Hütte 1 - Cody Johnson, Lucas Parker, Nash Morgan & Perry Gomez

Ich wills hoffen. murmelte ich.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht, wie ich mich fühlen würde, wenn ich Jemanden tötete.
Ich, der sich immer in jede Situation hinein fühlen und denken könnte, der mit der Psyche eines Menschen so vertraut war, wie jeder Psychologe hatte nicht die leiseste Ahnung.
Die meisten würden sagen dass man sich dann schrecklich fühlte, aber ich war mir da nicht so sicher, ob das auch bei mir der Fall wäre.
Ich sah zum Kühlschrank, dessen Tür sich dann wie von selbst öffnete und ließ die letzte Cola Dose zu mir schweben.
Wenn Lucas Recht hatte würde sich mein Leben noch mehr verändern und wie ich das sah nicht gerade zu Schlechteren.
Ich öffnete die Dose und trank ein paar Schlucke.
Cola hatte eben noch nie Jemanden geschadet.

Grinsend sah ich Cody zu.
Das wird schon werden. sagte ich mit fester überzeugung.
Ich wusste nicht wie es war eine Gabe zu haben und dafür eine solch große verantwortung mitzubringen, aber ich konnte mir vorstellen, dass es nicht leicht war.
Wie klappts mit den Gedanken? fragte ich ihn.
Allein dafür brauchte er schon eine menge verantwortung.

Ich stellte die Dos auf dem Tisch ab.
Also die Gedanken von einer Person kann ich schon abblocken.
Außerdem hab ich rausgefunden, dass ich per Gedanken komunizieren kann. sagte ich wieder grinsend.
Und das alles hatte ich mit Cora herausgefunden, wie mir nun aufging.
Seltsam...
Ich nahm wieder die Dos und trank sie leer, dann ließ ich sie zum Mülleimer fliegen.

Das klang ja mal Interessant.
Und wie machst du das? Ich mein redest du dann einfach per gedanken mit anderen? fragte ich Neugierig.
Interessiert lehnte ich mich nach vorn und sah ihn erwartungsvoll an.

Ja so kann man das wohl nennen. antwortete ich lächelnd.
Ich schicke meine Gedanken dann in den Kopf des Anderen und der muss seine Antwort dann nur denken.
Ich zuckte kurz mit den Schultern.
Das hab ich zufällig rausgefunden. meinte ich noch lächelnd.
Im Prinzip stimmte das ja auch.
Dass ich dabei einen gewissen Werwolf fast umgebracht hätte musste es ja nicht wissen.
Das kann praktisch sein, wenn man mit Jemandem reden will, ohne dass die anderen es mitkriegen. überlegte ich laut und ließ den Stift wieder schweben.

Ich nickte und lehnte mich wieder zurück.
Klingt cool. grinste ich.
Sollte ich wissen mit wem du reden möchtest ohne das es jemand mitbekommt? fragte ich grinsend mit erhobenen Augenbrauen.
Eigentlich wollte ich ihn nur ein wenig ärgern.

Ich legte den Kopf ein wenig schief und sah ihn an.
Hmm.. nein eher nicht. antwortete ich dann lächelnd.
Ich machte eine kleine Bewegung mit dem Finger und der Stift fing an zu routieren wie die Rotoren eines Helikopters.
Das würde ja die Wirkung zerstören, wenn du es wüsstest.
Dann stoppte ich den Stift und hielt ihn waagerecht in der Luft.
Ich machte eine schleudernde Bewegung und der Stift flog mit der Geschwindigkeit eines Pistolenschusses auf die Wand zu, wo er dann stecken blieb.
Hm. sagte ich, zuckte mit den Schultern und stand auf.
Ich ging in mein Zimmer und holte mein kleines Notizbuch aus meiner Tasche.
Danach ging ich zurück ins Wohnzimmer, riss den Stift im Vorbeilaufen aus der Wand und setzte mich auf das Sofa.
Kommen hier eigentlich öfters Vampiere von Außerhalb vorbei? fragte ich beiläufig, als ich das Buch aufschlug.

Ich sah Cody nach und beobachtete den Stift in der Wand.
Hammer. dachte ich mir.
Aber als dann seine frage kam, verwirrte es mich ein wenig.
Eigentlich dürfen Vampire von außerhalb nicht hier her kommen, aber manche tun es trotzdem. Wenn sie erwischt werden, haben sie ein Problem. erklärte ich.
Ich hatte zwar selbst schon den einen anderen Vampir erwischt, habe sie aber rennen lassen, auch wenn es gegen die Regeln ist.

Ich nickte kurz.
WENN sie erwischt werden. wiederholte ich und betonte das wenn.
Ich senkte mein Blick auf das Notizbuch und fing an etwas hinein zu schreiben.
Mein Notizbuch war kein Tagebuch, wie einige vielleicht vermuten würde, obwohl man das vergleichen könnte.
Ich schrieb für mein Leben gern Geschichten, fast so gern, wie ich sie las, und versuchte mich daher zum dritten mal an einem Buch.
Was genau ich zu diesem Zeitpunkt hinein schrieb weiß ich nicht mehr, aber ich weiß noch ganz genau, worum es in dem Buch ging: Das Buch handelte von einem Jungen, der, wie er herausfindet zu einer uralten Gattung gehört, den Flüsterern. Diese Flüsterer besitzen die angeborene Fähigkeit sich unsichtbar zu machen und anderen Leuten Dinge einzuflüstern und sie damit zu manipulieren, wie eine Art unsichtbares Gewissen.
Eine interessante Parallele zu meinem wirklichen Leben nicht wahr?
Er war ein übernatürlicher, ich war ein übernatürlicher, meine Situation machte es mir einfach die Gefühle des Jungen zu beschreiben, da ich meine eigenen nieder schrieb.
Das ist auch der Grund, weshalb man es mit einem Tagebuch VERGLEICHEN könnte.

Noch immer verwirrt schaute ich zu ihm rüber.
Soll das heißen es ist dir einer über den Weg gelaufen? fragte ich vorsichtig.
Wenn es so war, könnte es ja sein, dass es der war, der Holiday entführt hatte.
Klar vielleicht wollte er es nur so wissen, aber wie im Namen der Götter will er sonst darauf kommen?
Ich sah wie er etwas in das Buch schrieb, dass er in der Hand hielt, aber ich beschloss erst mal nicht nach zu fragen.
Erst wollte ich wissen wieso er mich so etwas fragte.

Nein es hat mich nur interessiert. sagte ich und lächelte ihn kurz an.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal warum ich das fragte.
Um genau zu sein war es, als hätte Jemand anderes gefragt, Jemand der neben mir saß und als hätte ich nur zugehört.
Ich runzelte die Stirn über diesen Gedanken und schrieb weiter.

Grinsend stand ich auf und lief ein wenig umher.
Also falls du einem begenet bist... Ich hab auch schon den einen oder anderen hier rum schnüffeln gesehen und ihn nicht ausgeliefert, aber im normalfall sollten es die Camper wirklich tun. Manche haben wirklich Angst vor den Blutsbrüdern oder so. erklärte ich weiter, während ich durchs Zimmer stiefelte.

Ok ich werds mir merken. sagte ich immer noch schreibend.
Mit einem seufzen ls ich mir noch einam das Geschriebene, was auch immer es war , durch und schloss dach Buch schließlich.
Ich frag mich... murmelte ich und sah kurz zur Wand, in die ich eben den Stift gerammt hatte.
Könnte ich es mit meinen Gaben vielleicht mit einem Vampir aufnehmen?
Verschiedene Szenen schossen mir durch den Kopf, als hätte ich sie mir schon für diese Frage zurecht gelegt und jede war brutaler als die Vorherige.
Erneut schüttelte ich den Kopf über meine Gedanken und brachte das Buch zurück in mein Zimmer, den Stift behielt ich aber vorerst bei mir.

Ich lief Cody nach und lehnte mich in seinen Türrahmen.
Meine Arme vor der Brust verkreuzt und die Knochel verschrenkt.
Was fragst du dich? fragte ich und setzte wie immer ein Lächeln auf die Lippen.
Irgendwie war der heutige Tag nicht so meiner, aber ich versuchte es mir nich anmerken zu lassen.

Ich sah kurz mit abwesendem Blick aus dem Fenster meines Fensters und riss mich dann zusammen.
Seit dem ich am See ausgerastet war hatte sich irgend etwas verändert, aber ich konnte nicht sagen was.
Ich drehte mich zu Lucas um und lächelte kurz, wobei ich damit kämpfte mich selbst und meine eigenen Gedanken wieder unter Kontrolle zu bringen.
Ach ich hab mir nur vorgestellt, was passieren würde, wenn ich so einem Vampir über den Weg laufen würde. antwortete ich kurz und zuckte mit den Schultern.

Nun wurde aus meinem grinsen ein Lachen.
Dann würdest du ihn in die Luft schleudern und mit dem Kopf zum Boden auf irgendeinen Baum aufhängen. sagte ich und machte mit meinen Armen einige gesten dazu.
Ich versuchte Cody nur etwas zum Lachen zu bekommen, denn irgendwie schien er mir so, als ob er das so langsam mal gebrauchen könnte.

Ich prustete los.
Das is ne gute Idee, die muss ich mir merken. sagte ich grinsend.
Nicht, dass es wirklich hilfreich wäre in so einer Situation, der wäre es eigentlich effektiver-
Klappe Kopf! unterbrach ich meine Gedanken.
Mach dich n bisschen locker, das is nämlich der Grund warum wir heute so komisch drauf sind, nich der Ausraster am See!
Ich bemühte mich Lucas nichts von meinem inneren Streit mitkriegen zu lassen und lächelte einfach weiter.

Ich lachte ebenfalls, zumindest solange bis mein Handy anfing zu kliegeln.
Ja. meldete ich mich. Kurz telefonierte ich mit Justin einem anderen Werwolf, der meinte die Mensa wäre schon ziemlich voll.
Wie aufs Stichwort begann mein Bauch zu knurren, deshalb legte ich schnell auf.
Hunger? fragte ich Cody mit hochgezogenen Augebrauen.

Klar. sagte ich lächelnd und zuckte mit den Schultern.
Ich steckte den Stift, fragt mich nicht wieso, in meine Hosentasche und ging an Lucas vorbei ins Wohnzimmer, öffnete die Hüttentür und ging in Richtung Mensa.
Eigentlich hatte ich kein Hunger und ich lief mal wieder Gefahr von Hunderten Gedanken außer Gefecht gesetzt zu werden, aber etwas in mir war sich sicher, dass das diesmal nicht der Fall sein würde.
Froh über das neue Selbstvertrauen in wenigstens dieser Beziehung ging ich lächelnd weiter.


---> Mensa, Ein Tisch am Rand

Grinsend lief ich ebenfalss in die Küche um dann Cody in die Mensa zu folgen.
Irgendwas hatte ich vergessen. dachte ich.
Schultern zuckend lief ich nochmal schnell zurück in mein Zimmer und legte mein Handy auf meinen Nachttisch.
Dann joggte ich wieder zur Hüttentür und folgte Cody zur Mensa.

>>>>> Mensa, Ein Tisch am Rand <<<<<<<

Ich kam endlich an der Hütte an.
Am liebsten hätte ich mich ins Bett geworfen, aber so müde war ich dann doch nicht.
Immer noch konnte ich es nicht glauben, dass ich mitten in einem Wald eingeschlafen war.
Ich ging in mein Zimmer und zog mich rasch um.
Als ich wieder raus kam hatte ich ein schwarzes Shirt und eine ebenfalls schwarze Badehose an.
Seltsam für mich, da ich zwar immer dunkle Sachen trug, aber niemals ausschließlich schwarz.
Heute hatte ich aber das Gefühl, dass es das richtige war.
Ich verließ die Hütte wieder und trat hinaus auf die aufgeheizte Veranda, wo ich im hellen Sonnenlicht kurz blinzeln musste.
Ich wandte mich zum gehen und lief in die Richtung zum See.

---> am Ufer

(--->von der Mensa)

Ich kam in Hütte Nr. 1 an und ließ mich auf mein Bett fallen.
Es war zwar nicht ungewöhnlich, dass es Streitereien gab, doch dass
manche Dinge so ausarteten, wie bei Cody und Laney war schon
in meinen Augen Besorgnis erregend. Doch ändern konnte ich es jetzt
auch nicht. Ich drehte mich auf den Bauch und holte meinen Zeichenblock
hervor. Die vielen vollen Seiten überblätterte ich und begann mit
einem meiner Bleistifte auf einem neuen Blatt die Umrisse eines
Menschen zu zeichnen. Ich wusste noch nicht, was genau es werden sollte,
aber heute hatte ich genügend Zeit, um zu experimentieren.

>>>>>>> Ein Tisch <<<<<<<<

Wütend schmiss ich die Türe hinter mir zu.
Dieser Typ war doch echt das letzte. Was dachte er sich?
Sich einfach so an sie ranzumachen.
Wusste er ob sie nicht schon jemanden hatte???
Nein wusste er nicht, also sollte er sie gefälligst in ruhe lassen.
ARGH!!! wütend und voller aggresionen schmiss ich mich auf die Couch, aber nicht ohne mir vorher einige Bierdosen aus dem Kühlschrank zu holen.

Irritiert sah ich von meiner Zeichnung auf und entdeckte einen
ziemlich wütenden Lucas.
Vorsichtig folgte ich ihm mit Blicken und setzte mich dann im
Schneidersitz auf mein Bett, sodass ich ihn besser sehen konnte.
Wohl nicht so ein guter Tag?
fragte ich mit meiner übliche guten Laune und wartete schon auf einen
Todesblick, woran man sich aber als ewiger Optimist gewöhnte.

Mit finsteren Blick wendete ich mich an Nash.
Nein nicht wirklich. brummte ich und stand auf.
Langsam lief ich zu Nashs zimmer und lehnte mich in den Türrahmen.
Was machst du schon hier? fragte ich ihn und versuchte Ava einfach für einen Moment zu vergessen.
Eins wusste ich, wenn ich nachher zu der Wandergruppe ging und er da dabei war, konnte er sich was anhören.
Er sollte einfach die Finger von ihr lassen.
Sie gehörte mir, außerdem konnte er es mit mir eh nicht aufnehmen.