Das Büro von Dereck Kalamack

Ich betrat mein neues Büro.
Das ich jetzt hier war würde einiges erleichtern.
Ich ließ mich auf meinen Bürostuhl sinken und legte meine Füße auf den Tisch.
Bald würde es soweit sein.
Ich wusste nicht ob ich darüber erfreut sein sollte oder total deprimiert.
Meine Gedanken schweiften weiter ab.

Ich konnte schon vom weiten einen Gestaltwandler wahrnehmen.
Ich beeilte mich in Burnetts Büro zu kommen.
Wir bogen versehentlich einen Gang zu früh ab und traten in das falsche Büro.
Als ich einen Schritt in das Zimmer trat, blieb ich stehen und sah geschockt wer dort vor uns saß.
Es war Derek.
Ich stand im Türrahmen und hielt Anjanka mit einer Hand zurück.
Komm keinen Schritt weiter.

Ich prallte gegen Jacks Rücken, weil er plötzlich in der Tür des Büros stehen geblieben war.
Ich sah ihn verwundert an, versuchte an ihm vorbei ins Büro zu schauen, aber er liess mich nicht.
Jack, was ist den los? Warum bleibst du stehen? Ist Burnett noch nicht im Büro?
Durch unsere Prägung fühlte ich seinen Schock.
Aber ich verstand nun gar nichts mehr.

Kommt doch herein.
Ich habe euch garnicht erwartet.
Aber es ist immer eine Freude euch zu sehen.
Mein Grinsen konnte falscher nicht sein, was man auch bemerkte.
Mich wunderte sein Auftreten.
Wieso kam er im Anzug in mein Büro?

Ich ging langsam auf ihn zu.
Ich musste da noch ein paar Sachen klar stellen.
Wir sind hergekommen um mit dir zu reden.
Wir wollten dich hier, als allererstes begrüßen und haben uns zu dem Anlass sogar schick gekleidet.
Ich lächelte ihn genauso falsch an wie er mich.
Mein Arm legte sich automatisch sehr demonstrativ um sie.
Jetzt ist er auch noch ein FRU-Agent.
Das wird immer schwieriger.

Ich drückte mich eng an Jack, ich konnte es nicht glauben, dass der Grund all meiner Probleme vor mir stand.
Ich versuchte mein Zittern zu unterdrücken, aber es war nicht gerade hilfreich in einem solchen Kleid vor ihm zu stehen.
Was macht er hier? Göttin er hat ungeschränkten Zutritt zum Camp.
Er ist ein Kollege von Burnett, wie sollen wir ihm da erklähren, dass er mich entführen will?
Ich brachte keinen Ton über meine trockenen Lippen, die ich mit meiner Zunge befeuchtete, nur half es nichts.
Meine Augen waren schreckgeweitet, ich konnte Derek nur anstarren.

Ich musterte die beiden.
Du hast wohl mein Büro mit einer Party verwechselt.
Dabei sah ich zu Anjanka.
Und du du hast mein Büro mit dem Standesamt verwechselt.
Diesmal sah ich zu Jack.
Ihr wolltet mit mir sprechen was wolltet ihr denn von mir?
Ich sah die beiden abfällig an.

Ich setzte mich auf einen Stuhl ihm gegenüber und verschränkte meine Arme vor der Brust.
Ja wollten wir.
Wir finden es echt nicht in Ordnung, dass du uns erpresst.
Aber wenn du es den Blutsbrüdern erzählen solltest, würdest du dir nur ein Eigentor schießen.
Ich sah in siegessicher an.
Du solltest es dir nochmal gründlich überdenken.

Ich versuchte es Jack gleich zutun. Ich wollte Derek mit Mut entgegentreten, aber dieses Kleid war echt eine Katastrofe.
Ich konnte mich nicht mal auf den Stuhl setzen ohne dauernd an dem blöden Saum herum zuzupfen.
Ich schlug meine Beine übereinander, weil ich mich so am wohlsten fühlte.
Wieso tust du das?
Ich wusste, dass meine Frage nicht gerade sehr selbstsicher klang, aber ich wollte es einfach wissen.
Ich blickte zu Jack, der völlig gelassen da sass.
Ich wünschte ich könnte genauso mit der ganzen Situation umgehen.

Ich bezweifle, dass es mir Schaden würde wenn ich euch verraten würde.
Wenn Anjanka irgendwann bei mir sein wird um ihn zu schützen spätestens dann würde ich alles auffliegen lassen.
Er würde mir dann immer noch im Weg stehen.
Ich mache mir nicht gerne de Hände schmutzig sollen ihn doch seine eigenen Leute töten.
Ich sah zu Anjanka.
Du weißt genau wieso ich das tue.
Ich sah sie gehässig grinsend an.

Ich fing an zu Grinsen.
Doch das würde es.
Wenn ich getötet werden würde, Anjanka würde das nicht aushalten.
Sie würde es gerade noch so körperlich überleben.
Aber sie wäre dann unbrauchbar für eure Prophezeiung, viel zu schwach.
Am Ende würde ihre Trauer über meinen Verlust sie qualvoll verzehren bis sie am Ende dann dadurch sterben würde.
Ich sah ihn unverwandt an.
Deshalb wäre es dumm, uns zu verraten.

Am liebsten hätte ich ihn einfach berührt, um herauszufinden was er tun würde.
Aber er würde es nicht zu lassen. Ich stand wieder auf. Ich konnte nicht still sitzen.
Ich nahm eine Schneekugel, die auf seinem Schreibtisch stand, in die Hand und schüttelte sie.
Ich sah Derek vor seinem Grossonkel stehen. Er blickte unterwürfig zu Boden.
Ich werde sie schon bekommen, das versprech ich dir. Sie wird mir gehorchen, diesmal wird sie mir nicht auf der Nase herum tanzen.
Sie wird lernen, was es heisst, meine Frau zu sein. Aber sobald das Kind geboren ist, gehört sie ganz alleine mir.
Was mit dem Kind passiert interessiert mich nicht.
Ich liess die Kugel fallen, sie zerschelte auf dem Boden.
Mir war schwindlig, schwarze Flecken tanzten vor meinen Augen, bis es ganz dunkel wurde und ich umfiel.

Noch bevor ich aufstehen konnte, war Jack schon bei ihr und fing sie auf.
Ich hatte noch garnicht daran gedacht was für Auswirkungen sein Tod auf sie haben würde.
Ich werde vorerst wohl nichts sagen können bis ich genauer Nachgeforscht hatte was bei Prägungen alles passieren kann.
Ich setzte mich wieder hin.
Meine Schöne Schneekugel.
Jetzt ist sie kaputt.
Ich mochte sie echt gerne.
Ich achtete nicht auf die beiden sondern sah nur auf die zerstörte Kugel.

Ich war sofort zur Stelle und fing sie auf bevor sie auf den Boden knallen konnte.
Ich legte sie vorsichtig auf dem Boden ab und bettete ihren Kopf auf meinem Schoß.
Mein Blick wandte sich wütend Derek zu.
Siehst du wie schwach sie ist.
Sie würde meinen Tod nicht überstehen schrie ich ihn an.
Willst du das etwa?
Willst du ihren Tod?
Ich konzentrierte mich wieder auf Anjanka.
Kurz bevor sie umgefallen war, hatte ich gespürt, dass sie eine Vision hatte.
Komm wieder zu dir.
Ich strich ihr sanft über den Kopf.

Langsam kam ich wieder zu mir. Ich blinzelte und erbickte als erstes Jacks Gesicht.
Zuerst wusste ich nicht, wo ich war, aber dann fiel es mir wieder ein.
Derek...mist ich bin in seinem Büro umgekippt.
Ich versuchte mich an einem Lächeln, doch es gelang mir nicht wirklich.
Ich wollte dich nicht erschecken, aber die Vision war echt heftig.
Ich wollte wieder aufstehen, es war nicht wirklich ein Zeichen von Stärke hier auf dem Boden rumzuliegen.
Die schwarzen Flecke kamen wieder, ich schloss kurz die Augen.

Ich sah die beiden an.
Sie kam wieder zu sich.
Diese Schneekugel ersetzt du mir.
Ich sah die beiden griesgrämig an.
Ich konnte ihren Anblick nicht ertragen.
Nicht wie sie sich ansahen und berührten.
Das ekelte mich an.
Ich verzog mein Gesich angewidert.

Ich hielt sie fest, damit sie nicht gleich wieder zu Boden sank.
Setz dich.
Ich half ihr sich hinzusetzten.
Mein Rücken war Derek zugewandt.
Ich sah sie besorgt an.
Was hast du gesehen?
Wie geht es dir?
Ich strich ihr beruhigend über den Kopf.

Ich lehnte mich dankbar an ihn, atmete seinen Duft ein.
Sie wollen mein Baby...in der Prophezeihung ging es nicht um mich direkt, sondern um mein Kind.
Wenn es nach Derecks Grossonkel geht, um meins und Derecks.
Bei diesem Gedanken lief es mir eiskalt den Rücken hinunter.
Ich klammerte mich an ihn.
Niemals werden die mein Baby bekommen und mit dem werd ich erst recht keins bekommen.
Nur schon bei dem Gedanken wird mir schlecht.
Ich blickte Dereck böse an.
Wischte mit meiner Magie die zweite Kugel vom Tisch, die auch in Tausend Teile zerbrach.

Hey lass das gefälligst.
Ich funkelte sie böse an.
Meine schönen Schneekugeln.
Das waren Unicate.
Ich werde dafür sagen, dass du aus dem Camp fliegst.
Diese Worte waren an Jack gerichtet.

Ich war so sehr auf sie konzentriert, dass ich Derek nicht wahrnahm.
Das werde ich nicht zulassen.
Du wirst niemals ein Kind von diesem Gestaltwandler bekommen.
Doch nicht von dem.
Da gibt es einen anderen viel besseren Vater für die Kinder.
Ich sah sie immer noch sanft an.

Ich lächelte ihn an, strich mit meiner Hand über seine Wange
Da hab ich auch noch ein Wort mitzureden, ausserdem will ich im Moment keine Kinder.
Leicht berührten meine Lippen seine, sein Duft vermischte sich mit meinem.
Ich stand etwas wackelig auf, aber der Schwindel war vorbei.
Ich ging direkt auf Dereck zu, stützte meine Hände auf seinen Schreibtisch.
Ich fünkelte ihn böse an. Meine Magie wallte um mich herum, ich würde mich nicht von ihm einschüchtern lassen.
Deine bescheuerten Kugeln sind mir völlig schnurz. Ihr könnt eure Pläne vergessen.
Ihr werdet mich nie lebend kriegen.
Ich stiess mich angewiedert vom Tisch ab und setzte mich wieder auf den Stuhl.
Schlug meine Beine übereinander, der Rock ist leider nicht auf magische weise länger geworden.

Das werden wir ja noch sehen Kleines.
Ein Grinsen umspielte meine Lippen.
Ich würde einen Weg finden, da war ich mir sicher.
Außerdem passt ihr überhaupt nicht zusammen.
Du solltest nicht mit so einem Typen was anfangen.
Der ist doch nichtmal ein richtiger Mann, denn ein echter Mann steht zu seinem Mädchen und verheimlicht diese nicht!
Ein Mädchen, die um sich Kämpfen lässt, ist in meinen Augen, eine Richtige Frau und das bist du.
Ich sah die beiden mürrisch an.
Sie ist das Mädchen, die dich über alles liebt, die dir ihr Herz geschenkt hat, sag es los, sag ihr endlich dass du nur mit ihr spielst.
Anjanka erkenn doch, dass er dich nur ausnutzt.
Such dir was besseres und komm zu mir.
Ich versuchte es auf meine nette Weise.

Rede nicht so einen Blödsinn.
Ich würde sie nie ausnutzen.
Aber du hast Recht sie ist eine richtige Frau.
Sie hat Charakterstärke was man von dir nicht behaupten kann.
Ich sah ihn böse an.
Sie würde niemals zu dir gehen.
Du bist es nicht wert eine solch tolle Frau an deiner Seite haben zu dürfen.

Ich blickte etwas irritiert zwischen den Beiden hin und her.
Streiten die sich nun wirklich um mich? Hey, ich steh hier vor euch. Ich bin doch kein Knochen.
Und ausserdem hasse ich es, wenn man mich Kleines nennt.
Du solltest wissen dass ich es hasse wenn du mich Kleines nennst
Ich verschrenkte meine Arme vor der Brust. Konzentrierte mich und sandte Dereck eine Flamme, die seine Jeans am Hintern ankokelte.
Ich hob die Augenbraue, mal sehen wie oft er mich nun noch Kleines nennt.
Ich lächelte ihm zuckersüss zu.
Riecht es hier irgendwie verbrannt?