Auf der Veranda

Ja stimmt wohl.
Ich lächelte sie an.
Dann ist ja gut, dass es so gekommen ist und ich jetzt doch Campleiter bin.
Ich beugte mich ein kleines Stück zu ihr runter und küsste sie auf die Stirn.
Damit der restliche Schmerz auch noch verschwindet.
Ich lächelte sie weiter an und sah ihr tief in ihre grünen Augen.

Danke., sagte ich mit einem belustigtem Unterton in meiner Stimme.
Langsam verstummten auch die Wölfe.
Vielleicht waren sie ja eingeschlafen?
Ich hob den Kopf als ich ein mir nur allzu bekanntes Geräusch hörte.
Regen.

Es fing wieder an leicht zu Regnen.
Ich sah hinauf zum Mond.
Die Regentropfpen tropften auf meine Gesicht und liefen hinab.
Ich sah wieder zu Holiday und lächelte sie an.

Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch.
Wie gesagt: ich liebe Regen.
Er ist einfach beruhigend und wenn dazu noch der Mond scheint bin ich die Ruhe in Person.
Ich sah fasziniert herum.

Der Regen ist beruhigend.
Findest du nicht auch?
Ich sah wieder nach oben zum Mond in den Regen hinein.

Ich musterte den Mond verträumt.
Ja., flüsterte ich.
Mein Blick blieb am Mond haften und bewegte sich keinen Zentimeter.
Ich hatte keine Ahnung wie lang wir so da standen.

Wir standen eine Weile so da, sahen uns den Mond an und lauschten der Stille.
Ich hielt sie immer noch an mich gedrückt.
Mein Griff wurde lockerer so, dass ich sie nicht mehr an mich drückte, hielt sie aber weiterhin in meinen Armen.

Wir standen wirklich eine halbe Ewigkeit so da.
Der Mon faszinierte mich immer noch aber ich riss meinen Blick los.
Stattdessen sah ich einmal zu Burnett und einmal zum Wald.
Mein Blick huschte immer herum.

Wir standen eine ganze Weile so da.
Es hatte angefangen stärker zu Regnen.
Meine Klamotten waren durchnässt und klebten mir am Körper.

Als der Regen noch stärker wurde unterdrückte ich den Drang mich vor die Veranda zu stellen und zu lachen wie ein kleines Kind.
Das hatte ich früher getan, doch jetzt war ich definitiv zu alt dafür.
Stattdessen blieb ich einfach stehen.

Mein innerste Wunsch in diesem Moment war, dass es ewig so weiter gehen könnte.
Nicht nur ich war ganz durchnässt sondern Holiday auch ihr klebten die Klammoten genau wie mir am Körper und ihre losen Haarsträhnen klebten ihr im Gesicht, aber sie sah einfach nur glücklich aus.
Der Regen schien sie glücklich zu machen.

Mit einer Hand strich ich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Das war der Nachteil bei Regen.
Man wurde komplett durchnässt.
Trotzdem war ich glücklich und das sah man mir wahrscheinlich auch an.
Die Zeit verging weiter und der Regen wurde nicht weniger.

Dich scheint der Regen glücklich zu machen.
Jetzt weiß ich was ich tun muss, wenn du traurig bist.
Ich muss einfach einen Regentanz machen damit du wieder glücklich wirst.
Ich grinste sie an.

Für einen Moment stellte ich mir das vor.
Dann lachte ich auf.
Lass das lieber. Regen ist frei, den sollte man nicht beeinflussen.

Dann mache ich den Tanz halt nur zu deinem Vergnügen.
Ich grinste sie an.
Dann sah ich wieder zum Mond.
Er zog mich heute einfach in seinen Bann.
Es regnete jetzt so stark, dass sich riesige Pfützen auf dem Boden bildeten, weil er das Wasser nicht rechtzeitig aufnehmen konnte und der Wasserspiegel stieg immer weiter.

Solltest du auch lassen. Ich halte wenig von solchen Tänzen.
Langsam aber sicher war ich komplett durchnässt.
Ich ging einen Schritt zurück und sah an mir herunter.
Jap.
Komplett durchnässt.

Als sie ein Schritt von mir wegtrat, sah ich zu ihr.
Sie war komplett durchnässt.
Ich sah schnell wieder weg und hielt ihr meine Jacke hin, die leider auch komplett durchnässt war.

Ich schüttelte lächelnd den Kopf.
Passt schon. Es geht kein Wind und es ist sogar ziemlich warm hier.
Das war nicht mal gelogen.
Dadurch dass Sommer war, war es nicht kalt

Das meinte ich auch garnicht. Da hätte dir meine nasse Jacke auch nicht geholfen.
Ich sah wieder zu ihr und musste anfangen zu grinsen.
Du bist komplett durchnässt und trägst ein weißes T-Shirt.

Ich war zuerst verwirrt, schüttelte dann aber den Kopf über mich selbst.
Grinsend lief ich in meine Hütte und holte mir ein großes schwarzes Batman T-Shirt.
Dann ging ich wieder raus.
Besser.

Ich zog eine Augenbraue hoch.
Batman?
Ich grinste sie an.

Ich hob fragend eine Augenbraue.
Willst du was gegen Batman sagen?
Batman war einer meiner Lieblingsfilme.
Er passte allerdings so gar nicht in die Reihe meiner sonstigen Filme.

Nein. Ich würde niemals was gegen Batman sagen.
Ich hätte nur niemals gedacht, dass du Batman magst.
Ich musste lachen.
Aber das finde ich toll.
Ich grinste sie an.

Gut.
Innerliche Notiz an mich selbst:
Trage nie wieder weiße T-Shirts.
Ich ging nochmal in die Hütte und holte mir ein Haargummi.
Dann band ich meine Haare zu einem Dutt zusammen.
So hingen sie mir nicht dauernd ins Gesicht.

Ich sah zu wie sie sich einen Dutt machte.
Es regnete immer noch stark.
Das ist doch nicht normal, dass es so viel regnet oder?
Jedenfalls nicht so lange.
Man kann ja schon fast schwimmen.
Ich sah auf den Weg der zur Veranda führte, der schon zum Teil unter Wasser lag.