Das Haus von Daniel Preston

Ich nahm mir nur ein halbes Brötchen und eine Tasse Kaffee, so setzte ich mich an den Tisch und wartete bis Danny kam.
Dann fing ich an zu essen.
Nirgends. Lucas hat sich selbst weggebracht, also er hat bestimmt wo es hinging.
Vielleicht wäre es nicht schlecht mal nachzuschauen ob er sich selbst irgendwo in die Pampa gebracht hat. murmelte ich abwesend und knabberte an meinem Brötchen herum.

Ich schwieg erstmal und aß mein Frühstück zuende.
Einerseits würde ich wirklich gern herausfinden, wo Lucas und Ava steckten, aber gleichzeitig war das auch mein erster freier Tag ohne irgendwelche Pflichten hier mit Siox in Salt Lake City.
Als ich fertig gegessen hatte, sagte ich immer noch nichts und räumte erstmal den Tisch ab.
Die Arbeit half mir einigermaßen, mich abzulenken.
Es ist deine Entscheidung ob wir den beiden nachsollen oder nicht, meinte ich schließlich, ohne von dem Abwasch aufzusehen.

Hatte ich jetzt etwas falsch gemacht? Unsicher biss ich mir auf der Lippe herum und rutschte ein wenig auf meinem Platz hin und her.
Ehm... Wenn du nicht willst... Wir müssen nicht. Ich dachte nur d-d-das du wissen willst o-o-ob es Ava gut geht. murmelte ich und starrte seinen Rücken an.
Dieser war angespannt und ich konnte fast schon spüren das ihn was bedrückte, aber was?
Eigentlich wollte ich gar nicht mehr hier sein und doch bin ich es und das nur wegen ihm!
Sogar mit seinen Eltern hatte ich versucht zu reden, obwohl ich mich immer fragte ob mein Vater das mitbekam und ob ich ihn je mals so wiedersehen würde wie vor zwei Jahren.
Allerdings glaubte ich das weniger.
Er machte sich zwar bemerkbar, aber mehr auch nicht.
Ich wüsste auch gar nicht wie ich damit umgehen sollte, da mir Familie einfach nicht so stand.

Ich drehte mich um und lehnte mich gegen die Spüle, dabei sah ich Siox an.
Natürlich will ich wissen, ob es Ava gut geht, genauso wie ich wissen will, ob es Lucas gut geht.
Andererseits denke ich nicht, dass Ava irgendeine Gefahr droht, solange Lucas bei ihr ist.
Und Ava wird alles tun, damit Lucas nichts passiert.
Ich sah nun aus dem Fenster, mit den Gedanken allerdings woanders.
Natürlich würde ich trotzdem gerne wissen, wo die beiden nun sind, immerhin ist Lucas mein Partner und Ava meine beste Freundin.
Aber auf der anderen Seite können wir auch hierbleiben und ich zeig dir Salt Lake.
Mit der Gefahr, dass wir Ava´s Eltern begegnen und auf der anderen Seite will ich aber auch nicht, dass du dich überanstrengst mit dem vielen Schattenreisen.
Während meinen Worten nahm ich den Blick nicht einmal vom Fenster.

Unsicher sah ich Daniel an, aber dieser starrte nur abwesend aus dem Fenster, also wand auch ich meinen Blick ab.
Ich weiß nicht. murmelte ich.
Momentan würde ich gerne zu Ava gehen um zu schauen wie es bei den beiden lief, aber vielleicht wäre es wirklich nicht schlecht erst mal nach der eigenen Beziehung zu schauen, bevor man nach anderen sah.
Langsam lief ich zu Danny und umarmte ihn.
Was ist eigentlich los mit dir? fragte ich leise.

Ich antwortete nicht.
Vielleicht, weil ich meine Sorgen Siox nich auflasten wollte, aber auch, weil ich nicht drüber reden wollte.
Immermehr hatte ich das Gefühl, etwas zu verlieren, was mich zudem gemacht hatte, was ich heute war.
Meine Cousine war wie eine Schwester für mich gewesen, die Schwester die ich nie hatte.
Zumindest solange wie wir bei ihrer Familie gewohnt hatten, sprich vor Salt Lake City.
Und ab hier war es Ava gewesen und auch diese war nun fort.
Zwar nicht tot, so wie meine Cousine, aber sie würde Salt Lake nur noch mit ihren Eltern verbinden.
Ich würde sie zwar im Camp sehen, aber ich würde nicht ewig im Camp bleiben und Ava würde nicht hierher zurückkommen.
Das war mir klar, was den Schmerz nur noch größer machte.
Ich legte die Arme ebenfalls um Siox und zog sie enger an mich.
Ich konnte nicht noch ein Mädchen in meinem Leben verlieren.
Ich will nur nicht noch jemanden verlieren, der mir wichtig ist, flüsterte ich dann leise.

Das leben war vergänglich, also würde ich dazu nichts sagen.
Früher oder später würde er wieder jemanden verlieren der ihm lieb war, aber ich wollte es ihm nicht so sagen.
Das wusste er ja auch irgendwie selbst.
Beruhigend strich ich ihm über den Bauch und schloss meine Augen, während mein Kopf auf seiner Brust lag.
Ich werde dich nicht verlassen. murmelte ich leise.

Ich seufzte nur.
Also, was nun? Lucas und Ava nach oder hier bleiben?
Ich ließ Siox nun los und räumte auch den restlichen Tisch ab.
Ich brauchte momentan irgendwas, um mich abzulenken.
Sogar wenn es Hausarbeit war, aber irgendwas musste mich von meinen Gedanken ablenken.

Es nervte mich irgendwie das er so abweisend war, weswegen ich mich wieder auf einen Stuhl fallen lassen.
Wieso musste ich mir das ganze auch wieder so zu herzen nehmen??
Gehen wir zu Ava. murmelte ich und sah auf meine Hände.
Vielleicht wusste sie ja, was ich machen konnte um Danny zu helfen.
Ich konnte es ja wohl nicht.

Ich fuhr mir durch die Haare und schlug mich innerlich.
Ich war grade aber auch wieder sehr einfühlsam.
Willst du das wirklich Siox? Ich weiß, wie du zu Ava stehst.
Ich ließ den Abwasch stehen und ging zu Siox, die nun wieder auf dem Stuhl saß.
Bei ihr angekommen srich ich ihr über die Wange.