Das Büro von Dereck Kalamack

Sie kokelte mich leicht an.
Lass das gefälligst Kleines.
Die nächsten Worte richtete ich an Anjanka.
Du kannst mich nicht leiden.?
Pech gehabt.
Ich bin ich und daran kannst du nichts ändern, denn ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere es gern hätten.
Ich sah sie weiterhin unverwandt an.
Glaube mir.
Alle die, die sagen, sie seien bei dir, wollen dir eigentlich mitteilen, dass sie die nächsten sind, die gehen werden.
Jeder will glücklich sein, niemand will Schmerz, aber es gibt nun mal keinen Regenbogen ohne ein bisschen Regen, deshalb komm zu mir ich werde dich nicht so behandeln und dich irgendwann hintergehen wie der da.

Jetzt reicht es aber.
Langsam habe ich echt die Nase voll von dir.
Ich unterdrückte meine Wut.
Du erzählst nur Mist.
Meine Anjanka wird nicht darauf reinfallen.
Dafür ist sie zu schlau.
Ich sah fordernd zu Anjanka.

Ich war verrwirrt, ich runzelte leicht die Stirn, sah von einem zum anderen.
Was sollte das? Dereck wollte mich nicht, aber für Jack würde ich nie die Einzige sein, auch wenn er mich liebte.
Aber liebt er mich wegen der Prägung oder trotz der Prägung.
Mir schwirrte der Kopf, ich wusste nicht was ich denken sollte. Dereck war der einzige Freund, den ich je hatte.
Er war immer für mich da, als ich niemanden hatte, doch auch Jack war in letzter Zeit für mich da gewesen.
Ich wollte ihn einfach, egal was andere sagten, irgendwie würde ich das schon überstehen mit Holly und Laney.
Vermutlich würde ich mehr leiden als ich mir vorstellen konnte, aber er war es wert.
Ich ging zu Jack und umarmte ihn, ich konnte und wollte nicht ohne ihn.
Du hast recht, es gibt nicht nur Regenböden, aber den Regen will ich nur mit ihm überstehen.
Ich sah Dereck an, er wollte mich nicht, er handelte nur auf Geheiss seines Grossonkels.

Das ist die blödeste Entscheidung, die du treffen konntest.
Ich sah die beiden böse an.
Er behandelt dich wie eine Sternschnuppe.
Heute bist du sein Stern und Morgen bist du ihm Schnuppe.
Erkenn doch die Wahrheit und verschließ nicht deine Augen davor.
Erinnerst du dich an damals?
Du warst schon immer ein starkes Mädchen.
Wir fielen nur, um zu lernen uns wieder aufzurappeln.
Schon als Kind haben wir es gelernt, dass wir aufstehen und weiter kämpfen müssen.
Sogar mit Schirfwunden haben wir weiter gemacht, bis wir etwas geschafft haben.
Eine Sache das ein Lebenlang so weiter geht.
Also komm zu mir und lass und das was wir früher machten weiter machen.
Irgendwann ist man es leid, es immer allen recht machen zu wollen. Man verletzt Menschen die man liebt wegen Kleinigkeiten, weil man einfach nicht mehr weiter weiß. Weil man an zu viele Dinge denkt, die nach einer Lösung verlangen. Und wenn man selbst unglücklich ist, kann man andere Menschen nicht glücklich machen. So ist es. So wird es bleiben.
Bei mir wirst du all diesen Stress nicht haben.

Nein das ist die beste Entscheidung, die sie treffen konnte.
Ich zog sie enger an mich.
Lass dich davon nicht täuschen.
Er verarscht dich nur.
Er liebt dich nicht.
Vergiss nicht wie sehr ich dich liebe.
Ich schickte ihr all meine Liebe über unsere Prägung.

Ich blickte ihn wütend an.
Du wagst es von unserer Zeit zu reden?
Du warst doch schon damals nur mit mir befreundet, weil es dein Grossonkel so wollte.
Damals war schon alles eine Lüge und heute ist es das genauso.
Du willst mich nur, weil dein Grossonkel mich braucht, oder besser gesagt er mein Kind braucht.
Ihr denkt doch, dass ihr mich besser unter Kontrolle bringt, wenn ich an dich gebunden bin.
Vermutlich hätte es sogar funktiuniert, wenn du damals nicht weggegangen wärst.
Aber jetzt hab ich Jack, er liebt mich, um meinetwillen.
Es mag nicht alles perfekt sein zwischen uns, aber das ist es in den meissten Beziehungen nicht.
Ich werde niemals das tun was ihr von mir wollt. NIEMALS!!
Die Glühbirne in der Lampe auf seinem Schreibtisch explodierte bei meinen letzten Worten.
Ein Splitter traf mich an meiner Wange und riss sie leicht auf.
Ein paar Tropfen Blut quollen aus der Wunde.

Kein Grund gleich so auszurasten.
Ich habe es auf die nette Variante versucht.
Dann muss ich wohl härtere Geschütze auffahren.
Ich sah die beiden nicht an.
Ich konnte den Anblick nicht ertragen wie nahe sie sich waren.
Ich ließ mich wieder auf meinen Stuhl sinken.

So leicht kriegst du uns nicht auseinander.
Ich wollte noch mehr erwidern roch dann aber ihr Blut.
Ich hielt die Tropfen, die über ihr Gesicht liefen, mit meinem Mund auf.
Ihr Blut war wie eine Droge für mich.
Mein Mund war auf ihre Wunde gepresst und saugte leicht etwas Blut raus.
Ihr Blut war so köstlich.

Ich hatte überhaupt nicht gemerkt das ich blutete, bis Jack mir das Blut von der Wange leckte.
Ich lächelte, er konnte eben nicht wiederstehen, aber wir durften uns hier nicht zu sehr ablenken lassen, wer weiss was Dereck vorhatte.
Ich heilte meine Wunde, was zwar einiges an Energie kostete, aber das konnte ich verkraften.
Hast du heue nicht schon genug von meinem Blut gekostet?
Ich zwinkerte ihm zu, er konnte soviel davon haben wie er wollte.
Ich küsste ihn, dabei schmeckte ich mein Blut. Es schmeckte nach Kirschblüten, hatte es das vorher schon?
Ich löste mich von ihm, wir durften uns wirklich nicht so voneinander ablenken lassen.
Ich blickte wieder zu Dereck, er wirkte, als ob es ihm wirklich was ausmachen würde...
Du solltest aufgeben, ihr werdet mich nicht davon überzeugen können euch zu helfen.
Und schon gar nicht werd ich ein Kind von dir bekommen.
Sie konnten mich nicht zwingen...oder?

Ich sah den beiden zu.
Könnt ihr das vielleicht woanders machen, denn ich finde sowas widerlich.
Ich schüttelte angeekelt den Kopf.
Ihr weder sehen was ihr davon habt.
In meinem Kopf schmiedete ich schon Pläne.
Als sie das mit dem Kind erwähnte, zog ich überrascht eine Augenbraue hoch.
Woher weisst du das?

Und Holly lässt so jemanden wie dich wirklich ins Camp?
Ich schüttelt entrüstet den Kopf.
Ich trinke ihr Blut aber wo ich will und sie kann meins auch trinken wo sie will.
Du hast uns gar nichts vorzuschreiben.
Ich funkelte ihn böse an.
Er drohte uns und das fand ich ehrlich gesagt nicht besonders beruhigend.

Mir wurde schwindlig, als Jack Holly erwähnte, ich hielt mich an Jack fest, um nicht schon wieder umzukippen.
Ich sah Holly und Burnett am See, er kniete vor ihr und hielt ihr ein kleines Kästchen entgegen.
Sie nickte leicht und er steckte ihr einen Ring an den Finger, beide schienen vor Glück zu strahlen.
Ich war total geschockt, deswegen achtete ich auch nicht darauf, das Jack die Bilder nicht sah.
Ich musste ein paar mal schlucken, wollte ihn nicht ansehen, seinen Schmerz sehen, wenn er mitbekam, was Holly ihm antat.
Ich wandte mich bewusst Dereck zu.
Du kennst mich wirklich nicht. Ich kann vieles sehen...
Leider auch das, was ich nicht will...

Vor dir kann man also nichts geheim halten.
Interessant.
Ich sah sie anerkennend an.
Als mein Blick zu Jack huschte, hielt ich inne.
Er sah geschockt und sehr verletzt aus.
Ich sah in verwundert an.
Ich mochte es ihn so verzweifelt zu sehen.

Ich war geschockt über das was ich sah.
Nein das kann nicht sein brachte ich leise hervor.
Wie kann sie mir das antun.
Ich wurde von Traurigkeit überschwemmt.
Aber da war noch ein anderes Gefühl. "Verrat"
Ich fühlte mich verraten.
Und dazu kam noch Wut über ihren Verrat.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten.
Die Gefühle waren so stark, dass Anjanka sie garantiert wahrnehmen würde.

Seine Schmerzen über ihren Verrat, schnitten mein Herz in Tausend Stücke.
Wie konnte er mir immer sagen, wie sehr er mich liebte, wenn ihn Hollys Verlobung so verletzte?
Ich sah zu Boden, der Schmerz darüber war in meinen Augen zu lesen, sie schimmerten feucht vor ungeweinten Tränen.
Ich musste mich zusammen nehmen, Dereck durfte nichts von meinem Inneren Aufruhr mitbekommen.
Ich war unbewusst von Jack weggetreten, setzte mich schnell auf den Stuhl, damit es nicht auffiel.
Tu nicht so, als ob ihr von meiner Psychometrie nicht gewusst hättet.
Schliesslich war das ein Teil der Prophezeihung.
Ich sprach leise, den Schmerz in meiner Stimme konnte ich nicht unterdrücken.
Wie sollte ich das nur durchstehen? ihn nie für mich haben?
Immer zu wissen, dass er bei einer anderen ist, wenn er nicht bei mir war?
Hatte Dereck doch recht?

Irgendwas stimmte mit den beiden nicht.
Ja da hast du recht wir wussten es vorher.
Ich musterte die beiden weiter.
Okay was ist mit euch los?
Jack sah sehr verletzt und wütend aus und Anjanka sah aus, als würde sie gleich anfangen zu weinen.
Habe ich euch solche Angst gemacht oder was?

Ich schaffte es meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen und sie zu verdrängen.
Vorerst jedenfalls.
Ja daran hat es gelegen schnauzte ich ihn an.
Ich funkelte ihn an.
Du solltest uns nicht drohen sondern lieber Burnett.
Bevor ich Anjanka kennen lernte hatten die schon was miteinander.
Sie ist in einem Gefühlschaos zwischen uns beiden aber zum Glück haben wir die Prägung das schweisst uns zusammen.
Ich achtete auf seinen Gesichtsausdruck.
Das hast du wohl nicht gewusst.
Du scheinst doch nicht so schlau zu sein wie du denkst.
Ich erzählte ihm gerade totalen Blödsinn aber drückte es mit einer Überzeugung aus, dass man nicht unterscheiden konnte ob es Wahrheit oder Lüge war.
Spiel mit.

Was besseres ist dir nicht eingefallen?
Ich konnte den Schmerz nicht ganz zurückhalten.
Er schien nichts davon mitbekommen zu haben, dass er mich verletzte.
Ich spielte mit, ich wollte eigentlich nur noch hier raus.
Hey, er war richtig süss. Was soll ich sagen.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
Jack stellt mich hin, als ob ich mit jedem etwas anfangen würde, der etwas älter als ich bin.
Wenn du Burnett was tust, werd ich nicht nur deinen Hintern etwas anbrennen.
Ich blitzte ihn an, setzte dabei aber meine Wut auf Jack ein.
Ich musste das hier überzeugender spielen, er musste es uns abkaufen, auch wenn ich nicht genau wusste, was Jack vorhatte.
Hetzte er Dereck jetzt wegen Holly auf Burnett?

Meinten die das gerade ernst?
Das hätte mir doch auffallen müssen, wenn es stimmen würde?
Das meint ihr doch nicht ernsthaft?
Wenn das stimmt musste ich mir noch überlegen wie ich Burnett loswerden sollte.
Das würde schwerer werden da er ein FRU-Agent ist.
Ich klopfte nervös mit meinen Fingern auf dem Schreibtisch rum.
Was fand die nur an alten Knackern?

Doch wir meinen es todernst.
Du kannst ja Burnett fragen gehen.
Aber ich bezweifel, dass er lauthals rausschreien wird.
"Ich als Aufsichtsperson habe was mit eine der Camperinnen."
Ich schüttelte den Kopf.
Vertrau mir.
Ich weiß was ich tue.

Es war ja nicht so, dass ich ihm nicht vertraute, aber musste er mich als Flittchen darstellen?
Vermutlich reagierte ich nur so zickig, wegen Holly, aber trotzdem.
Wir waren sehr verschwiegen, als es um unsere Beziehung ging.
Er würde alles abstreiten. Willst du Einzelheiten hören?
Ich hoffe nicht, mir fiel nähmlich nichts ein.
Der Gedanke mit Burnett war mir viel zu abwegig, als dass ich darauf näher eingehen wollte.
Ich stand auf, setzte mich auf den Schreibtisch.
Willst du jetzt alle meine Ex-Freunde ausschalten? Das kännte eine Weile dauern.
Toll, jetzt stellte ich mich schon selbst als Flittchen hin...

Nein ich glaube dir.
Es war auch schwer nicht zu glauben wenn sie mit ihrem kurzen Minikleid auf meinem Schreibtisch saß.
Du hast dich verändert.
Früher warst du nicht so ein Flittchen.
Ein Teil von mir wollte es immer noch nicht glauben.
Ich beugte mich zu ihr über den Schreibtisch und küsste sie.
Meine Zunge drängte sich in ihren Mund.
Ich ließ ihr keine Gelegenheit abzublocken.
Der Kuss war sehr hart und gefühllos.

Ich musterte die beiden.
Wie konnte er sie als Flittchen bezeichnen?
Mein Herz setzte für einen Schlag aus, als er sich zu ihr beugte und sie küsste.
Wieso küsste er sie?
Wie konnte er es wagen?
Ich dachte zu viel nach.
Ich musste jetzt handeln schoss es mir durch den Kopf.
Ich hatte schon viel zu lange gezögert.
Der Kuss ging schon seid einer Weile.
Ich zog ihn nun von ihr und schleuderte ihn gegen die Wand.

Ich war geschockt, als er mich einfach küsste, nicht so wie Jack immer, sondern kalt, es tat sogar weh.
Ich versuchte von ihm wegzukommen, aber er war zu stark.
Dann wurde er auf einmal von mir weggerissen. Jack hatte ihn gegen die Wand geschleudert.
Ich stand auf, wischte mir über den Mund. Ich hatte mich verändert? Wohl eher er.
Die Tränen, die ich schon die ganze Zeit tapfer zurück gehalten hatte, liefen mir nun über die Wange.
Am liebsten währ ich einfach davon gelaufen, ich wollte keinen mehr sehen.
Vor allem wollte ich aus diesem Kleid raus. Kein Wunder dass er mich für ein Flittchen hielt.
Ich hielt das alles nicht mehr aus, ich rannte aus dem Büro, ich achtete nicht darauf, wo ich hinlief.

-->Vor dem Wasserfall

Ich fing an zu Lachen.
Ich richtete mich auf und sah ihr hinterher wie sie Tränenüberströmt aus dem Büro lief.
Mein Blick richtete sich auf Jack.
Willst du ihr nicht hinterher?
Sie braucht doch jetzt nach einem richtigen Kuss von einem Mann wieder einen halben Mann, der sie voll jammert.
Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl und wartete darauf, dass er ging.