruz mit ihm zu unterhalten.
Was er mir sagte gefiel mir gar nicht.
Murrend ging ich zurück an meinen Platz.
Wenn wir bis heute abend nicht im Camp wären, hätte ich ein großes problem, denn heute is Vollmond.

Naja es ist doch ein Camp für schwer erziehbare Jugendlich oder nicht? fragte ich und dass auch Madison jetzt diese Frage stellte machte mich noch unsicherer.
War ich falsch?
Hatte mich Mrs. Bricks angelogen?
Oder leugnete nur Jeder hier dass er zu den "Schwererziehbaren" gehörte?
Als Lucas vom Busfahrer zurück kam schien er zimlich wütend zu sein.
Oder war es Verzweiflung?
Er schien auf jeden Fall nicht sehr begeistert zu sein.
Gibt es ein Problem? fragte ich deshalb und sah nach draußen.

Ich trommelte mit meinen Fingern auf die Sitzlehne. Was sollte ich Cody antworten. Ein paar von uns sind... schwer erziehbarsagte ich als Antwort. Damit meinte ich die Vampire, denn die waren wirklich etwas anders als die anderen, da sie meisten ihren Tod vortäuschten mussten. Aber das kann man eigentlich auch nicht schwer erziehbar nennen. Als Lucas vom Busfahrer wieder kam, sah er verzweifelt aus. Dann überlegte ich was sein könnte. Vor 2 Wochen war Neumond, das würde bedeuten heute war... Vollmond! Und er war noch immer im Bus. Wenn wir nicht bald ankamen würde es nicht gut enden. Mit dem Schreck wurde die Farbe meine Augen jetzt ein gelb-grün Gemisch. Außerdem wartete ich gespannt auf die Antwort von Lucas.

Ich legte meine Stirn gegen die Fensterscheiben.
Kann man so sagen. murrte ich etwas verzweifelt.
Was sollte ich jetzt machen? Ich hatte vielleicht noch 4 stunden und so wie es hier gerade regnete, bräuchten wir mindestens noch 6 stunden.
Wütend zequetschte ich die Lehne vor mir.

Ich zog die Augenbrauen zusammen und sah Lucas an.
Was-was ist den los?
Was für ein Problem?
Mein Drang anderen Leuten zu helfen wuchs an und begrub meine eigenen Probleme unter sich, wie er es glücklicher Weise oft tat.
Nicht einmal die Tatsache, dass Madisons Augen jetzt gelb-grün waren machte mir in diesem Zustand allzu große Sorgen.
Damit konnte ich mich auch später befassen, aber Lucas ging es offensichtlich jetzt mies.
Später... da war schon wieder dieses Wort.
Aber es war nicht der richtige Zeitpunkt melancholisch über meinen Aufschub von Problemen nachzudenken.

Ich biss mir auf die Lippen. Lucas hatte jetzt echt ein Problem. Ich denke kaum, das der Busfahrer die Werwölfe vor der Nacht raus lässt, wenn überhaupt. Meine Augen wurden wieder dunkelbraun. Könnte ich ihn abhalten große Schaden anzurichten. Vielleicht, aber meine Kräfte hatte ich noch nicht gut unter Kontrolle. Wäre Perry doch hier! Ich stand auf und setzte mich neben Lucas wobei ich flüsterte: Beruhig dich und hör auf den Sitz zu töten.

Verzweifelt schaute ich Maddy an.
Und was soll ich dann in 4 stunden machen? Der lässt uns nich raus, auch wenns soweit ist. zischte ich sie an.
Das war unhöflich und eigentlich wollte ich nicht so fies sein, aber es war gefährlich.
Hier drin waren 4 Wölfe mich inbegriffen.
Der Busfahrer durfte uns nicht raus lassen, weil er diese blöden anordnungen hatte blablabla.
Aber das ging nicht, wir würden den ganzen Bus zerstören und die verunsichern, die es noch nicht wissen.
Den anderen Wölfen hier wurde die lage bewusst und drehten sich alle hilfesuchend nach mir um.
Natoll.

Ich biss mir auf die Lippe.
Was jetzt los war wusste ich immer noch nicht und es sah nicht danach aus, dass es mir einer von den beiden erklären würde.
Ich lies mich in meinen Sitz zurück fallen und sah wieder aus dem Fenster.
Was war in den vier Stunden?
Warum musste er raus?
Diese Frage schossen mir durch den Kopf.
Ich sah zum wolkenverhangenen Himmel.
In etwa vier Stunden würde es dunkel werden.
Hatte er Nachtangst?
Oder hatte er noch etwas wichtiges vor?
Möglichkeit um Möglichkeit tauchte in meinen Gedanken auf, leider waren alle zimlich unwarscheinlich.

So langsam wurde mir klar, was es genau bedeuten würde wenn 4 Werwölfe bei Vollmond in einem Bus eingesperrt waren. Dieser verfluchte Busfahrer! Sollen die Todesengel ihn holen. Ich stand vom Platz auf und sagte ihm was passieren würde wenn er die nicht raus lassen würde. Aber er hat nicht nachgegeben! Dann ging ich wieder schlurfend zu meinem alten Platz zurück und meinte zu Lucas: Nichts zu ändern. Der gibt einfach nicht nach. Durch meine Wut wurden meine Augen wieder golden.

Ich hob die Hände in die Luft.
Fu**! fluchte ich. Da fiel mir ein, ich könnte Burnett anrufen und ihm den Busfahere geben.
Sofort suchte ich mein Handy, aber das war in meinem Koffer.
Ach das gibt es doch nicht. meckerte ich.
Wütend griff ich in meine Haare.
Ja es stimmte Wölfe waren wirklich sehr emotional, wenn der Vollmond kam.

Ich bemerkte, dass Lucas fieberhaft etwas suchte.
Vielleicht sein Handy?
Nach einigen Augenblicken kam ich überein, dass es wohl so sein musste.
Er schien es nicht dabei zu haben.
Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und bot es ihm an.
Brauchst du n Handy oder so? fragte ich und lächelte hilfsbereit.
Er schien wirklich noch etwas vorgehabt zu haben, wie ich mir dachte und wollte nun absagen oder bescheid sagen dass er später kam.

Als Lucas nach etwas suchte überlegte ich, wie man am besten schaffen würde den Neuen die Sache zu erklären und gleichzeitig die Werwölfe dran hindern etwas anzustellen. Oh Man, es hätte viel besser anfangen können. seufzte ich und sah die Jungs an. Von Cody war es nett als er Lucas sein Handy anbot, so das ich Lucas dann fragte: Wenn willst du anrufen?

Ich nahm das Handy dankend an und wählte Brunetts nummer.
Burnett, der wird dem Busfahrer bescheid sagen, dass wenn es soweit ist.... du weißt ja. murmelte ich.
Burnett ging dran und ich lief zum Busfahrer vor.
Dabei erzählte ich ihm unser Problem.
Ich gab dem Busfahrer das Handy und der Busfahrer willigte ein.
Zufrieden lief ich zurück.
Danke.... du hast uns sozusagen das Leben gerettet. sagte ich und gab ihm das Handy zurük.

Ich lächelte und nahm mein Handy entgegen.
Nichts zu danken. sagte ich und steckte das Handy wieder weg.
Komischer Weise hatte ich das Gefühl, dass er den Kommentar mit dem Leben retten ernst gemeint hatte.
Plötzlich fragte ich mich wen er da angerufen hatte und ein wenig Mistrauen stieg in mir auf, auch wenn ich sowohl Maddy als auch Lucas sehr sympathisch fand kannte ich sie nicht.
Ich beschloss mich ab sofort mehr vorzusehen, denn immerhin fuhren wir in ein Camp für kleinkriminelle Jugendliche.

Ich war erleichtert als es klar war das der Bus die Wölfe raus lassen würde. Burnett war also auch am Telefon einschüchternd. Ich drehte mich um, sah aus dem Augenwinkel zu Cody und sagte fragte Lucas: Was glaubst du hätte er gemacht wenn der Busfahrer nicht zugestimmt hätte?

Ich denke er wäre gekommen und hätte ihm sämtliches blu..... ich denke er wäre gekommen und hätte mit ihm gredet. So von mann zu mann. verbesserte ich mich sofort.
Es war echt schwer so zu reden.
Der regen wurde schwächer und schließlich hörte er ganz auf.
Vielleicht schafften wir es ja doch ins Camp. sagte mir meine innere Stimme.

Ich hatte mich wieder in meinem Sitz zurückgelehnt und sah durch das Fenster dem Regen zu.
Liebend gern würde ich jetzt dort draußen sein.
Ich liebte Regen, was viele nicht verstehen konnten.
Klar, viele machten sich Sorgen um ihre Kleidung, ihre Frisur und ähnliches, aber mir war es eigentlich nicht so wichtig gut auszusehen.
Mein Blick verfolgte die Regentropfen, die das Fensterglas hinunterliefen.
Auf eine seltsame Weise konnte ich den Blick nicht abwenden und starrte gerade zu die Regentropfen an, die mit dem typisch ruhien Geräusch des Regens auf das Glas prasselten.

Als der Regen aufhörte war ich überrascht. So schnell der Schauer kam hatte er aber etwas länger gedauert um aufzuhören. Als Lucas sich fast versprach sah ich ihn mit einem scharfen Blick an, meine immernoch goldenen Augen blitzten. Wenige Worte hätten gefehlt und Cody wäre es aufgefallen. Du hast recht, bei ihm kann man sich das gut vorstellen. Aber Holiday würde dann sauer sein wenn er zu sauer mit ihm sprechen würde meinte ich. Mit sauer meinte ich natürlich das Holiday verdammt wütend seien würde wenn Burnett den Busfahrer getötet hätte. Dann sah ich direkt zu Cody und fragte: Was Spannendes da draußen außer den Regentropfen?

Ich drehte mich ebennfalls zu Cody um und sah ihn fragend an.
Der Busfahrer beschleunigte.
Wahrscheinlich hat er wegen uns Angst. dachte ich und musste grinsen.
Manche Leute waren einfach komisch, denn so langsam konnte ich sein Angst riechen.
Das Lachen verkniff ich mir streng und versuchte mich auf Cody zu konzentrieren.

Ich blinzelte und sah Madison an, deren Augen wieder golden waren.
N-nein ich hab nur nachgedacht. sagte ich schnell.
Genau genommen stimmte das nicht, aber das mussten sie ja nicht wissen.
Wahrscheinlich würden sie es eh merken, da ich oft apathisch in die Gegend starrte.
In diesen Augenblicken dachte ich so gut wie gar nicht nach, ich lähmte dann immer meine eigenen Gedanken und tat einfach nichts.
Für eine Zeit hatte ich es immer wieder gemacht und auch heute passierte es immer wieder, auch wenn ich es gar nicht wollte.

Ich sah ihn stirnrunzelnd an. Seine Antwort befriedigte mich nicht. Ich würde gerne sagen was das Camp eigentlich war, Cody machte nämlich den anschein als würde er auf keinen Fall mit "schwer erziehbaren Jugendlichen" in ein Camp gehen wollen, aber bis zum Camp dauerte es dennoch etwas - selbst wenn der Bus jetzt schneller fuhr. Mein Blick führte erneut zum Fenster wo ich meine Augen sah. Schei*e waren die jetzt die ganze Zeit Gold? Ich strengte mich an damit sie wieder braun wurden, bekam aber den leichten Goldschimmer nicht raus. Dann versuchte ich erneut mit Cody zu reden, da er innerlich abblockte (zumindest schien es so): Wie findest du eigentlich hier die Leute so? Okay, die Schwarzgekleideten sind etwas schräg, aber zum Beispiel Lucas oder mich? Vielleicht etwas zu persönlich für beide Jungs aber ich wollte es eben wissen.

Maddy.... will ja nix sagen aber ich trage auch schwarz. Lachte ich und zeigte auf mein Schwarzes T.shirt. Dazu hatte ich auch eine schwarze Hose an, also gehörte ich auch zu den schwarz gekleideten.
Ich hob beide Augenbrauen und sah sie an.