Die Hütte 5 von Sioxeas, Kylie, Anjanka und Helena

Ich hatte Cody bemerkt, hatte aber nicht damit gerechnet das er wirklich herein kommen würde.
Sein Gesichtsausdruck hatte was komisches, weshalb ich sofort nur noch an eine Mauer dachte.
Lucas hatte mir das mal erzählt und ich wusste das er so nichts mehr sehen konnte.
Zumindest hoffte ich das.
Entspannt stand ich auf und verschränkte meine Arme, dabei sah ich Cody genervt an.
Was willst du hier? fragte ich ihn ohne jegliche regung in mir.

Ich hob den Kopf, als Luke herein kam.
Sofort entgleisten meine gesichtszüge, doch ich fing mich schnell wieder und presste die Kiefer aneinander.
Siox schien nicht überrascht ihn zusehen, wahrscheinlich hatte sie ihn gespürt.
Ich wandte meinen Blick wieder zu Luke und musterte ihn.
Aus diesem gespräch hielt ich mich lieber raus, dass war eine Sache zwischen Siox und Luke.
Leicht drückte ich ihre Hand, als Zeichen dass ich sie nicht alleine lassen würde.

Ich verschränkte die Arme und lehnte mich mit der Schulter an den Türramen.
Dann hatte dieser Rabenvater von Gott doch tatsächlich eingegriffen.
Ich fragte mich, ob er nun Probleme mit den anderen Göttern bekam.
Ach, ich wollte eigentlich nur sehen, wie es dir auf deinem eigenen Weg so geht...
Und ganz ehrlich Siox, du hast schon mal besser ausgesehen.
Mein Blick wanderte zu Daniel und ebenso meine telepathische Aufmerksamkeit.
Siox hatte eine Mauer aufgebaut, also ließ ich sie mit ihren Gedanken erst einmal allein.
Ich hob eine Augenbraue, als ich die zahlreichen Manipulationen sah.
Sie waren sehr gut ausgearbeitet, wenn auch etwas instabil.
Er könnte sich irgendwann zurückerinnern.
Aber wie das so aussah, stand der arme Junge wirklich unter ständigem Einfluss.
Wahrscheinlich von einem Vampir und da er meines Wissens nach Aprils Schützling war, plus die Tatsache, dass er in ihrer Wohnung war, entschied ich, dass sie es gewesen sein musste.
Mein Blick löste sich von dem Jungen und ich musterte wieder Siox.

Irgendwie glaubte ich ihm nicht so ganz, aber das lag wohl eher daran, dass ich Luke gar nicht mehr traute.
Tja. Wie du siehst geht es mir bestens auf meinem eigenen Weg.
Meine Stimme zitterte zum Glück nicht und auch wütend wurde ich nicht, was mir sehr recht war.
Allerdings war das gelogen.
Mit ging es nicht gut.
Ich wusste noch immer nicht was ich machen sollte, aber eins wusste ich und das war nicht gerade fair.
Daniel hätte für mich seinen Traum bei der FRU zu Arbeiten aufgegeben, aber ich würde meine Ziele nicht fallen lassen und das auch nur, weil ich nichts anderes erreichen wollte.
Ich musste nicht ewig Leben oder eine schöne Familie haben, dass konnte mich auch gar nicht Glücklich machen.

Ich sah Siox aus den Augenwinkeln an und starrte dann auf einen Punkt über Cody´s Schulter.
Aus irgendeinem Grund fiel mir ein, dass er ja Gedanken lesen konnten, weshalb ich anfing im Kopf eine Melodie zu summen.
Das Gespräch ging nur Siox und Cody etwas an, ich war nur hier, weil ich Siox nicht wieder alleine lassen wollte.
Und so gerne ich sie auch vor Luke beschützen würde, ich wusste, dass ich das nicht konnte.
Da ich mit meinen gedanken bereits wieder abdriftete, summte ich leise die Tetris Melodie.

Ich sah sie kurz misstrauisch an, zuckte dann aber mit den Schultern.
Ich betrat das Zimmer und machte es mir auf einem Stuhl bequem, der in der Ecke des Zimmers stand.
Weißt du was ich interessant finde Siox?
Niemand scheint sich daran zu erinnern, was innerhalb der letzten paar Wochen passiert ist.
Noch dazu siehst du etwas...sagen wir maltretiert aus.
Da stellt sich mir die Frage, ob du nicht etwas über den plötzlichen Gedächtinsschwund weißt, der die FRU und das Camp heimgesucht hat!?
Ich wusste natürlich, was passiert war, aber euch zu erklären, warum ich diese Frage stellte würde zu lange dauern und die Hälfte von euch würde es dennoch nicht begreifen.

Langsam fragte ich mich ob er mich wirklich für so blöd hielt.
Er wäre ja wohl kaum hier, wenn er nicht schon vorher gewusst hätte das sowas passiert war.
Ich denke das weißt du ganz genau und wenn du das weißt, dann weißt du nun auch, dass du unrecht hattest.
sagte ich, während er es sich auf dem Stuhl bequem machte.
Dabei hatte ich gehofft er würde wieder gehen.
Noch immer mit verschränkten Armen drehte ich mich zu ihm um und sah ihn weiterhin an.
Das einzige was ich mich fragte war: Was wollte er hier?

Ich konnte mich nicht lange auf diese Melodie konzentrieren und lauschte doch den beiden wieder.
Was Luke da sagte, war mir natürlich auch aufgefallen doch ich glaubte den grund zu wissen, was passiert war.
Automatisch fing ich im Kopf wieder an zu summen, um diese Gedanken los zu werden.
Ich bewunderte Siox dafür, dass sie noch so ruhig und beherrscht war.

Ja ich weiß, was passiert ist. sagte ich nickend und sah zum Fenster.
Dann lächelte ich und sah sie wieder an.
Und nein, ich hatte keines Wegs Unrecht.
Dein Vater hat dich vor dem Tod gerettet und dich nicht wiedererweckt.
Du bist also sterblich und diese Rettungsaktion deines Vaters zeigt, dass er dich nicht wiederbeleben würde.
Sonst hätte er abgewartet und es später getan.
Ich legte den Kopf ein wenig schief und meine Miene wurde wieder ernster.
Auf mehreren Weisen bin ich ihm zu Dank verpflichtet, weißt du?
Ich hoffe er findet gefallen an den vielen Toten, die bald sein Reich durchschreiten.
Und wenn nicht ist mir das auch egal.

Nun hatte er aber doch einen Fehler gemacht.
Tut mir leid, aber es ist nicht sein Reich. Es ist das von Hades und er lebt im Gewissen Sinne überall. Außerdem heißt es nicht das er ihnen begegnen würde, schließlich sucht er die auf erden gebliebenen Seelen und bestraft diejenigen die versuchen aus dem Hades zu fliehen.
Korregierte ich ihn.
Und was willst du nun ausgerechnet bei mir, wenn du doch eh weißt was passiert ist?
Es gibt noch genug die bescheid wissen.
Erinnerte ich ihn, nicht das er dachte, er könne hier im Camp seine Show von vorn abziehen.
Außerdem wollte ich nun endlich wissen warum er hier war.
Nur um sich zu vergewissern? Das konnte ich irgendwie nicht glauben, dass sah ihm auch nicht gerade ähnlich.
Und zurückhaben wollte er mich sicher auch nicht.
Ich war ja nur Mittel zum Zweck gewesen, auch wenn ich nicht wüsste was ich sagen würde, wenn er es mir nochmals anbieten würde.
Das war das unfaire, dass mich vorhin beschäftigt hatte.
Daniel würde alles aufgeben, aber ich würde es vielleicht nicht.
Der Gedanke deprimierte mich.

Ich beobachtete Siox und bemerkte daher auch, dass irgendwas sie deprimierte.
Ohne auf Luke zu achten legte ich den Arm um sie und lächelte sie leicht an.
Dann richtete ich meinen Blick auf Luke, der es sich noch immer bequem auf dem Stuhl gemacht hatte.
Auch mich interessierte es, warum genau er hier war, schließlich hatte er Siox ja rausgeschmissen.
Und es wäre eine seltsame Wendung, wenn er sie nun wieder zurück haben wollte.
Noch immer schwieg ich und sah Luke nachdenklich an.

Oh ja natürlich. pflichtete ich ihr bei.
Es ist Hades Reich.
Großer Mann dieser Hades...hasst die Unterwelt fast so sehr, wie seine Brüder...tragisch.
Ich faltete die Hände hinter meinem Kopf und sah kurz zur Decke des Zimmers.
Ich denke ihr wollt wissen, warum ich hier bin. stellte ich fest und entschied sie nicht länger auf die Folter zuspannen.
Tja, der Grund ist vollkommene Willkür.
Es gibt keinen tieferen Sinn in meiner Anwesenheit, ich wollte nur noch ein letztes Mal durch dieses...Camp laufen.
Ich war mir nicht einmal sicher, ob das Ganze eine Lüge war.
Es gab keinen wirklichen Sinn, außer vielleicht Kim ein wenig vorzubereiten.
Natürlich konnte uns das Camp Schutz und Unterkunft bieten, aber Grund genug war das nicht.

Langsam aber sicher nervte Luke mich.
Und da dachtest du mal. Hey geh ich doch mal zu Siox und kuck ob sie jetzt total am Boden zerstört ist weil ich böser böser Junge sie ja rausgeschmissen hab.
Antwortete ich mit sehr Sarkastischem unterton.
Es gefiel mir nicht das er hier war und es war mir egal, ob er das nun wusste oder nicht.
Er sollte einfach verschwinden und mich und Daniel in ruhe lassen.
Schließlich hatte er weder mir noch Daniel was zu sagen und ich ihm auch nicht.
Ich hatte ihm schon alles gesagt was ich wollte.
Allerdings müsste Kim hier auch irgendwo sein, was mir imgegensatz sehr gefiel.
Schließlich hatten wir noch eine Rechnung offen.
Ein kurzes Lächeln huschte über mein Gesicht, aber ich lies es gleich wieder verschwinden.
Daniels Arm auf meiner Schulter tat gut, daher lehnte ich mich ein Stück näher an ihn, auch wenn es kurz weh tat die Bilder wieder zu sehen, wie er Ava küsste.
Schnell verdrengte ich sie und dachte wieder an die Mauer.

Siox sarkastische Bemerkung ließ mir ein Lächeln über die Lippen gleiten.
Ich lächelte weiter in mich hinein, während ich das Gespräch der beiden verfolgte.
ich hoffte nur, dass Luke schnell wieder gehen würde und Siox einfach in Ruhe lässt.
Er sah doch genau, dass sie auf ihn verzichten konnte, doch ich sagte nichts.
Schließlich musste ich Luke nicht noch mehr gegen mich aufhetzen, doch auch wenn hier kein küchenmesser war, hatte ich Respekt vor ihm.
Wieder fing ich in Gedanken an, ein lied zusummen, doch mir fiel nicht ein, wie es hieß.
Damit ich an nichts wichtiges dachte, konzentrierte ich mich auf die Namenssuche des Liedes.

Ich lachte kurz auf und sah sie dann mit einer gehobenen Augenbraue an.
Das wäre ein bisschen arrogant findest du nicht?
Ich verschränkte wieder die Arme vor dem Körper und lehnte mich zurück.
Nein, ich kam her, weil ihr beiden die einzigen wart, die sich noch erinnern und dabei waren, als dein Dady seine Show abgezogen hat.
Ich wollte nur etwas.. recherchieren und darum danke für eure geistige Offenheit.
Bei dem letzten Satz sah ich kurz zu Daniel hinüber, da er seine Gedanken nicht abgeschirmt hatte.
Ein Lied zu denken war erschwerend aber nicht wirklich hilfreich.
Das wollte ich ihm damit klar machen.
Ich stand auf und ging zur Tür.
Dann aber blieb ich stehen und sah noch einmal über die Schulter zu ihnen zurück.
Cody will, dass ich euch sage, der einzige Weg eure wichtigen Gedanken zu verbergen ist ein Labyrinth aus den unwichtigen zu erdenken.
Dann, fast sicher, dass sie das sowieso nicht hinbekommen würden ohne die Tipps eines Telepathen, ging ich.

---> Wasserfall

Als er endlich weg war, lehnte ich mich richtig gegen Daniel und seufzte.
Das ganze war doch zu verrückt werden oder?
Immer wenn ich dachte ich könnte ein wenig Luft holen, kam was anderes dazwischen und das nervte mich gerade wirklich.
An was hast du gedacht während er da war? fragte ich Daniel vorsichtig.
Es sollte sich nicht wie ein vorwurf anhören, das tat es auch nicht.
Aber er könnte es falsch verstehen, was ich aber nicht glaubte.
Zumindest hoffte ich das.

Ich kurz sah ich an die Decke und dachte nach.
Hmmm... ab und zu ist ein Gedanken durchgekommen glaub ich, aber ansonsten hab ich meist an irgendwelche lieder gedacht.
Aber das scheint ihr nicht sonderlich gestört zuhaben, sagte ich zerknirscht.
Er hatte diese ganzen Infos nur bekommen, weil ich meine Gedanken nicht genügend schützen konnte.
Aber vielleicht wusste er jetzt genug, um Siox endlich in Ruhe zulassen.

Ich stellte mich vor ihn und sah ihn an, dabei schlichen sich noch immer wieder diese blöden Bilder in mein Kopf.
Denk beim nächsten mal an eine Mauer. Lucas meinte dann hätte er es schwer durchzukommen. sagte ich.
Irgendwie wurde mir seine Nähe nun doch ein wenig unbehaglich, deshalb lief ich aus dem Zimmer in die Küche, dort nahm ich mir ein Glas und füllte Wasser rein.
Nur um etwas zu tun trank ich etwas davon.
Wollen wir irgendwo hingehen? fragte ich ihn, da ich nicht mehr hier bleiben wollte.
Iregndwie fühlte ich mich hier gefangen.

Ich stand ebenfalls auf und lief Siox nach.
Im Türrahmen der Küche blieb ich stehen und lehnte mich dagegen.
Klar, können wir gerne machen, antwortete ich und lächelte leicht.
Noch immer wunderte es mich, dass Siox mir so leicht vergeben hatte, schließlich hatte ich vor ihren Augen meine beste Freundin geküsst.
Doch ich schob diesen gedanken beiseite, im Moment wollte ich einfach nur die Zeit mit Siox genießen.
Wenn möglich ohne Probleme.
Hast du auch schon einen Ort im Sinn?, fragte ich und sah sie abwartend an.

Kurz überlegte ich, aber bevor wir gingen interessierte mich noch etwas.
Was hast du gefühlt, als du Ava geküsst hast? fragte ich ihn vorsichtig.
Klar er stand unter Manipulation, aber das hieß ja nicht, das er es gut fand oder?
Dabei sah ich ihn nicht an, da ich es nicht konnte.
In den Ecken wurde es etwas dunkler, da ich mich noch immer nicht wohl fühlte und die Schatten darauf reagierte.

Ich bemerkte nicht, wie die Schatten sich verdichten.
Lieber stieß ich mich vom Türrahmen ab und stellte mich nah vor Siox.
Freundschaft. Nichts als Freundschaft.
Liebe war eindeutig nicht vorhanden. Weder von meiner Seite noch von ihrer.
Sanft legte ich ihr die Hände auf den Rücken und zog sie enger an mich heran.
Der Kuss war... gut, aber nichts im Vergleich zu deinen.
Sanft küsste ich sie und es fühlte sich viel besser an als der von Ava.

Unwillkürlich zuckte ich zusammen.
Einmal wegen des Schmerzes, der mein Rücken rauf ging als er mich dort berührte und einmal,
weil ich mir nicht ganz sicher war ob es gut war ihn so nahe an mir zu haben.
Doch als er mich küsste verflüchtigten sich die Zweifel.
Nach dem Kuss fuhr ich ihm verträumt über seine Gesichtszüge, um mir wirklich alles zu merken.
Ich hoffte nur das es richtig war was ich tat.

Ich hatte ihr zusammen zucken sehr wohl gespürt und dachte erst, dass sie den Kuss unterbrechen würde, doch dann fiel mir ihre Wunde am Rücken wieder ein.
Egal, wohin wir gehen, vorher machen wir noch einen Abstecher zur Mensa.
Du brauchst dringend Nektar, kündigte ich an und griff nach ihrer Hand.
Da die FRU sich ja nicht daran erinnern konnte, dass sie Siox suchten, konnten wir auch beruhigt im Camp herum wandern.

Ich wollte jetzt nichts essen oder trinken.
Würde ich etwas von den Göttlichen Speisen essen, würde ich wieder klar denken können und ich hatte Angst ihm wieder aus dem Weg zu gehen.
Ich wollte so gesund werden.
Nein lass Mal. sagte ich und sah ihm in die Augen.
Ist alles okay. sagte ich, wenn bedachte, das ich geschlagene zwei Tage weder was gegessen noch getrunken hatte.
Vermutlich würde mir auch bald schwindelig werden, aber momentan bekam ich einfach nichts runter.

Besorgt musterte ich sie.
Bist du dir sicher? Du solltest wirklich etwas essen, schließlich hattest du in der Kammer auch nichts bekommen.
Ich koch dir auch was schönes, sagte ich mit einem Grinsen.
Als kleiner Junge hatte ich meiner Mutter öfter mal in der Küche geholfen und ein paar Gerichte sollte ich hinbekommen.
Und wenn sie schon nicht die göttlichen Speisen essen wollte, musste halt was normales her.
Aber irgendwas musste sie essen, sonst würde sie noch umkippen und das wollte ich auf jeden Fall vermeiden.