Wohnung von Jack Moon

Ich hielt Anjanka am Arm zurück, ich war nicht sicher, ob Jack sie in dem Zustand nicht angreifen würde.
Vorsichtig zog ich sie hinter mich, Jack würde sich nie verzeihen, wenn sie verletzt würde.
Hey Jack, ich bins Xi. Wir sind zusammen bei den Blutsbrüdern.
Es ist zehn Jahre her, seit sie Hannah entführt haben.
Versuch dich zu erinnern.
Ich war bereit zu kämpfen, wenn er sich nicht erinnern würde.

Ich sah die beiden böse an.
Ihr lügt doch.
Ich spürte eine Welle der Sympathie auf mich zurollen von der Hexe aus.
Ich sah die Hexe wütend an.
Hör auf mit irgendwelchen faulen Zaubern meine Gefühle beeinflussen zu wollen.
Meine Augen fingen rot an zu glühen.
Ich werde dir die Kehle raus reißen und dein Blut genüsslich trinken.
Also gebt mir Hannah wieder, dann lasse ich euch vielleicht am Leben.
Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten.
Ich atmete schwer, denn ich bekam kaum Luft.
Das war alles zu viel.
Wieso war ich so schwach?
Meine Wut wurde größer.
Ich stürmte auf die Vampirin zu und griff sie an.

Ich schrie auf, als Jack auf Xiaomeng zustürmte.
Schlug meine Hand vor den Mund.
Ich blieb wie angewurzelte stehen.
Konnte mich vor Schreck nicht bewegen.
Jack, bitte nicht!

Ich stiess Anjanka Richtung Bett, damit ich mehr Platz hatte.
Ich wich Jack geschickt aus, schlug ihm mit meiner Handkante ins Genick.
Normalerweise würde er so einen Schlag kaum spühren, doch er war geschwächt.
Er ging zu Boden, versuchte sich aber wieder aufzurichten.
Meine Augen glühten rot auf.
Su solltest liegen bleiben, sonst werd ich nicht mehr so lieb sein.
Ich hörte Anjankas aufschrei, sie wollte auf ihn zurennen, doch ich hielt sie zurück und warf sie zurück aufs Bett.
Sei nicht bescheuert, er erkennt dich nicht, er würde dich schneller töten als du piep sagen kannst.
Ich funkelte sie böse an, entblöste meine Zähne, zischte sie an.

Als der Vampir die Hexe anzischte, handelte ich nur noch aus Reflex heraus.
Ich stürzte mich auf sie.
Mein einziger Gedanke jetzt noch war. Ich muss sie beschützen!!!
Ich war stärker, als ich eigentlich in meiner Situation sein dürfte.
Dieser Instinkt, sie zu beschützen, den ich hatte, machte mich stark.
Ich schleuderte den Vampir an die Wand.
Wieso wollte ich sie beschützen?
Das war sicherlich ein Zauber von ihr.
Ich bedachte beide mit meinem bösen Blick.

Ich sprang vom Bett und lief auf Jack zu, ich dachte nur noch daran, dass er Xi nicht verletzen durfte.
Ich hielt ihn am Arm fest, versuchte ihn von ihr wegzuziehen, Tränen liefen über meine Wangen.
Wieso erinnerte er sich nicht an mich?
Jack, bitte hör auf, sie ist eine Freundin von dir, sie will dir doch nichts tun.
Bitte, erinner dich endlich.
Ich schluchzte unaufhörlich.
Jacks Hemd war mir von der Schulter gerutscht, entblöste die Narbe, die ich von ihm hatte.

Ich hatte mich zu sehr auf Anjanke konzentriert, deswegen erwischte mich Jack unvorbereitet.
Ich krachte mit dem Rücken gegen die Wand, die Luft wurde mir aus den Lungen gedrückt.
Ich sah Sterne, schüttelte meinen Kopf, um wieder klar sehen zu können.
Anjanka nicht, er wird dich verletzen!
Ich versuchte wieder auf die Beine zu kommen, ich musste sie beschützen.
Ich konzentrierte mich und mein Astralleib erschien hinter Anjanka, er zog sie von Jack weg, zerrte sie aus dem Schlafzimmer.
Schlug ihr die Türe vor der Nase zu, damit sie nicht mehr ins Schlafzimmer konnte.
Danach verband ich uns wieder, jetzt konnte ich Jack mit voller Kraft gegenüber treten.
Ich hörte, wie Anjanka gegen die Tür hämmerte.
Ich werd nicht zulassen, dass du sie verletzt, Jack.

Ich sah ihr hinterher.
Doch dann konzentrierte ich mich wieder auf den Vampir vor mir.
Dafür werdet ihr bezahlen.
Ihr werdet für alles bezahlen.
Meine Kraftreserven waren aufgebraucht.
Dennoch stürmte ich von neuem auf sie zu.
Das war für mich ein aussichtsloser Kampf.

Ich hämmerte gegen die Tür, aber sie hatte sie abgeschlossen.
Xi, lass mich rein, verdammt nochmal!
Meine Wut und Angst wallten in mir hoch, meine Magie brach aus mir heraus.
Ich wurde in einen Feuerwirbel gehüllt. Ich stiess nochmals gegen die Tür.
Die mit voller Wucht aus den Angeln gerissen wurde.
Ich war zuerst total geschockt, doch dann rauschte ich ins Schlafzimmer.
Wollte mich zwischen Jack und Xi stellen.

Als er sich wieder auf mich stürzte, stellte ich mich ihm entgegen, wich in letzter Sekunde aus.
Nahm seinen Arm und drehte ihn, sodass er eine Rolle vorwärts machte und auf dem Rücken landete.
Plötzlich wurde ich von einer Druckwelle gegen die Wand geschleudert.
Anjanka stand in Flammen gehüllt in der Tür. Sie hatte sie aufgesprengt.
Götter, wie soll ich dich beschützen, wenn du dauernd wieder mitten ins Getümmel rennst!
Schrie ich sie an. Sie wollte wohl unbedingt verletzt werden.

Als die Hexe reinkam, hüllte mich ihr Duft ein.
Ich wollte ihr Blut.
Wenn ich keine Stärkung bekam, würde ich keine Chance gegen die beiden haben.
Ich stürmte auf die Hexe zu und biss ihr kräftig in den Hals.
Ich drückte sie auf den Boden da ich nicht mehr die Kraft zum stehen hatte.
Ich trank genüsslich ihr Blut.
Der Biss war nicht sanft und liebevoll sondern brutal und schmerzhaft.
Ihr Blut wollte ich bis auf den letzten Tropfen trinken.
Sie hatte nicht mehr die Kraft das Feuer aufrecht zu erhalten.
Man hätte mich nicht von ihr runter ziehen können, da sich meine Zähne sehr tief in ihrem Hals festgebissen hatten.
Dann bin ich schonmal eine los und wieder so stark bei Kräften um gegen den anderen Vampir anzutreten.
Ihr Blut schmeckte besser, als alles andere was ich je probiert hatte.
Umso besser dachte ich mir.

Als Jack mich biss, schrie ich auf, es ta so weh, warum erinnerte er sich nur nicht an mich?
Ich versuchte mich gegen ihn zu wehren, aber er war viel stärker als ich.
Tränen liefen mir über mein Gesicht, ich wurde immer schwächer.
Ich hätte nie gedacht, dass er mich wirklich verletzen könnte.
Ich konnte nichts mehr machen...
Ich liebe dich, Jack.
Wisperte ich, bevor ich das Bewusstsein verlohr.

Ich wusste nicht was ich machen sollte, ich durfte nicht zulassen, dass er sie tötete.
Aber ich durfte ihn nicht von ihr wegreissen. Er würde ihr die Kehle aufreissen.
Ich ging vorsichtig in seiner Nähe in die Hocke, machte bewusst keine schnellen Bewegungen.
Jack, erinnere dich, du liebst sie. Erinner dich an ihren Geruch, Kirschblüten.
Ihr gehört zusammen, horch in dich hinein, bitte.
Du wirst sie töten, du darfst das nicht, Jack!
Meine Stimme wurde immer verzweifelter, sie war schon ohnmächtig, lange würde sie nicht mehr durchhalten.

Sie liebte mich?
Das konnte doch nicht sein.
Aber sie sagte die Wahrheit, dass wusste ich.
Plötzlich blitzten Bilder vor meinem inneren Auge auf.
Ich sah sie mit mir wie wir uns küssten.
Wie ich ihr Blut trank und sie meins.
Ich konnte meine Liebe zu ihr spüren wie ihre zu mir.
Ich zog sofort meine Zähne aus ihrem Hals.
Oh Nein Anjanka stieß ich aus.
Nein was habe ich getan.
Mir liefen Tränen über mein Gesicht.
Ich bin ein Monster.
Hab ich sie getötet?
Ich traute mich nicht es nachzuprüfen.
Unsere Prägung hätte es auch verraten doch ich blendete sie aus.
Ich nahm sie in meine Arme und wiegte sie leicht hin und her.

Mein Geist war umnebelt, ich nahm nur am Rande wahr, dass er aufgehört hat zu trinken.
Meine Lider flatterten, doch ich hatte keine Kraft sie zu öffnen.
Mein Atem ging nur sehr flach, mein Puls flatterte wie ein schwacher Schmetterling in meiner Brust.
Ich konnte seine Trauer und den Schmerz spühren, auch wenn er die Prägung abblockte.
Alles ist gut, nicht weinen, bitte. Mir gehts gleich besser.
Eigentlich sollte ich Angst vor ihm haben, aber es war nicht so.
Ich wusste, dass er mich nie verletzt hätte, wenn er er selbst gewesen währe.

Ich atmete erleichtert auf, als Jack endlich wieder zu sich kam.
Jetzt mussten wir nur noch Anjanka retten, sie hatte viel zu viel Blut verlohren.
Jack, sie braucht dein Blut. Du musst ihren Verlust ausgleichen, sonst stirbt sie.
Ich legte Jack vorsichtig meine Hand auf die Schulter.
Wenn er jetzt nicht handelte, würde er sie verlieren.

Ich zog ihren Kopf auf meinen Schoß.
Gib mir mal dein Messer.
Sie hielt es mir hin und ich nahm es dankend an.
Die beste Stelle, die mir auf die schnelle einfiel wo viel Blut durchfließt waren meine Pulsadern.
Ich fuhr gekonnt über meine Pulsader.
Dort war jetzt ein tiefer Schnitt und mein Blut strömte raus.
Mein Blut tropfte auf den Boden.
Ich hielt ihr mein Handgelenk an den Mund.
Das Blut tropfte ihr in den Mund.
Trink mein Engel Trink.
Bitte für mich.

Der Duft von süssen Erdbeeren hüllte mich ein. Ein Tropfen seines Blutes rann mir in den Mund.
Ich fing an langsam zu schlucken. Mit jedem Tropfen wurde ich wieder stärker.
Ich hob meine Hand an seine und hielt sie fest, während ich anfing zu saugen.
Meine Lider öffneten sich, sah in Jacks Augen. Ein leichter Angstschauer überrann mich.
Sobald ich mich soweit gestärkt hatte, dass ich mich bewegen konnte, liess ich ihn los.
Tief drinnen wusste ich, dass ich vor ihm keine Angst haben muss, aber ich konnte ein zittern nicht unterdrücken.
Ich rutschte von ihm weg, schlang meine Arme um meine angezogenen Beine und legte meinen Kopf auf die Knie.
Ich weinte lautlos, ich konnte sie einfach nicht mehr aufhalten.
Danke Jack. Ich liebe dich, egal was passiert!

Ich sah die beiden an, ich wusste nicht was ich machen sollte.
Da mussten die Beiden nun alleine durch.
Ich stand langsam auf, ich wollte immer noch keine zu schnellen Bewegungen machen.
Ich werd euch alleine lassen. Wenn ihr mich braucht, ich bin in meiner Wohnung.
Langsam ging ich aus dem Schlafzimmer. Drehte mich nochmal kurz zu den beiden um.
Ich wusste, dass sie das schaffen würden.
Leise schloss ich die Wohnungstür hinter mir.

--> Wohnung von Xiaomeng Chen

Ich ging zurück an die gegenüberliegende Wand.
Es tut mir Leid.
Das wollte ich nicht.
Meine Stimme klang verzweifelt.
Ich hätte dich fast umgebracht.
Von meinem Handgelenk lief das Blut ungehindert Tropfenweise auf den Boden.
Ich sah sie mit einem besorgten und mitfühlenden Blick an.

Ich blickte auf, mein Gesicht war tränenverschmiert, ich brauchte ihn so sehr.
Ich krabbelte auf ihn zu und umschlang ihn, klammerte mich an ihn.
Göttin ich dachte ich hätte dich verlohren. Du konntest dich nicht mehr an mich erinnern.
Ich hatte solche Angst, das das so bleiben würde. Verlass mich nie, ok?
Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Hielt meine Hand über sein Handgelenk und heilte es.
Sonst würde er mir hier noch verbluten, wenn ich nichts tun würde.
Ich hielt meine Hand an seine Wange, so musste er mich ansehen.
Es tut mir leid, es war doch alles meine Schuld.
Wenn ich dir nicht die Energie genommen hätte, dann wär nichts davon geschehen.
Du konntest dich nicht mehr erinnern. Du dachtest, dass wir Hannah gefangen genommen hätten.
Nichts davon war deine Schuld, bitte Jack.
Ich lehnte meine Stirn an seine.
Ich hoffe nur ich hab nicht alles kaputt gemacht.

Ich werde dich niemals verlassen.
Selbst wenn es für uns besser wäre.
Ich kann es einfach nicht.
Meine Arme hatte ich um sie gelegt.
Gib dir nicht die Schuld dafür du konntest nichts dafür und hast mich auch nicht in Gefahr gebracht.
Dafür habe ich dich in Gefahr gebracht.

Ich kuschelte mich in seine Arme, ich wollte nie mehr hier weg.
Ich liebe dich, ich kann dir das gar nicht oft genug sagen.
Ich gab mir aber die Schuld, ich musste unbedingt verhindern, dass sowas nochmals vorkam.
Ähm..sry für die Tür...
Ich wurde knallrot, als ich daran dachte, was ich getan hatte.
Der schrille Klingellaut meines Handys liess mich hochschrecken.
Mist, hast du Holly schon bescheid gegeben? Das wird sie sicher sein.
Ich stand auf und holte mein Handy, ich nahm den Anruf an, ohne nachzusehen, wer dran war.
Holly sry ich...
Holly? Nein, hier ist nicht Holly.
Ich weiss bescheid über eure Prägung, wenn du willst, dass er weiter lebt, dann komm morgen Abend zur Lichtung im Wald.
Wenn du nicht kommst, werde ich den Blutsbrüdern alles erzählen, dann werden sie ihn töten.
Er liess mir keine Zeit zu antworten, er hängte sofort auf.
Ich sah das Handy entsetzt an.
Was kommt denn noch alles?

Ich lauschte dem Telefonat.
Ich konnte die Stimme von Derek raus hören.
Lass dich nicht von ihm erpressen.
Außerdem würden die Blutsbrüder dich töten und nicht mich.
Er blufft doch nur.
Ich ging zu ihr und strich ihr beruhigend über den Rücken.

Ich lehnte mich an ihn, lauschte seinem beruhigenden Herzschlag.
Danke, sehr beruhigend, egal wie ich es drehe, einer von uns wird sterben...
Ich hatte das alles sowas von satt, am liebsten würde ich Derek einfach eine Knallen.
Ich werd da sicher nicht hingehen, aber was, wenn er es doch weitererzählt?
Ich drehte mich zur zerstörten Tür um. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sie aufsprengen könnte.
Ich werd sie dir bezahlen, ich hab ein Konto für Notfälle...
Ich sah ihn nicht an, das ganze war mir total peinlich. Ich hatte hier ein Schlachtfeld angerichtet.