Wohnung von Jack Moon

Ich überlegte kurz.
Es gab wohl nur eine Möglichkeit sie dort runter zu holen.
Ich stieß mich vom Boden ab und hielt in der Luft neben ihr an.
Allerdings stieß ich mir im Gegensatz zu ihr nicht den Kopf.
Du wolltest doch das ich hoch komme.
Ich sah sie schmunzelnd an.
Ich nahm ihre Hände und kam wieder auf dem Boden an.
Ich platzierte sie auf dem Sofa und drückte ihr eine schwere Statue in die Hand.
Nicht loslassen.
Mit den Worten verschwand ich Haare raufend in der Küche.

Göttin, das erklährte alles. Er war es, der levitieren konnte.
Du hattest mich da oben hängen lassen, dabei bist du an der Miesere schuld.
Rief ich ihm leicht angesäuert hinter her. Ich musste mich richtig festhalten, damit ich nicht gleich wieder an die Decke ging.
Im wahrsten Sinne des Wortes. Was mich gleich zum Lachen brachte. Das war irgendwie cool.
Jack?? Wann geht das wieder weg?? Ich kann mich doch nicht immer an dieses Ding hängen.
Ich sah mir die Statue etwas genauer an und lief prompt knallrot an.
Göttin, das ist eine...eine von einem...Mann...nur mit Feigenblatt bekleideten Mann.
Ich lachte lauthals los, mein Bauch tat mir mittlerweile schon weh vor Lachen.

Ich fing an in der Küche auf und ab zu tigern.
Diese Fähigkeit hatte ich seit vielen vielen Jahren nicht mehr eingesetzt.
Ich wollte sie nie wieder einsetzten und jetzt.
Ich hörte nicht auf hin und her zu laufen.
Ich nahm gar nicht wahr, dass Anjanka mit mir sprach.
Ich war völlig in Gedanken versunken.
Kaute auf meiner Unterlippe herum.

Jack?? Hallo??
War etwas passiert?
Ich stand ganz vorsichtig auf, das Gewicht der Statue hielt mich geradeso unten.
Aber es war ein sehr eigenartiges Gefühl so zu gehen.
Ich kam mir vor, als ob ich auf Wolken dahin gleiten würde.
Ich schwankte leicht, lief Gefahr wieder hoch zu gehen.
Jacky? Schatz? Alles ok? Was ist denn los?
Ich brauchte lange für die kurze Strecke, aber dann kam ich in der Küche an, stand in der Tür.
Klammerte mich am Rahmen fest. Was nicht so einfach war, mit der Statue im Arm.
Jack tiegerte in der Küche herum. Er wirkte abwesend.
Schatz? Was ist los?

Ich sah auf.
Oh Sorry war gerade etwas abwesend.
Was hast du gesagt?
Ich ließ mich auf den Küchenstuhl sinken und fuhr mir mit der Hand nervös durch die Haare.
Ich musterte sie.
Sie mit der Statue in der Hand sah seltsam aus.
Komm setz dich.
Ich klopfte neben mir auffordernd auf den Stuhl.

Er sah verwirrt und abwesend aus.
Ich ging langsam auf den Stuhl zu, vorsichtig einen Schritt vor den Anderen.
Ich liess mich unelegant auf den Stuhl plumpsen, die Statue war auf einmal total schwehr, ich glaube es war im Moment vorbei.
Ich setzte die Statue auf den Boden neben mich, ich konnte mich wieder normal bewegen.
Was ist denn los? Was macht dir solche Sorgen?
Ich sah ihn fragend an, ich konnte mir nicht vorstellen, was ihn so durcheinander gebracht hatte.

Ach nichts.
Ich hatte diese Fähigkeit nur ganz vergessen.
Normale Vampire haben solche Fähigkeiten nicht.
Nicht nur ich kann schweben. Ich kann auch Sachen oder Personen schweben lassen.
Mit diesen Worten konzentrierte ich mich auf die Kanne vor uns und ließ sie schweben.
Ja ich bin Jack der schwebende Vampir.
Das klingt ja schon lächerlich.
Wer hat dann noch Angst vor mir.
Feen sollten schweben aber kein Vampir.

Ich strich ihm über die Wange, drehte sein Gesicht zu mir, dass er mich ansehen musste.
Ich find das cool, lässt du mich mal schweben?
Ich lächelte ihn an. Ist doch eine sehr nützliche Fähigkeit. Aber weshalb kann ich es?
Ich wollte aufstehen und mich auf seinen Schoss setzen, aber als ich mich aufstützte flog ich schon wieder hoch.
Ich klammerte mich an Jack fest, damit ich nicht schon wieder gegen die Decke knallte.
Oh Mist, also einfach ist die Fähigkeit zumindest nicht zu beherrschen.
Ich fing an zu Lachen, denn meine Beine waren mittlerweile höher als mein Kopf.
Ich krieg das jedenfalls nicht hin. Bitte Jack, hilf mir
Ich kicherte immer noch, klammerte mich an ihn, mir wurde schon leicht schwindelig, weil ich mittlerweile fast kopfüber hing.

Du besitzt die Fähigkeit nur vorüber gehend.
Das kommt von meinem Blut.
Ich griff um ihre Taille rum und zog sie auf meinen Schoß.
Meine Arme waren immer noch um ihre Taille geschlungen.
Ich glaube ich lasse dich lieber später ein bisschen fliegen.
Jetzt tust du das ja schon ohne mich.
Wenn auch nicht so wie du willst.
Ich fing leise an zu lachen.

Ich schlang ihm meine Arme um den Hals, es war wirklich cool, aber mir war leicht übel von dem ungewollten Kopfstand.
Wie lange hab ich Zeit zum üben? Du konntest das sicher schnell.
Irgendwelche Tipps für mich? Auch wenn es schön hier ist, du kannst mich nicht immer so halten.
Ich sah in seine Augen. Ich gab ihm einen leichten Kuss.
Noch irgendwelche geheimen Fähigkeiten, auf die ich mich vorbereiten sollte?
Nicht, dass es nicht cool ist, aber ich wär lieber etwas vorbereitet.
Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, der Schwindel liess langsam nach.

Also ich kann dich für immer so halten sagte ich lächelnd.
Ich fing an zu Grinsen.
Überraschungen sind doch gut.
Das Leben wird doch langweilig wenn du schon vorbereitet bist.
Also lass dich überraschen.
Ich gab ihr grinsend einen Kuss auf den Kopf.
Ich lachte immer noch lautlos vor mich hin.

Ja klar, solange sie nicht dich treffen ich sah ihn gespielt böse an.
Langsam liess die Levitation wieder nach. Ich konnte meinen Körper wieder besser wahrnehmen.
Hatte nicht mehr das Gefühl, dass mein Magen an der Decke hing.
Sein Lachen war ansteckend, ich grinste ihn schelmisch an.
Seine Lippen zogen mich wie immer magische an, ich knabberte leicht an ihnen.
Langsam küsste ich ihn, genüsslich und zärtlich.
Und ich könnte ewig so hier sitzen.

Ich lächelte in den Kuss hinein.
Du hast 5 Minuten und 47 Sekunden bis es wieder anfängt.
Ich verstärkte den Kuss.
Sie würde sich noch wundern was alles noch kommt
Das war erst der Anfang.
Sie kannte mich jetzt schon besser, als alle anderen lebenden Wesen, die es gibt.

Die Zeit verlohr sich in unserem Kuss, aber ich fühlte nach einer Weile, wie mein Magen mal wieder gen Decke stieg.
Mir war wieder schwindlig, wobei ich mir nicht sicher war, ob das nicht auch von Jack kommen konnte.
Seine Küsse waren immer ein Rausch der Sinne und seit meine intensiver waren, waren es auch seine Küsse.
Ich ritzte mir an seinem Zahn leicht die Zunge auf, ich wollte wissen, ob auch mein Blut anders schmeckte.
Es war süss, anders konnte man es nicht beschreiben.
Unser Kuss wurde noch intensiver, als er den Geschmack meines Blutes wahrnahm.

Ich spürte das es wieder soweit war.
Ich stand auf und drückte sie auf den Boden.
Du gehst mir nicht an die Decke.
Ich drückte ihre Hände samt Arme auf den Boden.
Ich hielt ihren Körper auf den Boden gedrückt.
Ich gab ihr noch einen intensiven Kuss, ging dann aber runter zu ihrem Hals.
Mein Mund war leicht geöffnet, so das meine Zähne hervor traten.
Meine Zähne vergruben sich in ihrem Hals.
Ihr süßes Blut floss mir in den Mund.
Ich vergrub meine Zähne tiefer in ihrem Hals.

Es war nur ein kurzer Schmerz, als seine Zähne meine Haut durchdrangen.
Ich schloss die Augen, das Gefühl zu schweben, vermischt mit dem Rausch seines Bisses, machte mich schwindelig.
Sein Körper hielt meinen am Boden, nur nicht der Tatsachen, da ich wegdriftete in den Rausch des Blutes.
Ich nahm über unsere Prägung seinen Rausch wahr, schmeckte mein Blut, spührte, wie es seine Kehle hinunterlief.
Ich wollte ihn näher an mich ziehen, doch er hielt meine Arme fest.
Ich gab einen seufzenden Laut von mir, ich genoss es ihn zu spühren.

Gerade als ich trank passierte was seltsames.
Ich sah Bilder und hörte Stimmen.
Anjanka als kleines Kind. Sie weinte. Das musste kurz nach dem Tod ihrer Eltern sein.
Da war noch jemand. Das musste ihre Grossmutter sein. Ich hörte wie sie zu Anjanka sprach. Ihre Stimme klang eisig.
Es gibt Situationen in unserem Leben,
in denen wir uns verletzt oder einsam fühlen.
Aber ich glaube, dass diese Zeiten,
in denen wir ziellos umherirren und alles um uns herum
zu zerbrechen scheint,
eigentlich eine Herausforderung für uns sind.
Wir versuchen verzweifelt
an der Sicherheit der Vergangenheit festzuhalten,
aber ganz unwillkürlich ...überwinden wir alle Probleme
und erlangen ein neues Verständnis, ein neues Bewusstsein
und neue Kräfte.Es ist fast so, als müssten wir diesen Schmerz
und diesen Kampf durchmachen, um zu wachsen
und neue Höhen zu erreichen.
Glaub mir so ist es am Besten. Jetzt bist du bei mir und lass die Vergangenheit ruhen.
Damit stolzierte die ältere Dame aus dem Zimmer.
Ich zog geschockt über das was gerade geschehen war, meine Zähne aus ihrem Hals und ließ sie los.

Als er mich so plötzlich loslies, hob sich mein Körper vom Boden.
Ich konzentrierte mich auf die Schwehrkraft, zwang sie in meinen Körper.
Ich sank wieder langsam zu Boden.
Ich hatte nur wenig von dem mitbekommen, was er gesehen hat.
Diese Rede hatte sie mir kurz nach dem Tod meiner Eltern gehalten, als ich mich weigerte unser Haus zu verlassen.
Bei der Erinnerung traten mir Tränen in die Augen.
Ich atmete ein paar mal durch, blinzelte die Tränen weg und versuchte aufzustehen, was nach einiger Zeit auch gelang.
Ich ging zu Jack und nahm ihn in den Arm. Strich ihm über den Rücken.
Atmen Jack, das war nur eine Erinnerung, es ist schon lange vorbei.
Ich wusste wie durcheinander ich immer nach meinen Visionen war, er musste völlig geschockt sein.

Wie hältst du das nur aus?
Ich wand mich aus ihrer Umarmung raus.
Ich kroch in eine Ecke und hielt mich eng umschlungen.
Meine Augen waren immer noch weit aufgerissen.
Wie hielt sie das nur jedes mal aus.
Mir war jetzt richtig übel dadurch.

Ich wusste genau, wie er sich fühlte, ich war fünf als ich meine Erste hatte.
Ich kniete mich vor ihn hin, berührte ihn aber nicht, ich wollte die Gefahr nicht eingehen, dass er noch eine hatte.
Ehrlich gesagt würde ich mich immer noch am liebsten nach einer verkriechen, aber das darf ich nicht zulassen.
Ich darf nicht zulassen, dass sie mein Leben bestimmen.
Ausserdem hast du mich schon ein paar mal gesehen, wie schlecht ich mit ihnen umgehen konnte.
Ich berührte ihn sachte am Arm, versuchte nicht seine Haut zu berühren.
Schickte ihm durch unsere Prägung meine Liebe. Ich hätte ihn gern in den Arm genommen, doch ich traute mich nicht.

Kann man das irgendwie abstellen?
Ich hatte mich wieder einigermaßen gefasst.
Ich stand auf und setzte mich auf den Stuhl.
Ich konzentrierte mich auf sie und ließ sie auf den Stuhl neben mir schweben.
Du hast es viel besser im Griff.

Nein, ich nicht, aber bei dir wird es ja wieder vergehen, genau wie bei mir die Levitation.
Am Anfang kommen nicht so viele, die Magie wächst mit der Zeit, man kommt einfach schneller in die Gedanken rein.
Bei dir war es vermutlich nur so intensiv, weil unsere Prägung dir besser Einlass verschafft hatte.
Ich müsste im Stande sein, das zu blockieren.
Ich sah ihn beunruhigt an. Er war noch immer etwas blass.
Ich legte ihm meine Hand an seine Wange, ich hatte meine Gedanken eingeschlossen.
Es tut mir leid, das wollte ich nicht.

Ich legte meine Hand auf ihre.
Dafür kannst du ja nichts.
Ich habe schon schlimmeres erlebt.
Das hier ist wirklich nicht so schlimm.
Ich strich ihr sanft über die Wange.
Und mir tut es Leid, dass du jetzt immer wieder an die Decke gehst.
Wortwörtlich.

Ich gab ihm einen Kuss.
Ich glaub das kann ich mittlerweile schon ganz gut. Ich konnte mich vorher selbst auf dem Boden halten.
Ich strich ihm über die Wange, er war immer noch blass und aufgewühlt.
Hast du Hunger? Ich könnte uns ein paar Sandwiches oder so machen.
Ich stand auf und ging oder besser gesagt schwebte zum Kühlschrank.
Ich musste mich stark konzentrieren, um nicht an die Decke zu gehen, aber ich schaffte es bis zum Kühlschrank.
Dort konnte ich mich dann wieder festhalten.
Ich nahm alles raus, was ich brauchte. Auch in den übrigen Schränken fand ich , was ich suchte.
Mein Körper wurde wieder schwehr, es war wieder vorbei.
Ich machte mich daran, uns etwas zu essen zu machen, ich brauchte etwas Ablenkung und ich hatte Hunger.

Ich sah ihr lächelnd hinter her.
Klappt ja schon ganz gut.
Ich zog eine Augenbraue hoch.
Du weißt schon, dass ich eben dein Blut getrunken hab und jetzt ziemlich satt bin?
Ich sah ihren Gesichtsausdruck. Konnte ihn aber nicht richtig deuten.
Ich stopf mir noch ein Sandwich rein.
Ein Grinsen huschte über mein Gesicht.
Das alles von eben schien irgendwie hinter einer Art Nebelschleier zu liegen.
Meine Laune schien sich langsam zu verbessern.