Das Haus von Daniel Preston

Ein paar Minuten schwiegen wir alle, bis meine Mutter das Wort wieder an Siox richtete.
Wenn Danny einmal angerufen hat, hat er oft von dir erzählt.
Ich verschluckte mich fast an dem Ei, was ich grade im Begriff war zu essen.
Das ist so ein Satz, welchen die Eltern immer erzählten, um ihre Kinder zu demütigen.
Bestimmt kam sie gleich mit den babyfotos um die Ecke.
Er meinte bereits, dass du keine Hexe bist, aber das Gehirnmuster hab ich erst einmal gesehen.
Halbgott, nicht wahr?
Ich griff schnell nach meinem Glas, da ich noch immer das Gefühl hatte, mich zu verschlucken.
Außerdem zitterte grade meine Hand, da ich Siox nicht gesagt hatte, das ich über sie geredet hatte.
Ich hatte Angst vor ihrer Reaktion.
Meine Mutter fasste das anders auf.
Ich will dich natürlich nicht drängen, Siox, du brauchst es nicht zu sagen.
ich bin manchmal einfach ein wenig sehr neugierig und das ist manchen Leuten ja unangenehm.

Es gab vieles was ich seinen Eltern nicht erzählen wollte und das grenzte an einem teil der Dinge, aber ich hatte mir gesagt wenn sie fragen würden, würde ich es ihnen sagen.
Aber erst mal sah ich Danny lächelnd an, er hatte also von mir geredet.
Vielleicht sollte ich ihn auch mal fragen was er so erzählt hatte, irgendwie machte mich das ein wenig glücklich.
I-i-ich bin ein Halbgott. Ja. A-a-aber eigentlich bezeichnet man unser Muster nur von Göttern abstammenden, da die Götter eigentlich keine Kinder mehr bekamen und die noch von Gottesblut existierenden nur sehr weit entfernt mit den Göttern verwandt sind. murmelte ich und holte noch einmal tief Luft, den bevor sie fragen würden, wollte ich es ihnen sagen.
Mein Vater ist... Thanathos, der Gott des... Todes. fügte ich noch hinzu und sah auf die Tischplatte und den noch immer leeren Teller vor mir.
Ich hatte Angst vor der Reaktion vor Danny´s Eltern.

Meine Eltern waren eindeutig überrascht.
Wusstest du davon Daniel?, fragte meine Mutter, sh aber weiterhin Siox an.
Ich nickte und schon fast schüchtern lächelte meine Mutter.
Wenn Daniel dir vertraut, dann tun wir das auch.
Meine Mutter griff über den Tisch und griff nach der anderen freien Hand von Siox.
Ich vertraue Danny´s Urteil und wenn er sich in dich verliebt hat, gibt das sicher Gründe.
Und kein kind kann etwas dafür, wer sein Eltern sind.
Sie spielte auf Ava auch an, da war ich mir sicher.
Apropos, genau in diesem Moment klingelte mein handy.
Der Display zeigte Vic an, doch dran war Lucas.
Ich lauschte seinem Satz und versuchte dabei, die Geräusche im Hintergrund zuzuordnen.
ich würde zu hundertprozent wetten, dass jemand geweint hatte.
Was um Himmels Willen war jetzt schon wieder passiert?

Wieder fiel ein Stein von meinem Herzen und ich lächelte Dannys Mutter an, ich hätte nicht gedacht das sie mich so aufnehmen würde.
Kaum hatte sie meine Hand berührt, spürte ich wie ihre Energie langsam in mich überging.
Sofort zog ich meine Hand zurück und starrte sie leicht schon Panisch an, sie sah plötzlich ganz bleich aus.
Oh nein! D-d-das wollte i-i-i-iich nicht. schluchzte ich und spürte wie mir die ersten Tränen kamen.
Sie war nicht Tod und noch weit davon entfernt, aber ein Großteil ihrer Energie war nun in mir.
Erschrocken sah ich Daniel an und wusste nicht was jetzt passieren würde.
Ich hatte meine Kräfte wohl doch noch nicht unter kontrolle.

Leise fluchte ich, da ich nun wirklich völlig überfordert war.
Meine Mutter war wirklich bleich geworden und Siox kämpfte mit den Tränen.
He, pschhht, bleib ganz ruhig Siox, murmelte ich und strich ihr beruhigend über den Arm.
Mein Dad machte das gleiche auf der anderen Seite mit Mum.
anschließend half er ihr hoch, weil sie grade beschlossen hatte, sich noch einmal hinzulegen.
Dabei beteuerte sie immer wieder, dass sie es Siox nicht übel nahm.
Als meine Kräfte sich entwickelt hatten hatte ich sie auch andauernd verletzt.

Mittlerweile überstieg meine Wut einfach alles! Ich stieg aus dem Auto aus, dabei hatte ich Ava noch auf dem Arm.
Mit nicht meiner ganzen kraft schlug ich gegen die Türe.
DANIEL DU IDIOT! MACH SOFORT DIE BLÖDE TÜR AUF SONST SCHLAG ICH SIE ZUSAMMEN! brüllte ich so laut, das es bestimmt alle Nachbarn hören konnten.
Drinnen hörte ich Siox weinen und Daniel sie beruhigen und wie zwei Personen weg liefen.
Was war den da los? fragte ich mich, aber irgendwie war das ja gerade auch egal! Ava ging es schlecht!

Die lauten Geräusche von Lucas ließen mich zusammen zucken.
Inzwischen hatte ich kaum noch Tränen übrig, weswegen ich nicht mehr weinte.
Doch jetzt starrte ich mit müden Augen stur grade aus.
Alles herum nahm ich nur noch wie aus weiter Ferne war.
Ich wusste nur, dass Lucas noch immer bei mir war und das war das einzigste, was für mich grade von Bedeutung war.
Trotzdem bekam ich aus den Augenwinkeln mit, wie Daniel die Tür öffnete.

Mir war das gerade völlig unangenehm und ich war einfach wütend auf mich selbst.
Ich war gefährlich, was wenn mir das mal mit Danniel passierte? Wenn ich schlief oder so?
Angst machte sich in mir breit, aber ich lies es mir nicht anmerken und nickte brav als Daniel meinte ich solle mich beruhigen.
Mit dem Handrücken wischte ich mir die Augen ab, da sich dort Tränen gesammelt hatten.
Dann hörte ich Plötzlich Lucas draußen rufen und ich bekam etwas Angst. Ob er wegen mir hier war? Leise folgte ich Daniel zur Türe und sah das Lucas Ava auf dem Arm trug und bekam irgendwie ein schlechtes Gewissen.
Daniel hatte sie wegen mir weggeschickt.
Schuldgefühle trafen mich wie ein Schlag und ich wusste nicht wie lange ich noch hier bleiben würde.

Geschockt sah ich auf Ava in Lucas Armen hinab und dann zu Lucas.
Was ist passiert??
Sofort mache ich Platz an der Tür und ließ Lucas eintreten.
Hinter den beiden standen Rita und Vic.
Kurz sahen beide zu mir und setzten ein entschuldigendes Lächeln auf.
Ich trat kurz aus dem Haus zu den beiden.
Was ist passiert?
Das soll dir Lucas erklären, meinte Vic und sah besorgt zurück zum Haus.
Und wir sollten gehen, wir sind hier sicher nur überflüssig.
Wie ich sehe hast du auch besuch.
Rita pfiff anerkennend, was ihr einen wütenden Blick von mir einbrachte.
Schreib uns, wenn es Ava besser geht.
Die beiden verabschiedeten sich und ich kehrte zurück ins Haus.

Nach kurzem Suchen fand ich das Wohnzimmer und legte Ava auf dem Sofa ab, dann rief ich wieder nach Daniel, der seinen Arsch endlich mal hier her bewegen sollte!
Ihr Mutter will sie aus der Familie werfen wenn sie weiterhin mit mir zusammen ist. sagte ich knapp, da es mich ebenfalls verletzt es auszusprechen.
Was würde sie wohl machen? Ich hatte Angst sie zu verlieren, aber vielleicht war es besser.
Jeder brauchte eine Familie! Und wenn sie noch so schrecklich war.
Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare und sah Daniel hilfesuchend an, er musste mir einfach helfen!

Ich rollte mich auf dem Sofa zusammen und starrte mit trüben Augen auf die Sofalehne.
Ich hatte keine Tränen mehr, doch mir war trotzdem noch nach weinen zumute.
Außerdem zitterte ich noch immer, da die Worte meiner Mutter noch immer in meinem Kopf herum spucken.
Ich zog die Beine noch enger an den Körper und schloss die Augen.
Jetzt, wo ich Lucas Berührung nicht mehr spürte, fühlte ich mich unglaublig einsam.
Nach ein paar Minuten umfing mich dann endlich die tröstende Dunkelheit, als ich einschlief.
Allerdings hatte ich genug Material für Alpträume, weswegen ich alles andere als ruhig schlief.

Mir wurde es jetzt endgültig zu viel und noch ohne ein Wort zu sagen lies ich mich von den schon um mich herum fliegenden Schatten wegtragen.
Wieder hatte ich nur mist gebaut und wieder war es Ava die hier auftauchte, aber wütender machte mich, dass ich eifersüchtig auf sie war, wo es ihr doch so schlecht ging.
Nicht einmal Mitgefühl hatte ich! Manchmal fragte ich mich wirklich was Daniel an mir toll fand.
Irgendwo im Nirgendwo kam ich wieder raus, aber ich war bestimmt nicht weit weg.
Dazu war ich zu kurz in den Schatten gewesen.
Jetzt stand ich an einem Waldrand und lies mich an einem Baum nieder und schloss seufzend meine Augen.

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Ich fluchte, als Siox mit den Schatten verschwand.
Doch ich konnte mich momentan nicht um sie kümmern.
Dafür sorgte ich mich zu sehr um Ava, die jetzt auf dem Sofa eingeschlafen wr und eindeutig schlecht schlief.
Ab und zu schrie sie auf und manchmal lief ihr eine Träne über die Wange.
Um sie nicht zu wecken, zog ich Lucas ein wenig weiter weg von ihr.
Sie will was machen?? Oh, verdammt, ich dachte nicht, das es so schlimm werden würde.
Unruhig fuhr ich mir durch die Haare.
Du musst wissen, dass es das Hexengeschlecht der Marley´s schon lange gibt.
Für Ava´s Mutter ist das das ein und alles. Wäre Ava nicht die einzigste Erbin, hätte ihre Mutter das schon lange beendet.
Deswegen dachte ich immer, dass die Erbin Sache ihrer Mutter zu wichtig war.
Scheinbar hab ich mich geirrt. Aber egal was du auch machst, zeig Ava das du für sie da bist.
Nichts ist schlimmer, als wenn du sie alleine lässt.
Ich seufzte noch einmal und sah zu Ava, die sich unruhig auf dem Sofa wälzte.
Ich sollte dir das nicht sagen, aber Ava... hat einen leichten Anflug von Autophobie.
Die Angst, alleine zu sein macht sie verdammt emotional. Sie wollte nicht, dass ich das sage, aber ich will nur das du das weißt.
Denn wenn sie sich für dich entscheidet -und das wird sie, ganz sicher- dann zeig ihr bitte, dass sie nicht alleine ist.
Und wenn du es doch tun solltest, dann wird Ava daran zerbrechen und dann schwöre ich dir, werde ich mir rächen.
Denn wenn Ava sich für dich entscheidet, gibt es keinen Weg mehr zurück zu ihrer Familie, verstanden?

Ich schüttelte den Kopf, dass konnte ich nicht.
Das wäre, wie wenn ich sie gerade Heiratete und wir beschließen würden drei Kinder zu bekommen!
Nicht das ich das nicht wollte, aber ich war gerade mal 17 Jahre alt und hatte mein ganzes Leben noch vor mir!
Nein Daniel. Das kann ich nicht. Sie sollte sich gegen mich entscheiden. flüsterte ich und tat mir so sehr viel mehr weh als es eigentlich sollte.
Mir traten sogar Tränen in die Augen und ich weinte eigentlich nicht! Das taten Werwölfe nicht!
Wieder fuhr ich mir durch die Haare und sah zu Ava, der es wohl nicht so gut ging.

Ich schlug die Augen auf und setzte mich auf.
Meine Atmung ging viel zu schnell und mir war eiskalt.
Suchend sah ich mich um, bis mein Blick auf Danny und Lucas lag.
Dann zog ich die Beine an, legte den Kopf auf die Knie und versuchte eine Lösung zu finden.
Immerhin schienen die beiden nicht zu wollen, dass ich mithörte, sonst würden sie nicht so weit weg stehen.

Ich fuhr mir durch die Haare und senkte die stimme, da Ava jetzt wieder wach war.
Lucas, ich weiß wie sehr sie unter ihrer Familie gelitten hat.
Sie hat öfter mal bei Rita oder Vic übernachtet, weil sie sich nicht nach Hause getraut hatte.
Ich will das nicht noch einmal zu lassen und wenn du sie wirklich liebst, dann stehst du ihr bei.
Und ich weiß das Ava dich liebt, also entscheide dich ob du es auch tust, aber wenn du dir ganz sicher bist, dass du sie nicht zu 100% liebst...
Ich beendete den Satz nicht, da ich mir sicher war, dass ich es nicht weiter brauchte.
Ich warf noch einen kurzen Blick zu Lucas, bevor ich mich neben Ava aufs Sofa fallen ließ.
Hey, wie gehts dir? fragte ich mitfühlend.

Natürlich wusste ich was Daniel von mir wollte, aber es könnte so viel schief gehen.
Was wenn ich damit einen Fehler beging? Ich liebte Ava doch! Zu 100% aber was wenn ich das Irgendwann nicht mehr tat?
Am liebsten würde ich jetzt raus gehen und ein wenig frische Luft schnappen, aber das würde Daniel wahrscheinlich falsch aufschnappen.
Aber alleine lassen konnte ich Ava nicht, dass würde mir das Herz brechen.
Ich musste für sie da sein, egal was kam.
Entschlossen ging ich zurück ins Wohnzimmer und zog Ava zu mir und legte meinen Kopf auf ihren.

Es war schon mal besser, antwortete ich mit brüchiger Stimme.
Ich war heil froh, dass Lucas wieder bei mir war.
Ich kuschelte mich noch enger an Lucas und schloss die Augen.
Doch noch immer spukten mir die Worte meiner Mutter im Kopf herum.
Wieder durchlief mich ein Zittern.
Die beiden wussten gar nicht, wie froh ich darüber war, dass ich die beiden hatte.

Ich sah zwischen den beiden hin und her.
Vielleicht solltet ihr eine Runde an die Luft gehen, schlug ich vor.
Vorallem wollte ich die beiden jetzt nicht stören, denn das problem ging nur die beiden was an.
Und ich konnte Siox suchen gehen.
Das sie so lange weg war, machte mir Sorgen.

Ich nickte und zog Ava hoch, dann führte ich sie an der Hand aus dem Haus.
Irgendwie fühlte ich mich schuldig weil ich vorhin so was zu Daniel gesagt hatte, aber ich würde Ava darauf ansprechen.
Draußen sah ich sie mir genau an und umarmte sie wieder.
Das ganze musste verdammt schwer für sie sein und das machte mich fertig.
Es tat mir im Herzen weh sie so zu sehen.

Ich lehnte mich wieder an Lucas und versuchte nicht wieder zu weinen.
Daniel hat es dir erzählt, oder?, fragte ich leise.
Also das mit der Autophobie und der Erb-Sache, stimmts?
Ich hatte mich noch immer an Lucas gelehnt, doch jetzt nahm ich einen kurzen Meter abstand, damit ich ihn ansehen konnte.
Allerdings ließ ich Lucas nicht los.

Irgendwann war es mir zu langweilig geworden, weshlab ich durch die Gegend lief und irgendwann direkt vor Daniels Haus stand.
Etwas die Straße runter standen Ava und Lucas, aber ich wollte nicht stören.
Seufzend lief ich zu dem Baum wo ich gestern Abend schon saß und lehnte mich an ihn.
Von hier aus konnte ich kaum was sehen, aber es war ruhig.
Was Daniel wohl grad machte? Vermutlich kümmerte er sich um seine Mutter.
Wieder wurde mir ganz mulmig.

Als die beiden rausgegangen waren, ging ich noch eine Etage höher und sah nach meinen Eltern.
Sie schliefen beide, was mir nur Recht war.
Ich trat anschließend aus dem Haus und fand Siox fast sofort.
Mit schnellen Schritten war ich bei und ließ mich neben ihr nieder.
Alles in Ordnung?, fragte ich leise und strich ihr über das Haar.

Betreten nickte ich.
Schließlich wusste ich nicht ob ihr das recht war oder nicht.
Tut mir leid. murmelte ich und fuhr mir durch die Haare.
langsam wusste ich nicht mehr was richtig war und was falsch war, wie denn auch?
Ich hatte ja so gut wie kein eigenes Leben mehr und mit meinem Rudel war ich auch nicht mehr unterwegs.

Es wurde Zeit, dass du es erfährst, murmelte ich.
Ich ließ Lucas los und setzte mich ins Gras. Frustriert riss ich ein paar Grashalme heraus und zerrupfte diese.
Es tut mir leid, platzte es schließlich aus mir heraus, doch ich sah nicht auf.
Damit meine ich so wirklich alles. Das du mit meinen problemen kämpfen musst und auch, dass ich die ganze Zeit nur bei dir bin.
Ich warf die Reste des Grashalmes weg und rupfte einen neuen aus.
Ich bin halt klammernd, das hab ich schon oft zuhören bekommen, murmelte ich leise.