Haus der Familie LaRoche.

Ich legte den Kopf schief, als Cora plötzlich verschwand und dann mit einer
Nuss wieder auftauchte. Ich würde ja lachen, aber das ging als Nagetier nicht
ganz so gut, also versuchte ich es gar nicht erst. Als die Sonne fast verschwunden
war, änderte ich meine Gestalt und wurde zu einem kleinen brasilianischen Kauz.
Meine Sicht wurde augenblicklich besser und ich raschelte kurz mit den Flügeln.

Langsam sah ich nichts mehr und verwandelte mich in eine Fledermaus.
Meine Sicht wurde wieder besser.
Ich flog hoch zu einem dünneren Ast und hängte mich verkehrt herum hing.
Irgendwie witzig, jedenfalls besser als ne Walnuss zu essen.

Ich hüpfte auf meinem Ast etwas zur Seite, sodass ich unter Cora hockte,
die als Fledermaus kopfüber hing. Ich legte den Kopf in den Nacken und
schaute aus großen dunklen Augen zu ihr auf. Es wurde immer später, aber
durch mein dichtes Gefieder fror ich nicht und zu sehen, wie der Mond
aufging, war einfach schön, wenn auch nicht spektakulär.

Ich bemerkte zwei Jugendliche die sich mit jeweils einer Flasche Alkohol unter den Baum setzten.
Sie fingen an irgendwas zu reden und zerstörten den Moment als der Mond aufging.
Mit einem innerlichen Grinsen verwandelte ich mich am Boden in einen schwarzen Puma.
Die gab es hier nicht soweit ich wusste aber die wussten das ja auch nicht.
Ich ging langsam auf sie zu und setzte mich vor sie.
Zuerst waren sie etwas sprachlos und blieben einfach still.

Ich schuhute begeistert, als ich Cora entdeckte und hüpfte auf einen tieferen
Ast. Die zwei Menschen erschreckten sich halb zu Tode, trauten sich aber nicht,
sich zu bewegen. Neugierig verfolgte ich das Schauspiel, klackte fröhlich mit
dem schmalen Schnabel. Cora würde schon wissen, was sie da tat.

Ich drehte mich extra langsam um und sah die Zwei an.
Sie standen sehr langsam auf, wollten sich gerade entfernen als ich fauchend aufsprang.
Der Junge stieß einen Schrei aus, bei dem ich nicht gedacht hätte dass der so hoch schreien konnte, und lief dann weg.
Das Mädchen war da schon etwas tapferer, doch sie wurde mitgeschleift.
Zufrieden legte ich mich hin, den Blick zum Mond.

Belustigt schwebte ich zu der Raubkatze hinunter und verwandelte mich dann in
einen Fuchs. Neugierig sah ich den zwei Teens nach, die immernoch um ihr Leben
rannten. Dass die überhaupt noch gerade gehen konnten, bei dem Gestank nach
Alkohol war schon erstaunlich. Ich gab ein verächtliches Niesen von mir und rollte
mich am Baumstamm zusammen, um von dort aus den riesigen Mond zu bestaunen.

Ich verwandelte mich weiter in einen Wolf und sah zum Mond.
Klischeehaft ich weiß.
Aber Wölfe waren nun mal meine eigentliche Lieblingsgestalt und Monde... einfach schön.
Ich legte mich neben den Fuchs hin, den Blick nach oben.
Irgendwo hörte ich die Zwei Jungendlichen fluchen.

Ich grinste, als Cora sich als Wolf neben mich legte.
Und jetzt?, fragte ich, als ich mich wieder in einen
Menschen verwandelt hatte. Ich lehnte mich gegen den Baum und sah auf den
Wolf hinab, dann wieder zum Mond. Es war zwar ein schöner Anblick, dennoch war
es schon fast um Elf und ich war offiziell noch im Camp. Gut, ich war öfter
mal nachts nicht in der Hütte, aber so allgemein? Hoffentlich gab das keinen
Ärger.

Ich verwandelte mich zurück in einen Menschen und lehnte mich gegen den Baum.
Du kannst heute Nacht hier bleiben wenn du willst.
Wir haben 3 Gästezimmer. Noah wird auch bald wieder auftauchen.
Da bin ich mir sicher, er macht das immer so., erzählte ich und stand auf.
Ich sah fröhlich zu Nash hinab und wartete fragend ab.

Als ich beim Haus ankam waren die zwei Gestaltenwandler nicht da.
Mir soll es nicht machen, die würden wieder kommen.
Ich setzte mich auf Coras Couch und sah ein Fotoalbum durch.
Immer wieder musste ich lächeln dabei.
Erinnerungen an die alten Zeiten waren irgendwie schön.

Echt? ich stand ebenfalls auf und sah noch einmal in
den Himmel, dann drehte ich mich zurück und sah auf das große Haus hinunter.
Okay, dankeschön. dafür, dass wir uns noch nicht lange
kannten, fand ich das von Cora schon sehr zuvorkommend.

Ich grinste nur und ging dann los Richtung Haus.
Keine Ursache.
Wir liefen gemeinsam zu meinem Haus zurück und kletterten in mein Zimmer.
Dort fanden wir dann Noah vor, er sah sich ein Fotoalbum an.
Ich schmiss mich so wie früher neben ihn.
Er erschreckte sich dadurch ziemlich, was mich zum Lachen brachte.
Na was geht Noah. Genug gegessen?

Ich wusste zwar dass Nash und Cora wieder da waren, erschrack jedoch als meine ehemalige beste Freundin sich neben mir warf.
Jo alles okay. Und bei euch so? , fragte ich dann grinsend in die Runde.
Da Nash noch da war, schloss ich dass er auch hier bleiben würde.
Mich sollte es nicht stören.

Ziemlich in Ordnung, würde ich meinen. antwortete ich
und grinste, ehe ich mich vor dem Bett im Schneidersitz hinsetzte.
Cora schien schon erwartet zu haben, dass Noah wieder hier auftauchte.

Ich stand grinsend wieder auf.
Soll ich euch eure Zimmer jetzt schon zeigen?
Woher kam diese verdammt gute Laune?
Und wieso redete ich mit Noah genau wie früher?
Normalerweise müsste ich ihn ja noch anschnauzen wegen alles und jedem.

Ich sah Cora verwirrt an.
Da war wohl jemand seeehr gut drauf.
Auch ich stand auf und sah die Zwei an.
Irgendwie wusste ich schon welches Zimmer Cora mir zeigen würde.
Sie teilt den Leuten immer die Gleichen zu.

Ich erhob mich auch und grinste etwas verwirrt. Für gute Laune war ich ja
immer zu haben, aber wo Coras herkam, war auch mir ein Rätsel.
Klar, zeig her. meinte ich grinsend und streckte mich
einmal. Das ganze "Auf-einem-Baum-Gesitze" hatte meine Schultern schon etwas
verspannt. Gerade rechtzeitig konnte ich auch noch ein Gähnen unterdrücken,
dann folgte ich den beiden.

Ich bedeutete ihnen zu folgen und lief aus dem Zimmer.
Zuerst zeigte ich Noah sein übliches Zimmer, ein modern eingerichtetes in schwarz-weiß-blau, genau wie seine Wohnung.
Dann führte ich Nash zu seinem.
Dieses war in Beige-Creme-Grün Tönen gehalten.
Here we go Leute., grinste ich.

Ich ging lächelnd in mein Stamm-Zimmer.
Ja es sah noch alles so aus wie vor 3 Jahren.
Früher war ich regelmäßig hier gewesen, jetzt ja nicht mehr.
Aber Cora war wirklich gut drauf.
Vielleicht... bestand ja noch Hoffnung?
Ich könnte mit Nash reden.
Vielleicht wusste er was.

Ich betrat das Zimmer und sah mich begeistert um.
Mh, ist ja ganz nett hier. grinste ich und ließ mich
auf das Bett fallen. Cora war echt lieb und dass es ihr anscheinend auf
einmal besser ging und sie gute Laune hatte, freute mich. Als ich gähnen
musste, warf ich erstmal einen Blick auf die Uhr. Weit nach Mitternacht und
ich war heute ziemlich früh aufgestanden. Na toll.

Ich grinste die Zwei kopfschüttelnd an.
Leute ich geh dann mal.
Wenn ihr was braucht kommt einfach rüber, Bäder sind dort.
Gähnend zeigte ich auf ein paar Türen.
Dann schlich ich selbst in mein Zimmer.
Ich machte mich fertig, schmiss mich ins Bett und schlief innerhalb ein paar Sekunden.

Ich sah Cora gedankenverloren nach und wartete bis sie weit genug weg war.
Schließlich hatte sie n gutes Gehör, wenn auch kein übernatürlich gutes.
Glaubst du es gibt ne Chance dass sie mir verzeiht? , fragte ich leise.
Erst ein paar Momente danach sah ich rüber zu Nash.
Er schien müde zu sein.
Naja, ich würde sowieso gleich gehen.

Ich strich mir durch meine Haare und folgte Noahs Blick.
Dann nickte ich langsam und setzte mich aufs Bett. Bestimmt.
Sie hat dir jetzt nicht den Kopf abgerissen, du darfst hier schlafen.
Es wird nicht von jetzt auf gleich wie früher sein, aber es kann irgendwann
wieder so werden. Man waren das weise Worte für diese Uhrzeit,
gedanklich klopfte ich mir stolz auf die Schulter, musste dann aber gähnen,
ehe ich wieder zu Noah sah.

In der Nacht hatte ich einen Traum von meiner Kindheit, eher eine Erinnerung.
Damals waren wir noch im Columbia gewesen.
Mom, Dad, Nev, Cos und ich waren in einem Zoo gewesen.
Zu dem Zeitpunkt war ich 2 gewesen und hatte gerade angefangen mich zu verwandeln.
Natürlich machte ich jedes Tier nach das ich fand.
Der Anblick der anderen Leute war wirklich cool als plötzlich ein Tiger einfach da stand.