Das Haus von Daniel Preston

>>>>>>>>>> Daniels Hütte <<<<<<<<<<<<<

Wir kamen mit einem Taxi vor Daniels Haus an und mir wurde sofort mulmig zumute.
Ich gehörte hier nicht her, da der Tod für mich nicht das Ende war.
Er war nicht schlimm für mich und nun unter den trauernden zu stehen und zu sehen wie sehr sie das Mädchen vermissen würden, fühlte sich nicht richtig an.
Allerdings war ich hier um auf Daniel aufzupassen, dem es wirklich nicht gut ging.
Ungeschickt stieg ich aus dem Auto auf und stolperte schon fast, hielt mich aber an der Türe fest.
Der Fahrer holte Daniels Koffer und nahm sein Geld entgegen, ich starrte derweil noch auf das Haus.
Von innen Bewegte sich ein Vorhang und kurz darauf wurde die Haustüre aufgerissen.
Weil ich erst mal nicht im Weg stehen wollte, stellte ich mich auf die Seite und lies die stürmische Frau ihren Sohn umarmen.

Ich hatte grad den Fahrer bezahlt, als ich mich auch schon in einer Umarmung meiner Mutter wiederfand.
Sie war knapp einen halben Kopf kleiner als ich, da ich inzwischen fast so groß war wie mein Vater.
Ihr liefen Tränen über das Gesicht und doch sah sie gleichzeitig so glücklich aus.
Wahrscheinlich hatte sie Angst gehabt, mir könnte auf der Fahrt ebenfalls etwas passieren.
Nachdem ich sie losließ, drehte ich sie sanft um, sodass sie Siox ansehen konnte.
Mum, das ist Siox. Meine Freundin aus dem Camp, stellte ich sie ihr vor.
Ein Glück das meine Mutter nicht mehr aufquitschte, so wie damals bei Ava, doch sie lächelte Siox glücklich an.

Unsicher hob ich kurz die Hand hoch um Hallo zu sagen, aber aus meinem Mund kam kein Wort heraus.
Wahrscheinlich wollte ich den beiden den Moment nicht kaputt machen, deshalb lächelte ich einfach.
Nun trat auch ein größerer Mann aus dem Haus und lief auf Daniel zu.
Es war komisch zu sehen wie Daniel mit diesen Leuten umging, aber das lag daran das ich Familien nicht kannte.
Sowas hatte ich noch nie.
Ein Grund warum ich nie ein Kind haben wollte, da ich mir nicht sicher war ob ich eine gute Mutter sein könnte, da ich ja kein Vorbild hatte.
Ob Daniels Eltern wohl wussten das ich bis vor kurzem noch "Böse" gewesen war?
Hoffentlich nicht, aber rausbekommen würden sie es bestimmt.
Vielleicht hätte ich mit Daniel noch darüber reden sollen, aber er war so fertig und ich wollte nicht das er sich um solche sachen Gedanken machte.

Nach auch einer Begrüßung mit meinem Vater ging ich zu Siox und legte den Arm um sie.
Alles in Ordnung, fragte ich leise und beiläufig, da ich sah wie sie schon wieder nachdenklich die Stirn runzelte.
Sei einfach du selbst dann kann nicht schief gehen.
So hast du mich ja schließlich auch verzaubert, grinste ich schief und gab ihr einen kurzen Kuss.
Ich konnte mir denken, worum Siox Gedanken sich drehten und ich verfluchte mich dafür, dass ich nicht rücksichtsvoller für sie war.
Immerhin kannte sie keine wahre Familie und ich warf sie jetzt mittenrein in so ein Leben.

Bei dem was er sagte musste ich lächeln und wurde ein klein wenig rot um die Wangen.
Alles okay. antwortete ich und erwiderte den kurzen Kuss.
Allerdings trat ich noch immer etwas unsicher von einem Bein aufs andere und wünschte mir wirklich ein gelassenerer "Mensch" zu sein.
Aber das war ich nun mal nicht.
H-h-hallo. stotterte ich und streckte seinen Eltern die Hand hin, nachdem ich beiden kurz die Hand geschüttelt hatte griff ich sofort nach Daniels Hand, damit niemand sah, dass meine Hand zitterte.
Wieso war ich so nervös? Sie würden mich ja nicht umbringen! Wobei ich vorstellen könnte das mein Vater das mit Daniel machen würde, wenn dieser etwas blödes tat.

Ich drückte Siox Hand leicht, damit sie aufhörte zu zittern.
Freut uns dich kennen zu lernen, meinte meine Mutter und lächelte aufrichtig.
Mein Vater nickte nur und legte meiner Mutter die Hand auf die Schulter.
Ich lächelte beide kurz dankbar an, da ich mir sicher war, dass sie Siox Angst mitbekommen hatten.
Aber immerhin sagten sie uns nichts dazu, doch die Augen meines Vater ruhten nachdenklich auf mir.
Irgendwann musste ich den beiden erzählen, wie Siox so war.
Oder sie erzählte es, aber das war eher unwahrscheinlich.

Kurz versuchte ich zu lächeln, aber ich konnte es nicht halten.
Daniels nähe war das einzige, was mich noch hier hielt, ansonsten wäre das ein Moment wo ich die Flucht antreten würde.
Wie ich es immer im Heim getan hatte.
Seine Eltern drehten sich um und liefen ins Haus, ich und Daniel folgten ihnen.
Den Koffer von Daniel hatte sein Vater in der Hand.
Hoffentlich fragte er sich nicht wo meiner war, dass wäre ziemlich peinlich.
Gott alles hier war mir verdammt unangenehm!
Automatisch drückte ich Daniels Hand fester und konnte spüren wie eine Horde unruhiger umherwandelnder Seelen sich hier versammelten.
Geschockt sah ich mich um und da ich innerlich gerade mit Daniel verbunden war konnte er sie auch sehen.
Sie sahen hungrig aus.

Ich tat, als würde ich die Seelen nicht sehen und zog Siox weiter mit.
Beherrsch dich, murmelte ich leise und zog sie noch enger zu mir.
Du brauchst dir keine Sorgen machen, es wird schon nichts passieren.
Es bedeutet mir übrigens viel, das du mitgekommen bist.
Zärtlich sah ich sie an und drückte ihre Hand sanft.

Meinte er das ernst mit von wegen ich solle mich beherrschen? Das ging nicht!
Ich konnte sie nicht fortschicken, das war eben der nachteil ich zu sein.
Der Tod gehörte einfach zu mir und deshalb suchte er mich nun mal.
Leider in Form der verstorbenen.
Unter den ganzen Seelen, konnte ich auch seine Cousine sehen, die sich aber ein wenig versteckt hielt.
Daniel würde sie bestimmt nicht sehen, da er versuchte sie nicht anzustarren und sie stand weit hinter uns.
Tut mir leid aber das geht nicht. flüsterte ich etwas aufgebracht.
Es wurde kalt um uns herum und ich sah wie Daniels Mutter sich schon die Arme rieb, da sie etwas fror.
Zitternd holte ich tief Luft und versuchte die Seelen einfach fortzuschicken.
Einige gingen, andere blieben.

Noch immer versuche ich angestrengt die Seelen zu ignorieren.
Es beruhigte mich, dass meine Eltern sie nicht sehen konnte.
Aber wahrscheinlich konnte ich sie auch nur sehen, weil ich Kontakt zu Siox hatte.
Ich wollte sie nicht sehen, nicht noch mehr Tote.
Ich konnte es wahrscheinlich schon kaum ertragen, gleich meine Cousine zu sehen.
Doch trotzdem ließ ich Siox Hand nicht los, so schwer es mir auch fiel die Seelen zu ertragen.

Daniel verspannte sich und ich wollte nicht das er wegen mir litt oder sonst was, deshalb schüttelte ich seine Hand ab und brachte ein klein wenig Platz zwischen uns.
Das sollte nicht böse sein, aber er musste das nicht wegen mir sehen.
Wenn ich selbst nicht so recht damit klar kam, wie sollte er es dann?
Du musst das nicht. flüsterte ich ganz leise und kaum hörbar.
Ich trat hinter Daniel in das Haus und sah mich um.
Erst jetzt fiel mir auf, das ich das erste mal in einem richtigen Haus stand und wurde ziemlich Neugierig.

Enschlossen nahm ich Siox Hand und zog sie wieder zu mir.
Ich will das aber, murmelte ich zurück.
Bevor wir ins Wohnzimmer traten hielt ich Siox zurück.
Ich seufzte einmal schwer und fuhr mir durch das Haar und sah dann schmerzerfüllt zu der Tür hinter uns.
Siox, ich... sofort brach ich wieder ab und seufzte frustriert.
Meine Familie ist nicht grade klein, brachte ich schließlich hervor und sah sie wieder an.
Deswegen sind dort drin jede. Menge. Menschen. Die Hälfte davon kenn ich selber nicht, aber alle wissen wie nah ich meiner Cousine stand.
Das heißt, ich werd keinen Schritt machen können, ohne das jemand mit mir reden will.
In einer halben Stunde werden sich wahrscheinlich alle zurückziehen, da es sonst nur Familienstreiterein gibt.
Ich will nur das du es weißt. Ich trat an sie heran und zog sie zu mir.
Du musst jetzt nicht mit rein kommen wenn du nicht willst, murmelte ich leise.
Ich hatte nur Angst, sie in dem Gewimmel zu verlieren.
Immerhin war es wirklich beängstigend unter Fremden zu sein, dazu kannte Siox keine so große Familie wie meine.

Meine Augen wurden automatisch größer und mein Herz schlug etwas schneller, aber wie er schon sagte.
Sie wollten mit ihm reden, also nicht mit mir.
Ich würde nicht beachtet werden und könnte warten bis Daniel sozusagen wieder verfügbar war.
Nein. Ich bleibe bei dir. murmelte ich.
Kurz stellte ich mich auf Zehenspitzen und gab ihm einen ganz kleinen Kuss auf die Wange, dabei lächelte ich ihn an.
Trotzdem etwas unsicher und noch immer mit hohem Puls, folgte ich Daniel in das Wohnzimmer.
Es waren wirklich verdammt viele Leute, weshalb meine Augen gleich wieder groß wurden und sich meine Nackenhaare stellte.
Die Leute kamen und wollten mit Daniel reden, da ich befürchtete mich könnte jemand berühren und die Seele die nun hier stand und beobachtete was ihre Lebendige Familie tat, bemerken.
Ich wollte niemanden hier irgendwas über mich erklären, da ich eh nicht glaubte sie könnten das verstehen.
Außerdem war ich nur hier wegen Daniel, nicht weil ich eine Familie haben wollte.

Mit aufgesetzten Lächeln kam ich den Leuten entgegen und versuchte, die Gespräche so kurz wie möglich zu halten.
Siox ließ ich dabei nicht los und auch nicht wenige Leute wollten etwas über Siox erfahren.
Ein Grund mehr, das Gespräch noch schneller abzubrechen.
Nicht weil ich mich für Siox schämte oder so, aber erstens fragten immer die verwandten, die ich nicht mal kannte und zweitens wusste ich genau, dass Siox nur für mich hier war.
Und dafür war ich ihr unendlich dankbar, sonst würde ich das hier wahrscheinlich nie durchstehen.
In der Menge entdeckte ich plötzlich Ava, die mit meiner Mutter redete.
Innerlich fluchte ich, ließ mir aber nach außen hin nichts anmerken.
Sie musste von hier verschwinden, bevor Siox sie sah, sonst gab es wieder Stress.
Schnell drehte ich mit Siox in die andere Richtung und kämpfte mich bis an die Seite.
Gleich sind alle weg, dann hab ich Zeit für dich okay?
Würdest du schon mal aufs Zimmer gehen? Ich will noch schnell mit meiner Tante reden, dauert auch nicht lang.
Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem gesicht und lächelte sie traurig an.

---> Shadow Falls Camp/ Mensa/ Ein Tisch am Rand

Ich landete in der Küche von Daniels Haus und brauchte ein paar Sekunden, bis ich das Gleichgewicht wieder hatte.
Alle Anwesenden in der Küche drehten sich erstaunt um und ich verfluchte mich innerlich.
Hier waren auch ein paar Menschen anwesend, die keine Ahnung von uns Übernatürlichen hatten.
Ein Glück rettete mich Daniels Mutter.
Mit ihr zusammen brachte ich noch ein paar Speißen ins Wohnzimmer.
Der Verlust tut mir wahnsinnig leid. Sie war immer so lebensfroh und das sie tot ist...
Als sie mich angerufen haben konnte ich es erst gar nicht glauben.
Danny´s Mutter fing mir nun an, breit zu erzählen, wie sie davon erfahren hat und ich nickte mitfühlend, hielt aber dabei nach Danny Ausschau.

Lächelnd nickte ich, aber als mir einfiel, dass ich ja gar nicht wusste wo sein Zimmer war, wollte ich ihm noch schnell hinter her gehen.
Kurz holte ich noch einmal Luft und suchte die vollen Räume nach ihm ab.
Konnte ihn aber nicht finden, stattdessen fand ich Ava und blieb kurz geschockt stehen.
Ja sie hat mir nichts getan und hat immer versucht freundlich zu mir zu sein, aber wie ich sah wie gut sie mit den Leuten hier umging, versetzte mir einen Stich.
Sie war irgendwie teil dieser Familie, ich war das nicht.
Kurz schnappte ich nach Lust und versuchte den Drang abzuhauen zu wiederstehen, aber er wurde immer größer.
Noch hatte mich Ava nicht gesehen, da sie mit dem Rücken zu mir stand, jetzt konnte ich auch Danny sehen, er stand am anderen Ende bei einer Frau die vermutlich seine Tante war.
Etwas kratzte innerlich an mir, was mir auch einen Kloß im Hals verursachte.
Ohne irgendwas zu sagen lief ich zu der Treppe die ich am ende des leerer werdenden Flures fand.
Dort setzte ich mich drauf und wartete einfach und fragte mich ob ich überhaupt in der lage war mal so wie Ava mit Dannys Familie umzugehen.

Kurz wechselte ich tatsächlich ein paar Worte mit meiner Tante, doch bald verstand ich, wie sinnlos das war.
Sie war logischerweise total geschockt.
Also verabschiedete ich mich bald und lief hinüber zu Ava.
Bei ihr angekommen zog ich sie am Arm mit und suchte eine leere Ecke, wo wir uns unterhalten konnten.
Was um alles in der welt tust du hier?
Du weißt doch wie Siox zu dir steht und du kommst aller Ernstes nach Salt lake?
Ein falscher Schritt und deine Eltern werden dir keine Ruhe mehr lassen!
Teleportier dich zurück Ava!
Kurz sah ich nach, ob jemand uns beachtete, und als das nicht der Fall war, sah ich wieder zu ihr.

Ich kannte sie auch Daniel, wir waren Freundinnen, also hab ich jedes Recht hier zu sein.
Aber wenn das dein Wunsch ist kann ich auch gehen, kein Problem.
Und mit meinen Eltern werd ich schon fertig!
Wenn du mich suchst, ich geh zu Rita und Vic, schließlich schaff ich nicht noch einmal die Strecke von Texas bis nach Utah.
Ein wenig wütend war ich schon, auch wenn ich es verstehen konnte.
Aber ich war mit ihr auch sehr gut befreundet, also durfte ich wohl hier sein.
Mit einem leisen Plop verschwand ich und klingelte ein paar Minuten später bei Vic.
Diese war natürlich total begeistert und rief sofort Rita an, was dann schlussendlich zu einer Übernachtung zu dritt führte.
Natürlich musste ich erzählen, was so alles passiert war und erzählten den beiden auch von der Sache mit Kylie.
Und sie überraschten mich -und sich auch gegenseitig- damit, dass sie sich einig waren, die Sache ruhen zu lassen.
Irgendwann mitten in der Nacht schliefen wir mit Popcorn auf dem Schoß und vor laufendem Fernseher ein.

Da bei Vic niemand zuhause war und wir keine Lust hatten, was zu kochen, besuchten wir gemeinsam unser Lieblingscafé und beschlossen dann anschließend in den Park zu gehen.
Dabei wurde mir erst bewusst, wie sehr ich dieses Leben vermisste.

---> Ein Park

Daniel und Ava mussten hier in der nähe stehen und schon war ich zum Problem geworden.
Er wollte Ava nicht dahaben wegen mir.
Schuld machte sich in mir breit und verstärkte meinen drang zu verschwinden nur noch mehr.
Nun konnte ich auch die Tränen nicht mehr fern halten, weshalb ich mich einfach aus diesem Haus rauswünschte.
Da ich im Schatten saß, reagierten die Schatten und trugen mich in den Vorgarten des Hauses.
Als ich mich umschaute, sah ich wie hier bereits die Sonne längst untergegangen war.
Leider kannte ich mich nicht aus und wusste auch nicht wohin, deshalb setzte ich mich einfach auf den rasen unter einen Baum, der mir ein wenig Schatten noch spendete.
So würde es schwer sein mich zu sehen, da ich anfing mit den Schatten zu spielen, die verschiedene Muster zu meinen Füßen tanzten.
Das munterte mich schon ein wenig auf, aber eben nicht völlig.
Ich gehörte einfach nicht in die Welt der lebenden.
Da hatte mein Vater recht gehabt, ich gehörte zu ihm zu den Toten, aber ich wollte ihm nicht glauben.
Jetzt zerstörte ich nach und nach das Leben eines Jungen, der das nicht zu bemerken schien.
Verdammt! Ich war so Egoistisch zu glauben das wäre hier das richtige!

Ich war so ein Idiot!
Ava weg zu schicken, wenn ihre Eltern hier irgendwo waren, war das dümmste überhaupt.
Ich fummelte mein Handy aus der Tasche und überlegte, ob ich Lucas ne SMS schreiben sollte.
Obwohl er musste sich ja nich unnötig sorgen.
Doch trotzdem meldete sich mein gewissen, also schrieb ich Lucas kurz.
Er sollte wenigstens bescheid wissen.
Dann machte ich mich auf die Suche nach Siox.
Im Vorgarten fand ich sie und ohne etwas zu sagen ließ ich mich neben ihr nieder.

Wie schön und doch gleich falsch es war mich in Danny´s nähe so wohl zu fühlen.
Es war einfach nicht richtig, wenn ich mich nicht so verhalten konnte wie Ava, bei ihm zu bleiben.
Ich kam nicht mit Menschen klar und diese fühlten sich in meiner nähe auch nicht wohl, auch wenn sie es nicht zugaben.
Das lag nun mal an meiner Aura.
Nur Danny schien sie nicht zu spüren, aber die anderen mussten das.
Gerade weil sie Hexen waren, mussten sie es spüren.
Allerdings würde ich nie so sein können wie Ava, da Ava eben Ava war.
Eigensinnig, Hart, Mutig und sie konnte sich auch alleine Durchschlagen.
Ich konnte das zwar auch, aber bei mir war das eine Lebenseinstellung allein zu sein.
Sie hatte viele Freunde. Ich hatte nur Danny und war auch froh darüber, aber nicht wenn ich ihm sein Leben kaputt machte.
Wiederum würde es ihm mehr schaden wenn ich verschwinden würde, aber was wenn ich starb?
Dann würde er nichts ändern können und besser wäre es wenn es ein Unfall war.
Das würde es noch einfacher machen.
Darüber würde er hinwegkommen und vielleicht die richtige finden.
Während ich so nachdachte starrte ich ihn die ganze Zeit an.

Ich bemerkte Siox Blick und zog grinsend eine Augenbraue hoch.
Woran denkst du?, fragte ich neugierig und lehnte mich an den Stamm des Baumes.
Dabei griff ich nach Siox Arm und zog sie mit.
Sanft strich ich ihr mit einer Hand über das Haar, den anderen Arm hatte ich ihr um die Schultern gelegt.
Es war ein schönes Gefühl, einfach nur hier zu sitzen und die Ruhe zu genießen.
Auch wenn ich nicht ganz von dem Gedanken wegkam, das ich hier war wegen der beerdigung meiner Cousine.
Doch momentan fühlte ess sich nicht real an, nur dieser Moment grade.

Ihm die Wahrheit zu sagen, kam mir gerade nicht gerade Sinnvoll vor.
Schließlich hatte er andere Probleme, in die ich aber auch irgendwie verwickelt war, da musste ich ihm doch nicht noch mehr machen oder?
Allerdings konnte ich auch nicht lügen, deshalb beschloss ich einfach das Thema zu wechseln.
Du hattest mir nicht gesagt wo dein Zimmer war, deshalb hab ich auf dich gewartet. murmelte ich und sah ihm in die Augen.
Wenn ich so hier saß, kamen mir seine Augen so unendlich vor.
Wenigstens hatte ich nicht gelogen und ihm die Wahrheit gesagt, nur halt Bruchstückhaft.
Vielleicht dachte er ja, dass ich Ava nicht gesehen hatte.
Zumindest hatte er sich vorhin so angehört.
Morgen würde ich ihn vielleicht fragen oder erst ein wenig später.
Seufzend legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und schloss seufzend meine Augen.
Es fühlte sich so gut an neben ihm zu sein, aber gleichzeitig auch so verdammt falsch!

Mir war bewusst, das sie das Thema mit Absicht gewechselt hatte, doch ich drängte sie nicht.
Stattdessen hob ich sie hoch, ohne das sie den Kopf von meiner Schulter nehmen musste.
Dann muss ich dir das wohl zeigen, murmelte ich leise an ihr Ohr und grinste leicht.
Inzwischen war das Haus schon fast völlig leer, weswegen wir ungesehen nach oben gehen konnten.
Treppe hoch und erste Tür links, flüsterte ich, falls Siox immer noch die Augen zu hatte, was ich im Halbdunkeln nicht erkennen konnte.
Mit dem Fuß öffnete ich die Tür und setzte mich mit Siox aufs Bett, wo ich sie dann auch erst runterließ.