Der Bach in der Nähe des Wassefalls

Ich sprang ebenfalls auf und legte Siox meine Hand auf den Arm.
Die Trauer und Verzweiflung verwandelt sich in Wut.
Ja, ich weiß das es nicht schlau ist, alleine im Wald herum zu laufen. Aber sie kann hier schneller weg sein als du Vampir sagen kannst!
Außerdem weiß sie sich sicher zu wehren. Ich sah noch einmal zu Siox und die Wut zerfiel wieder in Trauer und Verzweiflung.
Ich sah noch einmal zu Lucas und nahm meinen nicht vorhanden Mut zusammen.
Können wir mal reden? Also unter vier Augen?

Meine Lippen waren zu einem Strich zusammen gezogen und meine Augen waren auch zu Schlitzen verengt.
Kurz drehte ich mich nochmal zu Cody um, doch der sah das Mädchen an, also zuckte ich mit den Schultern.
Okay. murmelte ich und ging ein paar schritte von den anderen weg.
Ich verschränkte die Arme und lehnte mich gegen einen Baum, dabei sah ich Ava stumm an.
Warum war ich immer so wenn sie da war??? fragte ich mich stumm.

Ich bin Cody Johnson. antwortete ich ihr und führte unsere Geräuschlose Unterhaltung weiter.
Und keine Sorge. sagte ich und sah Lucas hinterher.
Ich würde wissen dich davon abzuhalten ihn umzubringen.Ich hörte ihre Gedanken über ihren Vater und versuchte mehr herauszufinden.
Thanathos ist der griechische Gott des Todes oder?
Dann ist es kein Wunder dass du so mächtig bist.Mein fieses grinsen wurde breiter.
Wenn ich sie davon überzeugen könnte mir zu helfen wären meine Ziele schnell erreicht.

Ich nickte langsam und lies die Anspannung wieder abfallen.
Okay. murmelte ich und setzte mich wieder hin.
Ja. Ist er. dachte ich.
Für mich war es nicht schlimm, dass er meine Gedanken lesen konnte.
Diese ergaben meist eh keinen Sinn und das schlimmste wusster er vermutlich schon.
Findest du nicht schlimm was ich gemacht habe? fragte ich vorsichtig nach.
Ich hatte mir die ganze Zeit ausgemalt was die leute machen würde, wenn sie erst mal wissen was och gemacht hatte.

Ich sah erst auf den Boden und dann zu Lucas.
Ich öffnete den Mund um etwas zusagen, schloss ihn dann aber und sah zu Boden.
Schließlich redete ich dann doch leise los.
Ich weiß, du bist noch immer sauer, dass ich in das Ritual geplatzt bin.
Du hast mir deutlich gesagt, dass ich vorsichtiger sein soll und ich habe mich entschuldigt.
Und trotzdem bist du noch wütend auf mich. Was kann ich tun das du mir verzeihst?!?
Ich sah verzweifelt zu ihm auf und biss mir wieder auf die Unterlippe.
Es war die pure Verzweiflung die aus mir sprach.

Aus irgendeinem Grund wurde ich langsam wütend.
Blitschnell stieß ich mich von dem Baum ab und drehte Ava um, damit ich sie gegen den Baum drücken konnte.
Mein Arm war über ihren Kopf abgestüzt, während ich mit der anderen Hand meine Worte mit gesten unterstreich.
Nein. Nicht wegen dem Ritual, aber DU hattest mir versprochen nicht wieder in den Wald zu gehen. erinnerte ich sie.
Mein Beschützer Instinkt wurde wieder wacher und Aktiver.
Noch immer wusste ich nicht wieso sie mich so machte.

Ich verschränkte die Arme und sah kurz zum Boden, dann sah ich ihr wieder in die Augen.
Nein. antwortete ich einfach und direkt.
Die Gesellschaft heut zu Tage veurteilt Morde viel zu sehr.
Ich fing an sie mit langsamen Schrtten zu umkreisen.
Wird ein Löwe dafür eingesperrt, dass er eine Garzelle tötet?
Nein wird er nicht.
Und was unterscheidet uns vom gemeinen Tier?
Drei Prozent unserer DNA, mehr nicht.
Es liegt in unserer Natur zu töten.
Ich blieb wieder vor ihr stehen und verschränkte die Arme.
Vor allem in deiner und das weißt du.

Seine Worte liesen mich zusammen zucken, aber nur weil er die Wahrheit gesagt hatte.
Betreten lies ich den Kopf hängen, da ich nicht wusste was ich nun denken sollte.
Alles schwirrte in meinem Kopf und meine Gedanken rasten.
Ich wusste nich so recht was er nun von mir wollte oder was ich sagen sollte.
Wie gesagt er hatte recht.
Mein Vater war der Tod in persönlichkeit und meine Gabe machte das alles nur noch deutlicher.
Mein Gefühl sagte mir ebenfalls das ich nicht die werden sollte, die die FRU leute haben wollten.

Irgendwie stand ich jetzt an dem Baum.
Es passierte so schnell, das ich überhaupt nichts dagegen tun konnte.
Doch trotzdem erwiederte ich Lucas Blick.
Ich bin doch nicht alleine hier. Außerdem, wenn ich zum See will, muss ich durch den Wald.
Ich habe meine Lektion gelernt und werde ganz bestimmt nicht mehr bei Vollmond im Wald sein. Und warum ist dir dass so wichtig?
Noch immer spürte ich die Verzweiflung, doch trotzdem senkte ich den blick nicht.

Wütend musterte ich sie.
Die is doch nicht mehr ganz dicht. sagte mir meine Innere Stimme.
Weißt du noch, als du mir versprochen hast nicht allein in den Wald zu gehen? Du kannst mir sagen was du willst, aber du bist alleine hier her gekommen. sagte ich ihr, aber diesmal in einem sachlichen ton.
Genervt drückte ich mich von dem Baum ab und verschränkte meine Arme.
Ihre Frage ignorierte ich bewusst.

Mein Lächeln wurde selbstzufriedener.
Der erste Schritt war schon einmal nicht schwer.
Ich ging direkt vor ihr in die Hocke und sah ihr in die Augen.
Also Siox Lambert, willst du deine Natur wirklich von dieser zerstörten Gesellschaft einsperren und echten lassen?
Willst du weiterhin unter dem Joch dieser Schwäche liebenden Teetrinker und Gefängniswärter leiden oder wählst du die Freiheit?
Ich sprach es laut aus, nicht so laut, dass Ava oder Lucas uns hörten und sagte es gleichzeitig telepathisch zu ihr, damit die Botschaft auch ankam-

Ich sah Cody in die Augen und dachte über seine Frage nach.
Einerseits würde ich immer die freiheit nehmen, dass war klar, aber was war der Preis dazu?
Aber war es besser mich zu verstellen um hier sein zu müssen? Nein eben nicht.
In diesem Moment ging mir einiges durch den Kopf, auch die Frage was mein Vater dazu denken würde.
Schließlich kam ich zu einem entschluss, zumindest halbwegs.
Was willst du machen? fragte ich ihn und blickte zu den beiden anderen.
So wie es aussah stritten die beiden.

Ich verschränkte jetzt die Arme vor der Brust und wante meinen Blick ab.
Ich brauche meinen freiraum, fauchte ich.
Außerdem habe ich etwas dagegen, wenn das gesamte Camp hört, wie meine Eltern mich nieder machen, also geh ich lieber an einen ruhigen ort.Wie als Zeichen klingelte mein Handy, doch ich ignorierte es.
Außerdem hast du mir nicht auf meine Frage geantwortet!

Grinsend drehte ich mich um und hob die Hand.
Das werde ich auch nicht. sagte ich in einem monotonen ton und schlenderte davon.
Ich sah zu Cody, aber der schien beschäftigt zu sein.
Cody ich geh lieber! rief ich ihm zu und verschwand in Werwolf geschwindigkeit im Wald.
Ich sprang von einem Baum zum nächsten, bis ich endlich beim Wasserfall war.
Allerdings wurde mir dort sehr schnell langeweilig und sprang wieder von Baum zu Baum, bis ich auf der Lichtung des Lagerfeuers war.
Dort sprang ich aus dem Baum und landete schön sichtbar auf der Lichtung.
Schon von weitem sah ich Ava und verdrehte leicht genervt die Augen.

>>>>>>> Das Lagerfeuer <<<<<

Ich sah kurz zu Lucas, der mir etwas zurief und verschwand, dann blickte ich Siox wieder in die Augen.
Es war schon fast zu einfach, sie auf meine Seite zu bringen, aber das heißt nicht, dass ich gelogen hatte.
Wir alle wurden nur unterdrückt durch all die Regeln und Gesetze, die Sozialen Unterschiede, die uns von der Gesellschaft aufgedrückt wurden, sie alle hinderten uns daran etwas großes zu leisten.
Etwas zu leisten, das die ganze Welt verändern könnte.
Ich berührte Siox am Arm und übermittelte ihr damit diese Gefühle, diese Gedanken von Freiheit und das Weltbild, so wie ich es formen wollte.
Eine Welt in Frieden, ohne die "Obrigkeit", die es wagt über andere zu richten.
Eine Welt, in der die Natur jedes Lebewesens anerkannt und geachtet wurde.
Ich ließ ihren Arm wieder los und sah ihr noch immer in die Augen.
Das ist unser Ziel.
Es ist ein weiter Weg, aber unser erster Schritt wird sein sowohl die FRU als auch den Rat auszuschalten.

Ich sah ihn erstaunt an, aber ich fragte mich wie er das anstellen wollte.
Wie willst du das machen? fragte ich leise.
Dieses Gefühl was Cody mir vermittelt hatte war einfach unglaublich und ich würde alles tun um es wieder zu haben.
Aber diesmal wollte ich es nicht wieder loslassen, also musste ich tun was Cody wollte.
Außerdem hatte er rechte.
Drei Tage saß ich in einem Auto und wurde von diesen Leuten unfreundlich behandelt, nur weil ich anders war.
Wut staute sich in mir auf, aber ich versuchte diese zu unterdrücken.
Ich wollte mich nicht aufregen, da ich nicht wusste was passieren könnte wenn ich es werden würde.

Ich starrte Lucas wütend nach. Ich ballte die Fäuste und biss mir auf die Unterlippe um nicht laut loszuschreien.
Statt das Problem zu lösen hab ich nur noch alles viel schlimmer gemacht.
ich hatte mich nicht unter Kontrolle, weshalb jetzt haufenweise Sachen auftauchten.
Die meisten waren aus unserer Hütte, wie die leeren Cola Dosen, doch ein paar Sachen kamen auch von mir zuhause, so zum Beispiel mein Nachtisch.
Dieser landete genau zwischen Cody und Siox. Wütend drehte ich mich und fuhr mit einer Handbewegung über die Lichtung und die Sachen verschwanden.
Dann rauschte ich wütend von der Lichtung.

---> Lagerfeuer

Ich verdrehte die Augen, machte eine fegende Bewegung mit der Hand und der Nachttisch flog über die Lichtung und prallte gegen einen Baum.
Ich erhob mich aus der Hocke und lief ein paar Schritte.
Wir sind wohl die mächtigsten Wesen in diesem Camp, vielleicht sogar im ganzen Land und ich denke, dass wir das leicht hinbekommen.
Um die FRU auszuschalten braucht es nicht viel, ein wenig Aufruhr unter den normalen Menschen und sie können nicht widerstehen sich einzumischen.
Der perfekte Augenblick zuzuschlagen.
Das sind aber nur Ablenkungsmanöver um sie außer Haus zu haben, wenn wir ihre Anführer Ausschalten.
Eine Herausforderung dürfte der Rat werden...
Sie sind mächtig, aber auch eitel und das ist ihre Schwäche.
Es ist nur zu leicht sie zu entzweien.
Beispielweise können wir den Werwolf im Rat töten und es wie einen Vampirmord aussehen lassen.
So hetzen wir die Gattungen gegen einander aus, bis der Rat aufgerieben ist.

Ich zuckte sofort zusammen, als plötzlich der Tisch vor uns stand.
Erschrocken blickte ich zu Ava, die aber schon wieder dabei war zu verschwinden.
Schade. dachte ich und sah wieder zu Cody um seinen Worten zu folgen.
Was müsste ich dann machen? fragte ich und stand auf.
Irgendwie war ich glücklich und lächelte vor mich hin.
Es klang blöd, aber vermutlich konnte ich so meine Gabe einsetzen.

Danach geht es den Räten der einzelnen Spezien an den Kragen, wenn sie sich noch nicht gegenseitig vernichtet haben.
Und dann.. ich sah wieder zu Siox.
Dann nehmen wir uns die Menschen vor.
Diese Eingebildeten Sklaventreiber werden sehen, was sie davon haben uns in der Verbannung der Nacht gehalten zu haben.
Ein grausames Lächeln glitt über mein Gesicht.
Keine Sorge wir werden sie nicht töten, nur ihre Anführer, die Präsidenten und Könige, die Kaiser, die Papste, die Politiker und das Militär werden unser Ziel sein.
Ich hielt den Blick immer noch auf Siox gerichtet um ihre Reaktion darauf einschätzen zu können.
Wie klang es wohl der Tochter des Todes vom Massenmord zu hören?
Der Himmel?
Oder hatte die Gesellschaft ihre Natur schon soweit verdrängt, dass sie glaubt Schreie aus der Hölle zu hören?

Ich fiel in gedanken zurück zu dem Tag an dem ich Jeccy die energie genommen hatte und sie mir selbst gegeben hatte.
Dananch fühlte ich mich écht gut und zurfrieden.
Doch dieses Gefühl hatte ich schnell vergessen, da die Leute der FRU mich gefunden hatten und mich dann drei Tage in einem Auto weggebracht hatten.
Sie hatten mir kaum essen und nur sehr wenig Wasser gegeben.
Wieder wurde ich wütend.
Der Gedanke daran, den Leuten zu zeigen das es mächtigere gibt als sie selbst es waren machte mich ganz verrückt.
Ein grinsen machte sich auf mir breit.
Ja. sagte ich und gab ihm so meine Zustimmung.

Wirklich zu einfach. dachte ich und mein Grinsen wurde wieder selbstzufrieden.
Ich hab keine Zeit mehr. erkannte ich und mein Gesicht wurde wieder ernst.
Ich werde mich zu gegebener Zeit wieder mit dir in Verbindung setzen. sagte ich zu Siox.
Ich drehte mich um und rannte wieder in den Wald.
Langsam konnte ich das Bewusstsein von Cody nicht mehr unterdrücken und ich konnte es nicht gebrauchen, dass er mitten im Gespräch mit meiner neuen Komplizin aufwachte.
Mit schnellen Schritten stolperte ich weiter durch den langsam dunkel werdenden Wald.

---> Ein Pfad mitten im Wald

Verwirrt setzte ich mich wieder hin und lehnte mich gegen den Baum.
Ob es richtig gewesen war Cody zu zustimmen? solche fragen fielen mir immer etwas spät ein.
Seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen den Baum und schloss meine Augen.
Auch wenn es wenigstens einen nun im Camp gab dem es nichts ausmachte, gab es trotzdem noch andere denen es vermutlich nicht egal war.
Heute wollte ich zumindest nicht mehr zurück in das Camp, deshalb stand ich auf und lies mich von den Schatten weg tragen.
Ich dachte nur an einen sicheren Ort der hier in der Nähe war und landete plötzlich hinter einem Wasserfall.

>>>>>>>>>> Die Höle hinter dem Wasserfall <<<<<<<<<<<