Haus der Familie LaRoche.

Bevor ich flog hinterließ ich Holiday noch eine Nachricht.
Während des Fluges schaffte ich es alle Gefühle zu verstecken und eine Maueraufzubauen.
Außerdem setzte ich ein Lächeln auf.
Bei mir zuhause war zuerst eine laaaange Begrüßungsorgie bevor ich mich wieder in meinem Zimmer verschanzte.
Neville und Cosette hatten mir skeptische Blicke zugeworfen, kauften mir aber alles ab.
Nun zerbrach das Lächeln, die Mauer blieb.

Wir kamen nach einer ganzen Weile in Portland an und blieben vor Coras Haus
stehen. Ich staunte nicht schlecht, auch wenn unser Haus ebenfalls nicht ganz
klein war. Nett. Und wie kommen wir jetzt zu Cora? Klingeln und sagen "Hey, Sie kennen uns zwar nicht, aber wir würden gern zu Cora?", wenn sie nicht selbst aufmacht? fragte ich Noah und stand unschlüssig vor dem Grundstück.

Ich grinste und musterte das Haus.
Wie lange war ich schon nicht mehr hier gewesen?
Eine Ewigkeit meiner Meinung nach.
Ganz einfach
Ich bedeutete Nash mir zu folgen.
Hinter dem Haus war ein hoher Baum der bis zur Dachterrasse ging.
Diesen kletterte ich hoch und öffnete Coras Tür.
Sie saß emotionslos in ihrer Ecke, es war klar dass etwas nicht stimmte.

Ich hörte Geräusche und wusste sofort wer da war.
Es gab nur einen der den Eingang benutzte: Noah.
Was wollt ihr?, fragte ich leise.
Eigentlich war es sonst ruhig.
Meine Eltern erkannten Noah's Geruch wahrscheinlich, darum würden sie nichts machen.
Gegen Nash sicher auch nichts.

Ich folgte Noah lautlos und sah dann den Baum.
Grinsend verwandelte ich mich in ein Eichhörnchen und huschte nun auch den Baum
hinauf, bis zu einer großen Dachterrasse. Dort verwandelte ich mich zurück
und folgte Noah zu einer Tür, im Zimmer dahinter saß Cora.
Wir sind das Seelsorge-Team. meinte ich dann, allerdings ohne zu grinsen. Ihr schien es echt nicht gut zu gehen und das tat mir leid.

Langsam gingen wir in ihr Zimmer.
Ich wusste, leider aus Erfahrung, wie sie sein konnte wenn jemand nicht in ihre Nähe sollte.
Brauchst du irgendwas Co?, fragte ich besorgt.
Wahrscheinlich wünschte ich mir dadurch wieder mehr Kontakt zu ihr aufzubauen.
Unsere Freundschaft hat immerhin sehr gelitten.
Bei den Blutsbrüdern hab ich gelernt aus allem einen Vorteil zu schaffen und das tat ich gerade unbewusst.

Ich sah auf und unbewusst färbten sich meine Augen von fast schwarz zu Gold.
Noah du hast dir die letzten vier Jahre nichts draus gemacht wies mir ging., meinte ich leise.
Dann stand ich auf und lies mich auf mein Bett fallen.
Mir gehts gut Nash., sagte ich ruhiger.
Wahrscheinlich verriet mich meine Stimme gerade total.

Ich lächelte Cora traurig an und sah mich dann kurz in ihrem Zimmer um.
Ihr ging es definitiv nicht gut, wohl eher beschissen. Und sie wusste
das auch, auch wenn sie es nicht wollte. Ich seufzte, ein wenig überfordert
war ich mit der Situation schon, was aber eher daran lag, dass ich nicht wusste,
wie "schlimm" in dem Sinne die Beziehung von Cora und Noah war. Sie schien ja
ziemlich schlecht auf ihn zu sprechen zu sein im Moment.

Ich ging frustriert zum Fenster und sah hinaus.
Leider konnte ich die Wut die aufkam nicht ganz unterdrücken.
Cora wir waren 9 Jahre lang die besten Freunde.
Wieso wirfst du das hin?
Ich wusste dass ich so eigentlich nicht reagieren sollte.

Ich setzte mich langsam auf und sah zu Noah.
Weißt du ganz genau.
Dann stand ich auf und setzte mich in den Hängesessel.

Ich kam mir bei dieser Unterhaltung ziemlich fehl am Platz vor, doch ich wollte
ja hierher um zu gucken, ob es Cora auch gut ging. Und jetzt zofften sich
die beiden. Super hingekriegt, Nash, wiedermal ganz toll. Ach Leute... murmelte ich leise und setzte mich dann im Schneidersitz auf
den Boden.

Ich wollte eigentlich was antworten, stattdessen atmete ich tief durch.
Weißt du was.
Ich geh mal Nev und Cos hey sagen.
Damit verließ ich den Raum und ging zu Coras Bruder Neville.
Hey Nev.
Heeey Noah. Was machst du denn hier?, sagte der angesprochene und begrüßte mich.

Ich seufzte und zog meine Knie an.
Dann sah ich kurz zu Nash auf.
Ich könnte immer noch Nonne werden., murmelte ich.
Allerdings würde ich das wahrscheinlich nicht überleben.

Ohne es zu wollen, musste ich schmunzeln über Coras Satz.
Dann sah ich kurz Noah hinterher. Wer sind...Nev und Cos? fragte ich dann etwas irritiert nach, wobei ich darauf tippte, dass es Geschwister
oder anders Verwandte von Cora sein dürften. Aber lieber noch mal nachfragen.

Ich erzählte Neville was ich hier so tat und Cosette kam auch dazu.
Die Zwei waren früher auch gute Freunde von mir gewesen.
Und die haben mich nicht komplett verstoßen als ich zu den "bösen" gewechselt bin.
Sie hatten eine Zeit lang auch versucht Cora umzustimmen, leider erfolgslos.

Ich lächelte Nash schwach an.
Neville ist mein Bruder und Cosette meine Schwester.
Die Zwei waren auch gute Freunde von Noah, beziehungsweise sind sie sogar noch.
Im Gegensatz zu mir eben.
Ich bedeutete Nash sich zu mir zu setzten.
Die ganze Zeit Stehen war auch komisch.

Ich setzte mich zu Cora und nickte dann. Hm alles klar. dann
sah ich sie etwas unsicher an. Wenn Noah nicht mehr zu deinen Freunden gehört, warum lässt du ihn dann überhaupt mit dir reden? Ich meine, ich finde das gut. Freundschaft ist wichtig, aber es wundert mich nur. sprach
ich mal wieder direkt meine Gedanken aus und biss mir danach auf die Unterlippe.
Das kam jetzt bestimmt blöd, solche Fragen von jemandem zu hören, den man fast
gar nicht kannte. Super hingekriegt, prima.

Wir redeten eine Zeit lang aber irgendwann mussten die Zwei wieder gehen.
Ich schlich leise zurück zu Coras Zimmer, blieb aber davor stehen.
Es interessierte mich was die Beiden besprachen.
Und da ich sowieso ein gutes Gehör hatte, hörte ich einfach mal mit.

Ich seufzte wieder auf.
Keine Ahnung.
Wahrscheinlich wünsch ich mir immer noch dass er wieder so wie früher werden könnte und wir wieder Freunde werden.
Allerdings wird das ja wahrscheinlich nicht gehen. , sagte ich dann leise.
Während ich redete sah ich müde zu dem anderen Gestaltenwandler auf.

Ich legte den Kopf schief und musterte Cora betrübt.
Warum nicht? Gut, es wäre schwierig, aber wenn eure Freundschaft und das Vertrauen ineinander stark genug sind, ist es egal, auf welcher Seite man steht. sagte ich leise und sah aus dem Fenster. Langsam schweifte ich
mit meinen Gedanken ab, das Thema beschäftigte mich irgendwie.

Ich schüttelte leise den Kopf.
Da lag noch mehr daran dass wusste ich.
Cora und ich hatten bevor ich ging öfter gestritten.
Da ist nicht nur das dran Schuld, dass sie mich nicht mag wegen den Blutsbrüdern.

Ich zuckte kurz mit den Schultern.
Klar könnten wir versuchen wieder Freunde zu werden.
Aber bevor er ging haben wir wegen vielem gestritten.
Zuerst mal waren wir in der Zeit gerade wieder... etwas mehr als Freunde.
Und er hat sich aber aufgeführt als wär er der wichtigste Junge der Welt und hat sich laufend mit Mädchen getroffen.

Ich musste kurz grinsen, ließ es dann aber schnell wieder bleiben.
Tja, was soll man machen? Jungs. nun musste ich doch wieder
grinsen und biss mir auf die Lippe, um nicht zu lachen.
Dann musst du ihm mal zeigen, wo's langgeht. Außerdem hat er dich nicht verdient, wenn er sich so benimmt. oh Gott, ich kam mir gerade
ziemlich bescheuert vor, wenn ich mein Gelaber durchdachte. War ich irgendein
Ratgeber für unglücklich verliebte Teenies? Scheiße ja, war ich anscheinend.
Frustriert seufzend stützte ich meinen Kopf auf die Hände.

Nash hat verdammt nochmal recht., dachte ich mir.
Langsam merkte ich wie ich Durst bekam.
Also würde ich mir jetzt erstmal etwas zu trinken besorgen.
Um Cora konnte ich mir später Sorgen machen.
Außerdem war die ja in besten Händen.


----> Ein Einkaufszentrum in Portland