Ein Tisch am Fenster

Ich zuckte mit den Schultern.
Im Moment planen wir nichts, aber man weiß ja nicht ob man es nicht mal brauchen könnte hier her kommen zu können.
Und Jack will umbedingt bei dieser Holiday bleiben., sagte ich mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck.
Holiday war eigentlich nur nebensache für mich.
Ich wollte zwar auch dass Jack glücklich war, aber das könnte er wahrscheinlich auch ohne sie.

Ich gab mich mit dieser Antwort zufrieden und lehnte mich ein wenig zurück.
Ich will ja nicht unhöflich sein. sagte ich wieder auf normale Weise.
Ich bin Cody Johnson.
Merk dir diesen Namen, denn du wirst noch viel von mir hören.
Bei dem letzten Worten schlich sich ein erneutes Lächeln über mein Gesicht.
Ein Gemeines Lächeln, das von Brutalität und Boshaftigkeit zeugte.
Es gefiel mir so zu lächeln.
So bekamen es die meisten mit, dass es ernst gemeint war und nicht einfach daher geredet wie es jeder Spinner tat.
Es gefiel mir auch generell mich zu Bewegen und nicht länger eine Randexistenz im Unterbewusstsein eines vollkommenen Schwächlings zu sein.
Nicht mehr lange und das würde für immer so bleiben.
Wenn ihr nichts plant, womit habe ich dann deine Aufmerksamkeit geweckt, dass du mich mit deiner Anwesenheit beehrst Laney? fragte ich und ließ erneut den Teller schweben, einfach weil es Spaß machte meine Kräfte zu nutzen.

Ich nickte langsam.
In meinem Kopf sammelte ich weiter die Informationen.
Sein Lächeln irritierte mich kurz, da keiner im Camp je so.. böse.. gelächelt hatte.
Okay Cody.
Nun ja du hast eine ziemlich starke Gabe von der ich nicht wusste dass sie im Camp bei jemanden vorhanden ist.
Bei uns Blutsbrüdern hat auch keiner eine solche Gabe.
Allerdings sind wir im Moment auch nur Vampire und keine Feen.
Cody würde gut in unsere Reihen passen, fiel mir bei dem Satz ein.
Er hatte eine starke Gabe und hatte auch irgendwie etwas böses an sich.

Ah meine Gabe, natürlich. sagte ich und lächelte verschlagen.
Ich kann dir ja mal Zeigen, was ich damit anfangen kann.
Der Teller zersprang in große Splitter, die weiterhin in der Luft schweben blieb, aber das war noch nicht alles.
Aus der gesammten Mensa wurde nun das Klirren zerspringender Teller laut und auch einige Camper schrien auf.
Nur einige Momente dauerte es, bis sie auch anfingen aus der Mensa zu rennen, bis nur noch ich und Laney anwesend waren.
Den Blick hatte ich während des ganzen Aufruhes auf das Blutsbrüder-Mitglied vor mir gerichtet.
Im ganzen Saal fingen Dinge an sich vom Boden zu lösen und der Schwerkraft zu trozen, bis sämtliche Stühle, Tische, zurückgelassene Taschen, zersprungene Telle, Besteck, selbst das Essen in der Luft herumwirbelten.
Chaos. sagte ich telepathisch und gleichzeitig laut und mein Gesicht verzog sich zu einer bösartigen Fratze.

Ich sah mir das ganze Chaos mit einem Grinsen an.
Das war auf irgendeine weise wirklich faszinierend, was er mit dieser Gabe alles machen konnte.
Erst als er anfing zu reden wandte ich ihm meinen Blick wieder zu.
Lächelnd trank ich das Blut aus.
Hast du eigentlich je daran gedacht dich den Blutsbrüdern anzuschließen?
Du würdest da gut reinpassen., sagte ich.
Eine innere Stimmte warnte mich weil das gegen Burnetts Vorschriften verstoßen könnte.
Aber es war keiner hier der es melden könnte.

Ich riss mich von der Ekstase los, die mich beinahe erfasste und mich dazu brachte mein volles ausmaß an Kräften zu verwenden.
Mit einem Krachen fielen die Gegenstände auf den Boden und nicht wenige Sachen gingen dabei zu Bruch.
Ich schloss kurz die Augen und reckte meinen Hals, der zu schmerzen angefangen hatte.
An die Grenzen des Körpers würde ich mich gewöhnen müssen und sie dann ausmerzen, aber das dürfte nicht allzu schwer sein.
Nein. sagte ich knapp und öffnete die Augen wieder.

Wieso denn nicht?, fragte ich ihn.
Dann holte ich mir in Vampirgeschwindigkeit ein weiteres Glas Blut.
Manche meiner Kollegen rissen schon Witze darüber dass ich sehr oft davon trank, aber nicht so viele Menschen wie sie tötete.
Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt.
Erneut ließ ich mich auf der Bank nieder und wartete auf seine Antwort.

Ich war etwas verwundert, dass mir auf einmal so viele Leute
entgegen kamen. Es war fast, als wären sie alle fluchtartig aus der
Mensa verschwunden. Irritiert fuhr ich mir durch die Haare und
zuckte dann mit den Schultern. Ich hatte Hunger, und das würde keiner
ändern können. Also betrat ich den leeren Raum.
Korrektur, da saßen zwei Leute. Laney Irgendwas und eine Fee.
Ich hob eine Augenbraue und legte den Kopf schief. Es war menschenleer
und nur die beiden unterhielten sich hier?
Ich ging weiter und wäre fast ausgerutscht und sah panisch auf den Boden.
Dort lag ein großer Splitter eines...Tellers? Okay.
Als ich mich umsah bemerkte ich erst das Chaos, hier war ganz schön viel
zu Bruch gegangen.
Etwas vorsichtiger ging ich weiter und behielt die beiden Camper immer
im Auge.

Ich verfolge meine eigenen Ziele. antwortete ich nur.
Mein Blick wanderte zu der Person, die gerade den Raum betreten hatte.
Ein Gestaltwandler und einer mit nicht ganz so schwachen Nerven dazu, sonst wäre er auch geflüchtet.
Würde ich mich euch anschließen würden meine Ziele den euren möglicher Weise wiedersprechen und das ist ein Konflikt den ich so lange es geht aufschieben möchte.
Das dürfte nicht schwer zu verstehen sein.
Mein Blick wanderte wieder zu dem Gestaltwandler hinüber, der uns die ganze Zeit im Auge behielt.
Noch hatte er mir keinen Grund gegeben seine Gedanken zu lesen, aber ich hoffte er würde mir so einen liefern.

Ich sah den Gestaltenwandler an der gerade den Raum betrat.
Scheinbar war er nicht ganz so ängstlich wie der Rest dieses Camps.
Nach einem Moment sah ich erneut zu der Fee vor mir und hob etwas skeptisch eine Augenbraue.
Das Angebot steht jedenfalls.
Aber wieso denkst du dass unsere Ziele nicht gleich sind?
Blutsbrüder verfolgen viele Ziele.

Ich schnappte mir eine Cola und nahm mir einen Teller, der erstaunlicherweise nicht massakriert wurde, auf den ich ein wenig Salat
tat und ein kaltes Stück Pizza, ich hoffte zumindest, dass es Pizza war.
Genau konnte man das nicht identifizieren.
Unschlüssig sah ich mich um. Dank meines guten Gehörs hatte ich Teile
das Gesprächs mitbekommen und in ein Drama bestehend aus Fee vs. Blutsschwester wollte ich nicht unbedingt geraten.
Aber ich war natürlich auch neugierig und stellte mich daher an eins der
Fenster, nur wenig entfernt von den beiden.
Ich sah nach draußen und nippte an meiner Cola, ohne weiter etwas
zu tun.

Weil der Vampir des übernatürlichen Rates zu euch gehört und er steht mir leider im Weg. antwortete ich trocken und sah sie wieder direkt an.
Ich weiß natürlich nicht, wie es bei euch Vampiren mit der Loyalität steht, aber ich denke nicht einmal ihr würdet euch gegen euren Anführer stellen, nicht wahr?
Darum werde ich lieber weiterhin meinen eigenen Weg gehen und ihr könnt meinetwegen weiterhin Menschen oder neugierige Gestaltwandler aussaugen. sagte ich, wobei ich am Ende des Satzes etwas lauter wurde und zu dem Jungen hinüber sah.
Das war doch ein guter Grund, den er mir bot.
Ich öffnete meinen Geist gegenüber seinen Gedanken und hielt mich vorerst in seinem Oberbewusstsein auf.

Sowas kommt ganz auf die Situation an.
Manchmal stellten sich auch schon welche gegen sie.
Und es gibt immer wieder Blutsbrüder die auch ihre eigenen Ziele verfolgten.
Ich nehme an du meinst Mario? , sagte ich.
Gestaltenwandlerblut schmeckt mir nicht. DAs ist eher ein Fall für meinen Bruder., dachte ich dann.
Mit meinem Blick auf den Jungen bei dem Fenster gerichtet trank ich einen Schluck Blut.

Ich schmunzelte, da war aber jemand mies drauf.
Zwar war ich eher der fröhliche Typ, aber ich wusste, dass ich es
hier nicht übertreiben sollte. Er schien mir unberechenbar zu sein und
außerdem noch schlecht gelaunt. Ganz toll.
Das Mädchen war da noch etwas gelassener, wenn auch nicht gerade hellauf
begeistert von ihrer momentanen Situation.
Ich sah kurz über die Schulter und brachte dann den leeren Teller weg.
Sollte ich noch hierbleiben? Könnte schlecht ausgehen, aber noch
war alles im Lot und ich setzte mich mit einem kleinen Nachtisch und
einem unschuldigen Grinsen auf den Lippen wieder ans Fenster.

Und dennoch wird es viele geben, die sich gegen mich stellen würden.
Das ist ein hohes Risiko vorallem, da ich es dir jetzt gesagt habe.
Aber du wirst es Niemandem erzählen, da bin ich mir sicher.
Ich legte den Kopf schief und sah sie weiterhin an.
Habe ich Recht?
Der Gestaltwandler blieb noch immer in der Mensa und setzte sich sogar seelenruhig zurück an das Fenster.
Wenn das mal keine Provokation ist.
Aber ich hatte wirklich besseres zu tun, als einen psychologischen Minikrieg mit einem Gestaltwandler auszutragen.
Auch wenn ich den Körper im Moment unter Kontrolle hatte konnte es nicht mehr lange dauern, bis Cody's Bewusstsein wieder aufwachen würde.

Ich sah ihn mit nachdenklicher Miene an.
Wie viele würden sich wohl gegen ihn stellen?
Es gibt einige die gegen Marios Pläne sind.
Manche erklären ihn auch für Verrückt.
Ich bin nur die die Pläne schmiedet darum ist Mario mir großteils egal. , sagte ich mit einem Schulterzucken.
Mit abgewandtem Blick leerte ich mein Glas zum zweiten Mal.
Mein Handgelenk war jetzt wieder komplett verheilt.

Mir wurde dieses Gespräch immmer suspekter und ich aß die kleine
Puddingschale schnell leer.
Dann brachte ich diese weg und steckte meine Hände in die
Hosentaschen. Mit einem letzten Blick zu den beiden ging ich
auf die Tür zu.
Ich wünsche noch einen angenehmen Tag., grinste
ich und verschwand leise durch die Tür.

----> Hütte 1

Ist diese Aufdringlichkeit bei euch normal wenn es nur um "Angebote" geht oder liegt das an dir? fragte ich und verengte die Augen ein wenig.
In beiden Fällen will ich Niemand sein, den du verhören sollst. fügte ich ein wenig lachend hinzu.
Meine Verhörtechnick war etwas subtiler und der zu Verhörende musste es nicht einmal merken, wenn ich es nicht wollte.
Ich konnte die Informationen einfach aus dem Unterbewusstsein heraus holen.
Apropro Menschen mit interessanten Gedanken, der Gestaltwandler merkte anscheinend, dass ein längeres Verbleiben gefährlich werden konnte, denn er verließ die Mensa.
Die letzte Provokation indem er uns einen angenehmen Tag wünschte ließ er sich natürlich nicht entgehen.
Irgendetwas mochte ich an diesem Nash Morgan.
Seine Gedankenströme waren mehr oder weniger sinnvoll und auch nicht ganz so belanglos, wie die anderer Camper.
Noch dazu war er provokant und das war irgendwie belustigend.
Vielleicht sollte ich ihn auch zu meiner kleinen Organisation einladen, vorrausgesetzt seine Kräfte als Gestaltwandler waren stark genug.
Seis drum. sagte ich wieder zu Laney.
Meine Antwort lautet nein, fürs Erste.

Ich sah dem Jungen zu wie er aus der Mensa ging.
Das liegt vermutlich an mir.
Schade aber okay., murmelte ich geistesabwesend.
Mir kam der Gedanke, dass es vielleicht doch nützlich wäre die Camper zu kennen.
Oder zumindest ein paar von ihnen.
Mit einem leichten Kopfschütteln riss ich mich aus meinen Gedanken.
Ich wandte meinen Blick wieder zu Cody und sah ihn gleichgültig aber irgendwie nachdenklich an.
Du bist neu im Camp oder?

Ja. antwortete ich wieder neutral.
Ich würde nicht in Freiheit vor dir sitzen , wenn dem nicht so wäre oder ich wäre tot.
Noch ein Grund, aus dem ich den Rat stürzen wollte.
Auch wenn ich all die Jahre im Unterbewusstsein von Cody geschlafen habe konnte ich meine telepathischen Kräfte schon immer nutzen.
Das ist auch der Grund, weshalb ich so viel über das Übernatürliche Rechtssysthem wusste.
Mein Geist war so ausgeprägt, dass ich mein Bewusstsein von meinem Körper trennen konnte und Gedankenströme in weiter Ferne ausfindig machen und anzapfen konnte.
So gelang es mir viele Geheimnisse aus erster Hand zu erlangen.
Mir gefiel diese Welt schon von Anfang an nicht, doch dann schnappte ich etwas auf, dass meine Entscheidung zum fallen brachte.
Es gab schon einmal Jemanden wie mich.
Es war eine Hexe, die ebenso wie ich telepathische Kräfte und Psychokinese beherrschte.
Sie war machtvoll und stark, so hieß es, aber der Rat hatte Angst vor ihr.
Angst, sie würde ihre Kräfte missbrauchen, Angst sie würde sie stürzen, Angst, sie würde die Übernatürlichen vor den Menschen bloßstellen.
Deshalb töteten sie sie ohne zu zögern.
Dies hatte meinen Zorn geweckt, gleichzeitig aber dazu gebracht die Füße still zu halten und zu warten, bis Cody selbst soweit war.
Und dieser Augenblick war gekommen.
Endlich.

Ich war etwas verwundert, nickte jedoch.
Nachdenklich lehnte ich mich gegen die Wand hinter der Bank.
Ein paar Camper trauten sich wieder in die Mensa und sahen die verwüstung.
Ihre Blicke ließen mich lächeln, sie sahen verwirrt, geschockt und verzweifelt aus.
Meine Gedanken schweiften zu Jack.
Ich fragte mich was er wohl gerade tat.
Tief durchatmend holte ich mich in die Realität zurück.
Auf den ersten Blick wirkst du gar nicht so... böse... wenn man das so beschreiben kann., murmelte ich.

Das liegt daran, dass ich noch nicht gänzlich ich bin. sagte ich senkte den Blick für eine Sekunde.
Aber das werde ich ändern.
Niemand wird mehr über Cody lachen, ihn ausnutzen oder vergessen ihn ernst zu nehmen.
Nie wieder wird man auch nur wagen ihm Respektlosigkeit gegenüber zu bringen. ein finsteres Lächeln tanzte um meine Lippen und verlor sich dann wieder in der Ernsthaftigkeit.
Meine Zeit wurde allmählich knapp und ich würde noch ein wenig Kraft brauchen, Codys Gedächtnis um zu modellieren.
Ich stand auf und nickte Laney noch einmal zu.
Vielleicht sehen wir uns ja einmal wieder Laney Pelko.
Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging zur Tür.
Alle Gegenstände, die mir im Weg waren schoben sich bei Seite, als wäre ich die abstoßende Seite eines Magneten.
Auch die Tür öffnete sich wie von selbst und ich verschwand aus der Zerstörten Mensa.
Mit schnellen Schritten lief ich auf den Wald zu.
Ein guter Ort, um Cody wieder zu Bewusstsein kommen zu lassen, wie ich fand.
Entschlossen setzte ich meinen Weg fort.

---> Das Boot von Kim Joselie Johnson

Ich sah Cody nach wie er aus der Mensa ging.
Der Junge wäre wirklich eine Bereicherung für die Blutsbrüder.
Ein paar Camper kamen in die Mensa und fingen an aufzuräumen.
Ich selbst beschloss wieder zu gehen.
Also ignorierte ich die Blicke der anderen und ging zur Tür.
Draußen fing ich an in Vampirgeschwindigkeit wegzulaufen.

-----> Pfad mitten im Wald.

>>>>>>>>>> Siox´s Hütte <<<<<<<<<<<<

Wir kamen in die Mensa und irgendwie war es ein schönes Gefühl hier zu sein und niemand sich daran erinnert das ich mal an Lukes Seite war.
Allerdings dachten nun alle wieder nur daran das ich die Mörderin war und das machte mich wieder unsicher.
Ich blieb einfach in der Nähe von Daniel lud schnell etwas auf das Tablett und huschte an den letzten freien Tisch.

Ich folgte Siox, aber wesentlich ruhiger und ließ mich dann am Tisch nieder.
Hey, bleib ganz ruhig, meinte ich und griff nach ihrer Hand.
Beruhigend lächelte ich sie an und konzentrierte mich dann auf mein Essen.
Ich konnte mich nicht erinnern, jemals so viel unger gehabt zu haben.
Etwas entspannter machte ich mich über mein Essen her.