Haus von Xiaomeng, Joshua, Talisha, Ranya,Alec und Dereck

Ich kämpfte gerade mit dem Kleid, als Anjanka herein kam.
Oh Götter sei Dank, Anjanka hilfst du mir mal?
Ich will nicht dass Courtney mir hilft, ich will meinen Tag heute geniessen.
Sie half mir schweigend in mein Kleid.
Zum Glück hatte ich darauf geachtet, dass es nicht zu eng war.
Ich hatte eine riesen Kugel und ausserdem war ich nicht sicher, ob die Kleinen bis nach der Hochzeit warten würden.
Ich hatte schon seit einer Stunde immer wieder Wehen, die langsam stärker wurden.
Damit wollte ich Dereck aber nicht belasten, er war schon die letzten Tage launisch.
Eine weitere Wehe liess mich kurz auf keuchen.
Alles in Ordnung mit dir?
Hast du Wehen? Kommt das Baby?
Ich sah sie stirnrunzelnd an.
Ja, die Babys kommen, aber ich werd jetzt zuerst heiraten, dass sind mir die Vier schuldig.
Sie keuchte entsetzt auf.
Vier??? Sagtest du gerade vier??
Was soll das? Du weisst das doch Anjanka.
Wo ist eigentlich Jack? Er sollte heute auch hier sein.
Wieso sollte Jack hier sein? Er hat versucht mich umzubringen!
Sie drehte sich um und verschwand aus dem Zimmer.
Jack sollte versucht haben sie zu töten?
Ich musste ihm endlich mal eine Nachricht schreiben.
Ich suchte überall nach meinem Handy, bis ich es unter dem Bett fand.
Jack! Wo bist du? Heute heirate ich und du bist nicht hier!
Wieso hast du versucht Anjanka zu töten? Was zum Teufel geht hier vor?!?
Die Kleinen kommen und ich bin mit den Nerven am Ende, also schwing deinen Hintern hier her!!!
Eine weitere Wehe kam gerade, als Dereck unser Zimmer betrat.

Ich betrat das Zimmer.
Sie schien Schmerzen zu haben.
Ist alles in Ordnung?
Was ist los?
Hast du Wehen?
Kommen die Kleinen?
Oh Mein Gott.
Was jetzt?
Was wird aus der Hochzeit.
Kommen die Kleinen jetzt?
Ich sah sie besorgt an.
Tut es sehr weh?
Ich war mit der Situation total überfordert.
Vielleicht solltest du dich setzen?
Oder ist stehen besser?
Soll ich Adalbert holen?
Der wird dir helfen können.
Die Hochzeit müssen wir dann wohl oder übel verschieben.
Vielleicht wollen die Kleinen ja nicht das wir heiraten.
Ja ich sollte wohl am besten Adalbert holen.
Wieso ist er denn noch nicht hier?
Er ist immer da wenn es erforderlich ist ohne das man ihn holt.
In meiner Stimme schwang Panik mit.

Der Tag begann ja super, ich hab mich mit der Braut gezofft.
Und das während sie Wehen hatte.
Ich ging die Treppe hinunter und sah mich um.
Überall wuselten die Leute vom Catering herum.
Es waren auch schon ein paar Gäste eingetroffen.
Ich stand etwas unbeholfen in der Gegend herum.
Sie müssen Anjanka sein, ihr Onkel hat mir schon viel von ihnen erzählt.
Ich bin Gregorii Sandoval, zu ihren Diensten, aber nennen sie mich Gregorii.
Der Vampir beugte sich über meine Hand und hauchte einen Kuss darauf.
Ein schelmisches Glitzern erhellte seine dunklen Augen.
Äh..ja ich bin Anjanka, aber...
Onkel? Ist er hier?
Vielleicht konnte mich mein Onkel darüber aufklären, was hier so los war.
Gregorii runzelte leicht die Stirn, strich mir mit der Hand über meine und fluchte leise.
Kommen sie mit, ich werd sie zu ihm führen.
Er nahm meine Hand und führte mich hinaus in den Garten, dem Wald entgegen.
Dort trat ein Mann aus dem Schatten eines Baumes.
Sie haben ihr Gedächtnis manipuliert, sie scheint nicht zu wissen, wer sie ist.
Entchen? Was haben sie dir angetan?
Kannst du ihr helfen?
Der Vampir nickte, hielt seine Hand über meine Stirn und schloss seine Augen.
Halt sie fest, es wird weh tun, doch das kann ich leider nicht verhindern.
Kaum hatte mich mein Onkel in seine Arme geschlossen, schoss ein höllischer Schmerz durch meinen Kopf.
Ich unterdrückte einen Schrei, doch ich konnte mich kaum mehr auf den Beinen halten.
Wenn mich Jonathan nicht aufrechtgehalten hätte, währe ich umgekippt.
Plötzlich hörte der Schmerz auf, wurde aber gleich von einem anderen ersetzt.
Jack...
Alles wird gut Entchen, doch du musst dich jetzt zusammenreissen.
Derecks Onkel wird herkommen, wir müssen Xi und die Kleinen beschützen.
Kannst du das? Wirst du das durchstehen? Wir brauchen dich.
Du bist die Einzige die nahe genug an Xi herankommen kann.
Ich drückte meinen Rücken durch, ich konnte das schaffen, danach würde ich mir Adalbert vorknöpfen.
Mir geht es gut, doch Adalbert gehört mir.
Jonathan und Gregorii sahen mich leicht verwirrt an.
Er war es, der mir mein Gedächtnis genommen hatte.
Das müssen wir jetzt alles verschieben, ich will meine Tochter beschützen.
Gregorii ging uns voraus, wieder in den Garten und verschwand unter den Gästen.
Er ist Xis Vater? Wow, kein Wunder das die Kleinen so mächtig sind.
Jonathan versteckte sich wieder und ich ging zu den Vorbereitungen zurück.

Die Panik die Dereck im Moment verströmte konnte ich nun nicht gebrauchen.
Ich schloss ihn in meine Arme und küsste ihn.
Nach einer weile löste ich mich von ihm.
Ja, ich hab Wehen, schon seit etwa einer Stunde.
Aber ich werd dich jetzt heiraten, die Vier können warten.
Ich will das nicht verschieben, ich will dich endlich heiraten, ich musste schon viel zu lange darauf warten.
Also reiss dich bitte zusammen, ich brauch dich jetzt.
Ausserdem wird Adalbert doch die Trauung vollziehen, also ist er in meiner Nähe.
Nur weil ich ein paar Wehen habe, heisst das nicht, dass die gleich aus mir rauspurzeln.
Auch wenn mir das lieber währe.
Und jetzt werden wir heiraten!
Ich zog Dereck hinter mir die Treppe hinunter, ich wollte das jetzt durchziehen, bevor er wieder Panik schob.
Es waren schon einige Gäste hier, die meisten oder besser gesagt so gut wie alle, kannte ich nicht.
Ich lächelte alle an, die mir etwas geschockt entgegensahen.
Ich achtete nicht wirklich darauf, ich hackte mich bei Dereck ein und ging auf den Altar zu.
Adalbert stand schon da.
Ich wusste ja, dass eigentlich alles anders ablaufen sollte, doch die Kleinen hatten es eilig.
Immer wieder musste ich tief Luft holen, um die immer stärkeren Wehen zu verarbeiten.
Als wir beim Altar ankamen, beugte ich mich kurz vornüber, da mich Joshua getreten hatte.
Na los, fang endlich an, sonst krieg ich hier vor allen die Kleinen.

Ich ging neben Xiaomeng her.
Wir mussten das schnell erledigen.
Die Kleinen würden bald kommen.
Als wir stehen geblieben waren, sah ich mich um.
Wieso waren soviel Leute da?
Ich hatte nur eine Handvoll eingeladen.
Ich fand meinen Grossonkel unter den Leuten.
Er hatte wahrscheinlich die ganzen Leute eingeladen.
Adalbert stand direkt vor uns.
Fang schnell an, die Kleinen kommen gleich.
Ich flüsterte ihm leise zu.
Das hatten wahrscheinlich nur Vampire gehört und Adalbert natürlich.
Er nickte mir verständnisvoll zu.
Ich bitte alle anwesenden zur Ruhe.
Die Trauung wird nun vollzogen.
De Stimmen wurden leiser bis sie langsam verstummten.
Ist alles in Ordnung? hauchte ich ihr zu.
Sie schien Schmerzen zu haben.
Bist du bereit?

Ich hatte mich neben Xi gestellt, die Wehen kamen nun schneller und heftiger.
Ich war nicht sicher, ob wir das hier wirklich durchziehen könnten.
Ich versuchte gleichzeitig auf Xi zu achten und die Umgebung im Auge zu behalten.
Was nicht so einfach war, da mich der Schmerz der Prägung fast in die Knie zwang.
Wieso war Jack nicht hier? Wo war er denn? Immer noch bei Holly und Laney?
Ich war mir nicht sicher ob ich ihn lieber erwürgt oder mit Dereck und Xi die Plätze getauscht hätte.
Das Gesicht unserer kleinen Prinzessin huschte an meinem Inneren Auge vorbei.
Ich schüttelte es ab, ich musste mich konzentrieren.
Adalbert versuchte das Ganze in die Länge zu ziehen, obwohl er sah, wie Xi litt.
Ich würde ihn sowas von grillen, wenn das hier vorbei war.
Doch im Moment musste ich mich zusammen reissen.
Und jetzt die Ringe bitte.
Komm endlich in die Puschen Mann!
Wieder stiess Xi neben mir die Luft aus, sie konnte kaum mehr selbstständig stehen.
Dereck musste sie stützen, sonst würde sie noch umkippen.

Adalbert zog das Ganze ziemlich in die Länge.
Sein fieses Grinsen hätte ich ihm am liebsten aus dem Gesicht gekratzt.
Doch ich hatte für so etwas jetzt einfach keine Energie.
Vor allem, weil gerade diese dämliche Fruchtblase geplatzt ist.
Hoffentlich sah man das unter dem langen Kleid nicht.
Ich konnte mich kaum mehr konzentrieren.
Klammerte mich mit letzter Kraft an Dereck fest.
Sag ihm, dass er sich beeilen soll, Dereck.
Die Fruchtblase ist gerade geplatzt, jetzt wird es nicht mehr lange dauern.
Ich will unsere Kinder nicht hier auf die Welt bringen!
Zischte ich Dereck zu, der sich immer wieder panisch zu mir umdrehte.
Ich war mir nicht sicher, ob er das durchstehen würde.
Doch ich brauchte ihn nun wirklich, schliesslich bekam ich seine Kinder.
Willst du, Xiaomeng Chen, den hier anwesenden Dereck Kalamack zu deinem Ehemann nehmen.
Ihn Ehren und lieben, bis das der Tod euch scheidet?
Ja ich will!
Diese Worte sagte ich ganz klar und sicher.
Doch danach wurde ich wieder von einer Wehe fast in die Knie gezwungen.

Ich sah besorgt zu Xiaomeng.
Ich zeigte Adalbert mit einem Blick das er sich beeilen sollte.
Willst du, Dereck Kalamack, die hier anwesende Xiaomeng Chen zu deiner rechtmässig angetrauten Ehefrau nehmen.
Sie Ehren und lieben, bis das der Tod euch scheidet?
Ja ich will.
Du darfst deine Braut nun küssen.
Ich küsste sie auf ihre Lippen und hielt sie dabei aufrecht, sonst wäre sie zusammen gesackt.
Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau.
Ich löste mich von ihr.
Hilf mir Adalbert.
Wir müssen sie rein bringen.
Die Kleinen kommen.
Er half mir sie reinzubringen.
Ich ignorierte die verwunderten Blicke der Gäste.
Sie schafft es nicht mehr nach oben.
Lass mich das nur machen.
Komm einfach nach oben nach.
Es ging zu schnell ich wusste gar nicht was geschah.
Die beiden waren plötzlich weg.
Ich sprintete die Treppen hoch, den Gang lang in unser Zimmer.
Xiaomeng lag auf unserem Bett.
Sie schien Schmerzen zu haben.
Ich lief sofort neben sie und ergriff ihre Hand.
Ich bin bei dir Ma Cherie.
Ich strich ihr mit meiner freien Hand ihre feuchten Strähnen aus dem Gesicht.
Ich bin bei dir meine Süsse.

Ich war direckt hinter Dereck die Treppe hoch gelaufen.
Doch vor der Türe fing mich Courtney ab.
Du bleibst draussen, du musst nicht auch noch Panik da drin verbreiten.
Damit drehte sie sich um und ging ins Zimmer.
Ich blieb vor der Türe stehen und tigerte davor herum.
Ich hörte wie Xi schrie, Dereck der immer wieder Adalbert anschrie, dass er doch endlich Xi helfen sollte.
Dann erklang der erste erlösende Schrei eines der Kinder.
Kurz darauf folgte auch schon der zweite.
Danach hörte man nur noch Xi schreien, bevor ein weiteres Kindergeschrei durch die Tür drang.
Worafhin auch schon der vierte sich die Lunge aus dem Hals schrie.
Alle klingen sehr kräftig, es scheint ihnen gut zu gehen.
Vor Schreck stiess ich einen kleinen Schrei aus, als Xis Vater so plötzlich neben mir auftauchte.
Haben sie mich jetzt erschreckt.
Ja sie klingen sehr kräftig und munter.
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, dass sofort wieder erlosch.
Wo war Jack? Wieso war er nicht hier? Hatte ich alles kaputt gemacht? Ich brauche ihn doch...
Ich muss wieder nach unten, pass mir gut auf meine Tochter und Enkelkinder auf.
Damit verschwand er so schnell, wie er aufgetaucht war.

Ich hielt die beiden Mädchen in meinen Armen, die Jungs waren bei Dereck.
Er strahlte bis über beide Ohren. Die Jungs sahen ihren Daddy mit grossen Kulleraugen an.
Ich strich den Mädchen über deh Kopf, küsste und hertzte sie.
Ich war total erschlagen. Immer wieder nickte ich ein wenig ein.
Doch ich konnte einfach nicht genug vom Anblick der Kleinen kriegen.
Sie sind wunderschön, findest du nicht?
Ich liebe dich, Dereck, danke dass du das mit mir zusammen durchgestanden hast.
Ohne dich hätte ich das nie geschaft.
Ich sah lächelnd zu ihm rüber.
Er war völlig in den Anblick seiner Kinder versunken.
Ich war mir nicht sicher, ob er mich überhaupt gehört hatte.
Gib mir die Mädchen, wir werden sie etwas waschen und dann anziehen.
In der Zeit, kannst du dich etwas ausruhen.
Adalbert nahm mir die Mädchen ab, gab Ranya an Courtney weiter, die sofort lauthals anfing zu schreien.
Alles in Ordnung mein Liebling, Mami ist ja hier.
Die beiden verliessen mit den Kleinen das Zimmer und gingen in den umgebauten Nebenraum.
Sofort fühlte ich mich unruhig, da sie nicht in meiner Nähe waren.
An Schlaf war nicht zu denken, solange nicht alle meine Kinder bei mir waren.
Unruhig versuchte ichnaufzustehen, doch ich war von der Geburt völlig erschöpft.
Doch aus irgendeinem Grund wollte ich sofort zu meinen Töchtern.
Dereck hilf mir auf, bitte, ich muss zu meinen Töchtern.
In meiner Stimme schwang Panik mit.

Ihre panische Stimme riss mich vom Anblick meiner beiden Söhne los.
Ich legte ihr beide vorsichtig in ihre Arme.
Keine Angst.
Ich werde sie dir holen.
Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Mach dir keine Sorgen.
Sie sind nur bei Adalbert.
Ich stand auf und wandte mich zum Gehen.
Vorher warf ich aber noch einen langen Blick auf meine beiden Jungs, die in Xiaomengs Armen lagen.
Der Anblick der beiden machte mich so glücklich und stolz.
Ich ging in den angebauten Nebenraum.
Doch dort war weit und breit kein Adalbert noch Courtney.
Wo waren sie mit meinen Töchtern hingegangen?
Ich rannte aus dem Zimmer durch die Tür auf den Flur.
Ich lief so schnell, das ich nicht rechtzeitig reagieren konnte.
Ich lief direkt in meinen Grossonkel rein.
Wieso denn so eilig mein lieber Neffe?
Adalbert und Courtney sind irgendwo mit meinen Töchtern hingegangen,
Oh sind sie schon da?
Herzlich Glückwunsch mein Junge.
Danke aber jetzt muss ich sie erstmal wiederfinden, denn ich will Xi mit den beiden Jungs auch nicht so lange allein lassen.
Sie ist sehr erschöpft.
Ich würde gerne helfen.
Wie wäre es wenn ich auf Xiaomeng aufpasse, während du nach deinen Töchtern suchst?
Das wäre echt nett von dir.
Danke Onkel.
Er ging an mir vorbei in Xis und mein Zimmer.
Ich lief den Gang entlang und lief in Anjanka rein.
Wieso müssen mir heute alle im Weg stehen.
Oh du bist es.
Hast du Adalbert und Courtney gesehen.
Sie sind irgendwo mit meinen beiden Mädchen hin.
Meine Besorgnis spiegelte sich in meinem Gesicht wieder.

Nein, ich hab sie nicht gesehen, ist alles in Ordnnung?
Ist etwas mit den Mädchen, dass sie sie mitgenommen haben?
Wir werden sie suchen, ich werd dir helfen meine Enkeltöchter zu finden.
Jonathan ist draussen im Wald, vielleicht hat er etwas gesehen.
Gregorii ging zielstrebig auf den Garten zu.
Ich wollte gerade hinter ihnen her, als er sich zu mir umdrehte.
Nein, das ist zu gefährlich, Kleines, du bleibst hier und bei Xi.
Wir werden die zwei schon finden.
Er tätschelte mir die Wange und lief wieder weiter.
Ich stand völlig perplex da.
Hatte er mich jetzt im ernst Kleines genannt??
Ich war doch kein schwaches Kind, dass er hier herumkomandieren konnte.
Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten und wollte hinter ihnen herlaufen.
Da hielt mich Jonathan zurück.
Bitte bleib hier, Entchen, Xi ist mit den Jungs im Moment ungeschützt.
Jemand muss auf sie aufpassen, sie kann sich nicht selbst verteidigen.
Er meint es nicht so, er kennt dich nicht, ausser von dem was ich ihm erzähle.
Wobei er das meisste nicht glaubt, er denkt dass ich übertreibe,weil du meine Nichte bist.
Er soll mich nur nie wieder Kleines nennen.
Ich werd auf Xi und die Jungs aufpassen.
Bringt einfach die Mädchen gesund wieder zurück.
Ich gab Jonathan einen Kuss auf die Wange und lief in Richtung von Xis Zimmer.
Ich wusste nicht, wie lange ich den Schmerz noch verbergen konnte.
Die Prägung wurde immer schlimmer, wenn Jack nicht bald auftauchte, weiss ich nicht, ob ich das durchstehen würde.

Meine Unruhe wurde immer grösser.
Dereck hatte mir die Jungs gegeben und war aus dem Zimmer gestürmt.
Wo waren meine kleinen süssen Mädchen?
Plötzlich ging die Türe auf und Bartolomäus kam herein geschlendert.
Sofort war ich in Alarmbereitschaft, was auch Joshua merkte und sofort ein unsichtbares Schutzschild errichtete.
Was willst du hier? Wo sind meine Mädchen?
Er grinste mich nur an, beugte sich über die Jungs und wollte sie streicheln, doch der Schild liess ihn nicht durch.
Sie sind so stark und sie gehören mir.
Die Mädchen kann diese kleine Schlampe von mir aus behalten.
Ich brauche die Stärke der beiden hier.
Also gib sie mir! Sofort!
Ich drückte meine Jungs an mich.
Du wirst sie nie bekommen!
Der Schild kann nicht ewig aufrecht erhalten bleiben.
Er wird ihn irgendwann auflösen müssen, dann gehören sie mir.
Sie werden mich endlich dorthin bringen, wo ich hingehöre! An die Spitze der Übernatürlichen!
Der Typ war doch völlig irre, als ob ich ihm je mine Kinder geben würde.
Ich war zwar nicht auf der Höhe, doch ich würde meine Kinder bis zum Tod beschützen.

Hatte der Mann gerade Enkeltöchter gesagt?
War das etwa Xis Vater?
Aber ich hatte später noch die Gelegenheit mir den Kopf darüber zu zerbrechen.
Jetzt musste ich mich darauf konzentrieren meine beiden kleinen Töchter wieder zu holen.
Wir liefen Richtung Wald.
Wie sollten wir die denn dort wieder finden.
Verzweiflung packte mich.
Doch dann überkam mich ein merkwürdiges Gefühl, als würde ich glühen.
Als das Gefühl erlosch, waren meine Sinne bis aufs äusserste geschärft.
Ich wusste ohne es auszuprobieren, das ich jetzt so stark wie ein Vampir.
Ich wusste auch das das die Kräfte von Xiaomeng waren, aber was war nun mit ihr?
Aber sie war ja in Sicherheit.
Da brauchte ich mir keine Sorgen zu machen.
Durch mein neues Supergehör, konnte ich ein leises Babyschreien, in der Ferne hören.
Ich rannte sofort los, die beiden folgten mir.
Ich war schneller, als es für ein Gestaltwandler möglich gewesen wäre.
Ich wollte einfach nur noch zu meinen Töchtern.

Schnell lief ich zu Xi`s Zimmer.
Dort hörte ich schon, wie sie mit jemandem stritt.
Sofort wollte ich ins Zimmer rein, doch die Tür war abgeschlossen.
Was sollte ich nur tun? Ich hämmerte gegen die Zimmertür.
Macht sofort au! Xiaomeng, mach auf!!!
Als nichts passierte lief ich in mein Zimmer und durchwühlte meine Taschen.
Ich hoffte, dass sie es mit eingepackt hatten, als sie Jacks und meine Sachen geholt hatten.
Der Gedanke an Jack liess mich kurz aufschluchzen.
Ich ging vor Schmerzen in die Knie, konnte kaum mehr klar denken.
Doch ich musste zu Xiaomeng und die Jungs.
Jemand bedrohte sie und ich musste sie beschützen.
Mit zittrigen Fingern fand ich, was ich gesucht hatte.
Ein kleines Etui mit meinen Dietrichen.
Sofort lief ich wieder zu Xi`s Zimmer und versuchte das Schloss zu knacken.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich es endlich geschaft.
Ich stürzte durch die Tür und blieb abrupt stehen.
Zuerst versuchte ich die Situation zu erfassen.
Xi lag erschöpft und sehr bleich im Bett und umklammerte ihre zwei Söhne.
Bartolomäus stand vor dem Bett und versuchte den Schild von Joshua zu durchbrechen.
Lass sie zufrieden!!
Ich wollte gerade mich auf ihn stürzen, als mich kräftige Arme von hinten umschlangen.
Nicht so stürmisch, Süsse.
Wie währe es? Wollen wir uns ein bisschen amüsieren?
Ich hab ja schon viel von dir gehört.
Bring sie nach unten in die Kammer hinter dem Büro.
Du kannst die Tür mit einem versteckten Schalter hinter der Cäsaren-Büste öffnen.
Mach mit ihr was du willst, solange sie nicht überlebt.
Ich wollte gerade schreien, als sich eine grosse Hand über meine Lippen legte.
Er murmelte einen Zauber an meinem Ohr, ich konnte mich nicht mehr bewegen.
Er trug mich, über seine Schulter gelegt aus dem Zimmer, hinunter in die Kammer.
In der ich schon mal aufgewacht war.
Ich wollte mich wehren und schreien, doch ich konnte nicht, der Zauber hielt mich gefangen.
Die Schmerzen wegen der Prägung hatten mich ausgelaugt, deswegen hatte ich kaum noch Reserven.
Er schleppte mich in den Raum, der Schallisoliert war.
Band mich auf eine der Streckbände, löste den Zauber.
Jetzt kannst du so laut schreien, wie du willst.

Ich konnte Anjanka nicht helfen, da ich viel zu erschöpft war.
Aus irgendeinem Grund konnte ich nicht mal mehr auf meine Vampirkräfte zurückgreifen.
Dereck musste durch die Seelenverbindung auf meine Kräfte zurückgegriffen haben.
Doch nun war ich völlig schutzlos.
Ich hoffte nur, dass er schnell wieder bei mir war, mit meinen Töchtern.
Warum tust du das deinem Neffen an?
Er hatte den Verlust seiner ersten Töchter doch kaum überwunden.
Wie kannst du zulassen, dass er das alles nochmals durchmacht??
Hast du überhaupt ein Gefühl für ihn?
Oder war alles nur eine Lüge?
Mir liefen Tränen über meine Wangen, wenn ich daran dachte in welch einer herzlosen Umgebung Dereck aufgewachsen war.
Was interessiert er mich? Er war immer nur gut um Kinder zu zeugen.
Seine Kinder werden mir die Macht geben, die ich brauche um alle zu stürzen.
Danach hab ich für ihn keine Verwendung mehr.
Er war von klein an, immer nur Mittel zum Zweck.
Ich spürte, wie Joshua langsam müde wurde, der Schild wurde langsam schwächer.

Das Schreien wurde immer lauter.
Wir mussten schon sehr nah sein.
Jonathan hatte Probleme uns hinterherzukommen, was verständlich war, da er keine Vampirgeschwindigkeit hatte.
Ich konnte Adalbert und Courtney mit meinen Töchtern bereits sehen.
Ich hielt sie an.
Wohin so eilig, mit meinen Töchtern?
Sie drehten sich geschockt um und sahen mich an.
Ich würde euch raten, mir meine kleinen Mädchen wieder zu geben.
Wieso sollten wir, du wolltest doch immer Jungs.
Und deine Jungs haben wir nicht angerührt.
Das mag schon sein, aber es sind dennoch meine Töchter und ich liebe sie.
Und ich will das ihr die Finger von meinen kleinen Töchtern lasst.
Du wirst echt weich, du redest von Liebe, du kannst sowas doch gar nicht empfinden.
Ich sage es nicht noch einmal, gebt mir meine Mädchen zurück.
Nein werden wir nicht. So ein nichtsnutziger, widerwärtiger Gestaltwandler wie du, hat keine Töchter verdient.
Du schuldest mir was.
Du bist für den Tod meiner beide Töchter verantwortlich.
Jetzt nehme ich mir deine.
Ich zog einen Dolch und warf ihn nach Courtney.
Ich wollte doch nur meine beiden Lieblinge wieder haben.
Es geschah alles so schnell, dass Courtney nicht reagieren konnte.
Das Messer durchbohrte ihren Körper, traf ihr Herz, da ich mit voller Wucht geworfen hatte plus die Stärke von Xiaomeng.
Ich war bei ihr bevor sie Tod auf den Boden fiel.
Ich fing Ranya auf bevor sie den Boden berührte.
Als sie in meinen Armen lag, wurde sie ruhiger.
Jonathan hatte uns nun auch endlich eingeholt.
Ich legte ihm Ranya in die Arme.
Pass gut auf sie auf und wehe du wagst es sie fallen zu lassen.
Der andere Vampir von dem ich annahm, dass er Xis Vater war ging auf Adalbert zu.
Ich stürmte auf Adalbert zu und griff ihn gemeinsam mit dem fremden Vampir an.
Adalbert hatte nicht damit gerechnet, dass der Vampir so stark war.
Adalbert musste für diesen Kampf beide Hände zur Verfügung haben, was er jedoch durch Talisha nicht hatte.
Er war sie von sich.
Der fremde Vampir und ich reagierten sofort.
Wir rannten auf Talisha zu um sie noch rechtzeitig aufzufangen.
Wir bekamen sie gerade noch zu fassen bevor sie zu Boden krachte.
Sie schrie laut.
Als wir uns umdrehten, war Adalbert sowie Courtneys Leiche verschwunden.
Talisha beruhigte sich langsam.
Du bist jetzt in Sicherheit meine Süsse.
Ich hielt sie vorsichtig.
Dann ging ich zu Jonathan und nahm ihm Ranya ab.
Daddy ist ja da. Es ist alles gut.
Ich wollte meine Töchter bei mir haben.
Langsam schlenderte ich durch den Wald zurück.
Ich konnte meinen Blick einfach nicht von meinen Beiden kleinen Mädchen losreissen.
Jonathan und der Vampir folgten mir wortlos.
Sie schienen mich nicht stören zu wollen.
Wir kamen nach einiger Zeit an unserem Haus an.
Jetzt wollte ich zu Xiaomeng und ihr, ihre Töchter überreichen.

Ich zitterte vor Angst und Schmerzen, ich konnte die Folter kaum ertragen.
Mein Körper war jetzt schon geschwächt durch die Trennung.
Doch es kam kein Laut über meine Lippen, diese Genugtuung würde ich ihm nie geben.
Die Tränen die mir über die Wangen liefen konnte ich allerdings nicht aufhalten.
Na los, Süsse, schrei für mich, ich weiss dass du es willst.
Er hatte mir mein Kleid förmlich vom Körper geschnitten.
Jetzt ritzte er mit einem sehr scharfen Messer ein Muster in meine Haut.
Eigentlich war es nicht so tief, doch die Schnitte brannten wie die Hölle.
Ich versuchte auf meine Magie zurückzugreifen, doch der Schmerz trennte mich davon.
Ich konnte noch nicht mal den kleinsten Zauber weben, da mein Körper nur noch aus Schmerzen zu bestehen schien.
Ich zerrte an meinen Fesseln, doch die gaben keinen Millimeter nach.
Sie schnitten sich in meine Haut und brannten.
Ich hätte nie gedacht, dass ich so viel Schmerz aushalten konnte.
Plötzlich warf er das Messer wütend an die Wand, wo es abprallte und klackernd zu Boden fiel.
Ich werde dich noch zum Schreien bringen, das verspreche ich dir!
Vor Wut traten ihm seine Augen fast aus seinen Höhlen, der Speichel tropfte von seinen Lippen.
Er ging zu einem der Tische, die mit verschiedenen Geräten bestückt waren.
Er nahm einige davon in die Hand, legte sie aber kopfschüttelnd wieder zurück.
Dann Lachte er leise auf, er zwinkerte mir zu und nahm einen Schweissbrenner zur Hand.
Mal sehen wie lange du das noch durchhältst.
Er schaltete ihn ein und kam fies Grinsend auf mich zu.
...Diesmal konnte ich die Schreie nicht mehr unterdrücken...

Ich rappelte mich hoch, verbarg die Jungs hinter meinem Rücken.
Vorsichtig trat ich aus dem Schutzschild heraus, damit Joshua ihn kleiner machen konnte.
So benötigte er nicht so viel Energie und konnte länger aushalten.
Was mit mir geschah, war mir egal, Hauptsache meine Kinder waren in Sicherheit.
Du wirst mich töten müssen, um an meine Kinder zu kommen.
Ich werde sie dir nie ohne weiteres übergeben.
Dich hätte ich so oder so nie am leben gelassen.
Deine Gegenwart beschmutzt mich schon.
Der Name Kalamack an einer dreckigen Hure zu sehen, kann ich kaum ertragen.
Er kam immer weiter auf mich zu, was ich auch wollte.
Denn ich lockte ihn so von den Kleinen weg.
Ich lotste ihn nach draussen auf die Terrasse, hier hatte ich mehr Bewegungsfreiheit.
Dann komm doch und hol mich!
Ich versuchte ihn wütend zu machen, was mir auch gelang.
Er stürzte sich wutschnaubend auf mich, umklammerte meinen Hals mit seinen Händen.
Er versuchte mir die Luft abzudrücken, was ich mit einem Tritt in seine Lendengegend verhinderte.
Er liess mich los und knickte kurz ein.
Ich trat ihn mit einem Kick gegen den Kopf, doch ohne meine Vampirstärke, zeigte der kaum Wirkung.
Deswegen versuchte ich einen weiteren zu landen, doch er wischte mich einfach mit einer Bewegung weg.
Ich flog ein paar Meter weit, landete hart auf dem Boden, wo ich kurz liegen blieb.
Blut lief mir die Stirn hinunter, ich hatte mir den Kopf angeschlagen.
Komm schon, Miststück, wehr dich schon, so macht das doch keinen Spass.
Er trat mir in die Rippen und in den Bauch.
Ich konnte mich nur noch zusammen rollen und versuchen mich mit meinen Armen zu schützen.
Ich hatte die Kraft nicht, gegen ihn zu bestehen, doch ich musste, für meine Kinder, für Dereck.
Ich hievte mich langsam auf alle Viere hoch, stand auf musste mich aber an der Balustrade abstützen.
War das...schon...schon alles w-was du k-kannst? keuchte ich benommen.
Wie erwartet ging er sofort wieder auf mich los, versuchte mich ins Gesicht zu schlagen, doch ich wich ihm aus.
Ich war sehr nahe an der Balustrade, deswegen nutzte ich seinen Schwung aus und schubste ihn darüber.
Er fiel, mit den Armen wedelnd über die Balustrade.
Ich hörte nur noch, wie er unten aufschlug, doch ich hatte keine Zeit.
Dieser Sturz würde ihn nicht lange aufhalten, so hoch war es nicht.
Sofort lief ich ins Zimmer, nahm meine Jungs und verschanzte mich mit ihnen im Kinderzimmer.
Dort konnte ich uns einschliessen und darauf warten, dass Dereck mir meine Mädchen brachte.

Mit meinen beiden Mädchen im Arm, lief ich die Treppe hoch.
Ich steuerte auf unser Zimmer zu.
Doch dort fand ich sie nicht vor.
Wo war sie?
Durch meine geschärften Sinne, konnte ich sie im Nebenzimmer wahrnehmen.
Die Tür war jedoch abgeschlossen.
Ich drückte Jonathan Talsiha und dem anderen Vampir Ranya in den Arm.
Keine Ahnung wieso aber ich vertraute den beiden.
Die Tür hatte ich schnell geöffnet.
Dort sah ich Xiaomeng sitzen.
Mit den beiden Jungs.
Ich sah das sie verletzt war, denn Blut lief ihr über die Stirn.
Ich war drauf und dran zu ihr zu rennen.
Was war mit ihr geschehen?
Doch dann wurde ich am Arm zurückgehalten.
Es war mein Grossonkel. Er deutete mir mit sich zu kommen.
Ich drehte mich zu den beiden Männern mit meinen Kindern um.
Ihr geht zu Xiaomeng und kümmert euch um sie.
Sie ist verletzt. Und passt mir ja gut auf sie auf.
Ausserdem bringt ihr, ihre Mädchen.
Mein Befehlston war nicht zu überhören.
Dann ging ich mit meinem Onkel mit.
Wir gingen gemeinsam auf den Gang.
Was ist mit meiner Frau passiert?
Ich dachte du würdest sie beschützen?
Ich spürte wie mich Xiaomengs Kräfte verliessen.
Sie wurde angegriffen und dieser Jemand war in Gestalt von mir und hatte auch meine Kräfte.
Ich wurde abgelenkt während dieser Mann, der so aussah wie ich, Xiaomeng angegriffen hat.
Es tut mir Leid mein Junge, dass ich sie nicht beschützen konnte.
Deshalb fände ich das beste, wenn ich demnächst hier bei euch bleiben würde, damit ich das wieder gut machen kann.
Ich werde diesen Mann zur Strecke bringen.
Okay umso mehr Schutz wir haben desto besser.
Mein Onkel ging voraus ins Zimmer dicht gefolgt von mir.
Ich wollte nur noch zu meiner Ehefrau und meinen Kindern.
Ich wollte mich davon überzeugen, dass es ihnen gut ging.

Der Raum explodierte im Schmerz. Ich nahm kaum noch was anderes wahr.
Nicht seine Worte, nicht meine Schreie, nur den Schmerz, der sich in meine Knochen zu brennen schien.
Er gab mir eine Ohrfeige, da ich einer Ohnmacht nahe war, in die er mich nie fallen liess.
Nicht doch Süsse, das würde doch den Spass verderben.
Bleib schön wach, noch lasse ich dich nicht sterben.
B-Beende e-es end-dlich...
Brachte ich flüsternd über meine Lippen, die vor lauter Schreien trocken und aufgesprungen waren.
Nein, dein Jacky soll genauso leiden wie du und das doppelt.
Jetzt mit dir und dann wenn er dich hier findet.
Tot durch meine Hand, dass wird ihm endlich den Rest geben.
Er denkt immer, dass er der Grösste währe, doch ich bin besser als er.
W-Wer bis...du? W-Wieso hasst...du ihn s-so?
Er lachte, vergrub ein weiteres Mal die Klinge in meiner Haut.
Jack wird wissen, wer es gewesen ist.
Er wird es auf deinem Körper lesen können, eingegraben in deine Haut.
Er schnitt weiter, was ihm ein gruseliges Lachen entlockte.
Ein Buchstabe nach dem Anderen.
R-O-B-B-Y

Als die Tür zum Kinderzimmer aufging und Dereck erschien, war ich unendlich erleichtert.
Doch er drehte sich gleich wieder um, übergab meine Töchter Jonathan und einem anderen Vampir.
Der Vampir kam mir bekannt vor, doch im Moment war es mir wichtiger meine Töchter wieder zu haben.
Ich hatte die Jungs schon ins Bettchen gelegt, sie schliefen friedlich.
Sofort ging ich auf die Beiden zu und nahm zuerst Ranya, da ich dem Vampir nicht traute.
Hey meine Süsse, Mami hat dich ganz dolle lieb.
Ich gab ihr einen Kuss und legte sie zu ihren Brüdern, die sie gleich mal an stupste, damit die wieder wach wurden.
Lass deine Brüder schlafen, Schatz, sie sind genauso erschöpft wie du.
Ich strich ihnen über den Kopf, wobei sie sofort einschliefen.
Wow, sollte das so einfach sein?
Lass mich deine Wunde sehen. Wer hat dich verletzt?
Der Vampir, Gregorii, wie mir wieder einfiel, kam auf mich zu, doch ich wich ihm aus.
Ich nahm Jonathan Talisha aus den Armen und herzte sie erstmals, bevor ich sie zu den Anderen legte.
Schlaft jetzt. Ich strich ihnen über ihre Köpfe und schon waren sie im Land der Träume.
In Ordnung und jetzt zu euch, oder besser gesagt zu dir.
Wer bist du? Dabei sah ich Gregorii an, irgendwie hatte ich bei ihm ein seltsames Gefühl.
Jonathan verliess wortlos das Kinderzimmer.
Stimmt, du hast ein Recht darauf zu erfahren, wer ich bin.
Aber zuerst sehe ich nach deiner Wunde, du blutest hier alles voll.
Er dirigierte mich zum Schaukelstuhl, ging ins angrenzende kleine Bad und kam mit einem getränkten Lappen wieder.
Er wusch mir das Blut vom Gesicht, dabei war er sehr vorsichtig.
Danach setzte er sich in einen Stuhl mir gegenüber, sah mich an und begann mir die Geschichte von ihm und meiner Mutter zu erzählen.
Ich sass einfach nur da und sah ihn an.
Das war mein richtiger Vater, er war so anders als Li.
In seinen Augen spiegelt sich die Liebe zu meiner Mutter wieder, jedes Mal, wenn er ihren Namen nannte.
Konnte es sein, dass er mich genauso liebt?
Was erwartest du jetzt von mir?
Denkst du, du kannst einfach so in mein Leben schneien und alles währe gut?
Entschuldige, aber das kann ich nicht.
Dafür vertraue ich dir nicht gut genug und im Moment traue ich niemandem ausser Dereck.
Er sah mich mit traurigem Blick an, nickte aber leicht.
Genau das erwarte ich von dir. Deine und die Sicherheit deiner Kinder geht jetzt vor.
Vertraue niemandem, nicht mir, nicht Jonathan oder sonst jemandem.
Nur so kannst du die Sicherheit deiner Kinder gewähren.
Zumindest für den Augenblick.
Ich wünsche mir nur eine Chance, dein Vertrauen zu erlangen, mehr nicht.
Er stand auf, gab mir einen Kuss, strich den Kleinen über ihre Köpfe, die es zuliessen und ging.

Mein Onkel setzte sich in einen Sessel, der im Zimmer von Xi und mir stand.
Ich ging weiter durch die Tür ins Nebenzimmer.
Xiaomeng?
Ich lief sofort zu ihr.
Wie geht es dir?
Bist du schwer verletzt?
Wie geht es den Kleinen?
Ich sah sie besorgt an und dann zu dem Kinderbettchen mit meinen schlafenden Kleinen.
Mein Onkel hat mir alles erzählt.
Ein Glück hast du das überlebt.
Ich zog sie in meine Arme und hielt sie einfach nur.
Ich wollte einfach nur ihre Nähe spüren.
Ich war nicht da um dich und die Jungs zu beschützen.
Ich hätte niemals zulassen dürfen, dass Courtney und Adalbert uns die Mädchen entführen können.
Ich hätte auf euch alle aufpassen müssen.
Es tut mir so Leid flüsterte ich nur noch.
Ich zog sie noch enger an mich.
Mein Blick war auf meine schlafenden kleinen Lieblinge gerichtet.
Ich fuhr Xiaomeng mit den Fingern durchs Haar.
Ich werde euch demnächst besser beschützen.
Selbst wenn ich dabei sterbe fügte ich in Gedanken hinzu.
Ich hielt sie einfach nur in meinen Armen.
Ich wollte sie nicht mehr loslassen.
Ich hätte sie heute verlieren können, deshalb hielt ich sie einfach weiter im Arm.

Ich hatte keine Ahnung mehr, wie lange ich schon hier lag und die Schmerzen aushielt.
Ich konnte nicht einmal mehr Jack vor den Schmerzen schützen, die er durch die Prägung mitbekam.
Ich spürte nichts mehr, da der schmerz ein Teil von mir geworden war.
Langsam driftete ich in eine endlose Dunkelheit.
Nein! Noch nicht! Ich bin doch noch nicht fertig!
Bleib wach! Na los, wach wieder auf!
Doch diesmal konnte er mich nicht vor der Dunkelheit zurückholen, ich versank in ihr und dem Schmerz.
Jack? Jack? Wo bist du nur?
Es tut mir alles leid, ich hätte nie von dir weggehen sollen.
Bitte, sei nicht böse auf mich, doch ich kann nicht mehr.
Ich halte diese Schmerzen nicht mehr aus.
Verzeih mir...Ich liebe dich!
Danach wusste ich nichts mehr, spürte, hörte nichts mehr.
War ich tot?

Ich schmiegte mich in seine Arme, ich brauchte ihn jetzt dringend.
Mir geht es gut, die Verletzung ist nicht so schlimm.
Danke dass du die Mädchen zurückgeholt hast, du bist der beste Vater, den sie sich wünschen können.
Du konntest nichts dafür, es war nicht deine Schuld.
Ich liebe dich, mein Darling.
Ich zog seinen Kopf zu mir runter und küsste ihn.
Plötzlich hörte ich hinter uns Kuss Geräusche.
Die Kleinen lagen glucksend und schmatzend im Bettchen und lächelten uns an.
Ich vergrub mein Gesicht an Derecks Brust, lachte leise.
Die sollten doch eigentlich schlafen.
Ich löste mich aus seinen Armen und ging zum Bettchen.
Ich nahm Ranya auf den Arm, sie brabbelte fröhlich drauf los.
Legte mir ihre kleine Hand an die Wange.
Ich hab dich auch lieb, mein Schatz.
Aber trotzdem solltet ihr schlafen und nicht hier herumglucksen.
Seit ihr den überhaupt nicht müde?
Dabei musste ich mir ein Gähnen verkneifen.
Auch wenn ich meine Vampirkräfte wieder hatte, war ich immer noch total erschlagen.
Ich legte Ranya wieder ins Bettchen zurück, schaltete das Mobile ein und ging wieder zu Dereck.
Was hat dir dein Onkel erzählt? Was war nach seiner Sicht denn geschehen?
Mir schwante, dass er Dereck wieder einige Lügen aufgetischt hatte.
Denn schliesslich sass er ja im Zimmer.